
Ihr Schicksal Eine Geschichte von "Ihre Letzte Hoffnung"
Her Fate ist ein Prequel zum Bestseller-Paranormalromance-Titel Her Last Hope.
Lucy Harte war schon immer bereit, sich für das Wohl ihrer Familie und ihres Volkes zu opfern. Schließlich hat sie mit einem tyrannischen Vater und einer sanftmütigen, gehorsamen Mutter nicht viel Wahl. Doch als sich ihr ganzes Leben vor ihren Augen auflöst, steht Lucy vor einer Entscheidung: Soll sie sich und ihr Glück für das Wohl ihres Volkes opfern oder ein Leben voller Ungewissheit wählen, um mit ihrem Gefährten zusammen zu sein? Welchen Weg wird sie einschlagen?
Altersempfehlung: Ab 16 Jahren.
Prolog
LUCY
„Hoch mit dir, Papa! Hoch mit dir!“, rufe ich fröhlich. Mein Vater grinst übers ganze Gesicht und hebt mich in seine Arme. Ich drücke ihn fest. Aus der Küche strömt der Duft von leckeren Plätzchen.
„Die riechen ja himmlisch!“ Mein Vater setzt mich auf die Couch und lässt sich neben mich plumpsen. Mein großer Bruder Derrick schnappt sich als Erster ein Plätzchen von dem Teller, den Mama auf den Tisch stellt.
„Immer langsam mit den jungen Pferden, mein Sohn“, sagt mein Vater. Derrick schlingt sein Plätzchen runter und schaut betreten zu Boden. Ich tätschle seinen Kopf, um ihn aufzumuntern.
Mama macht es sich auf der anderen Seite der Couch gemütlich. Papa legt seine Hand auf ihren Rücken. Im Kamin prasselt das Feuer. Ich lasse meinen Blick über all die schönen Weihnachtssachen schweifen.
Der Weihnachtsbaum, den Papa aus dem nahen Wald geholt hat, ist mit weißen Lichtern und einer Mischung aus altem und neuem Schmuck geschmückt.
Unser Kamin ist groß und aus Ziegeln gemauert. Papa hält ihn im Winter blitzeblank. Unsere Strümpfe hängen an der Seite. Das haben wir uns letztes Jahr abgeschaut.
Als ich meine Milch ausgetrunken und die Plätzchen verputzt habe, überreicht Papa Derrick und mir kleine Geschenke. Ich strahle über beide Ohren, als ich meins auspacke. Ich bin überglücklich.
„Boah, krass!“, ruft Derrick aus. Wir haben beide neue iPods mit Hüllen und Kopfhörern bekommen.
„Danke!“, Derrick und ich fallen unseren Eltern um den Hals. Mama lacht, als Derrick sie fest drückt. Derrick und Papa tauschen nur einen Blick.
„Ab ins Bett mit euch, Kinder!“, sagt Mama mit einem liebevollen Lächeln. „Ihr könnt morgen damit spielen, nachdem ihr eure anderen Geschenke ausgepackt habt.“
„Aber Mama“, sage ich, „Papa muss uns doch noch eine Geschichte erzählen!“
„Da hat sie Recht.“ Derrick zwinkert mir zu. „Das gehört doch dazu.“
Papa hebt mich hoch und fängt an zu erzählen. Mama kuschelt sich mit Derrick auf die andere Seite der Couch.
„Erzähl uns von unserem Rudel“, bitte ich. „Bitte, Papa!“
„Ach Schätzchen, ich glaube nicht-“ Papa unterbricht Mama. Sie nickt zustimmend.
„Vor langer Zeit, bevor deine Mutter und ich die Leitung übernahmen, lebte unser Rudel im Himmlischen Reich.“
Papa streicht mir durchs Haar und fährt fort: „Die Menschen außerhalb des Reiches mochten unsere Wölfe. Sie wollten, dass wir sie beschützen. Unsere Wölfe fanden ihre Gefährten unter den Menschen oder in unserem Rudel, bevor die Schicksalsgöttinnen kamen.“
„Wer sind die Schicksalsgöttinnen?“, frage ich und knabbere noch an einem Plätzchen.
„Die Schicksalsgöttinnen haben unsere Wölfe aus dem Himmlischen Reich geholt, Liebling“, erklärt Mama. „Sie sind mächtiger als Götter, Göttinnen und Himmlische. Wir stehen sozusagen in ihren Diensten.“
Papa erzählt weiter: „Alle tausend Jahre stirbt eine der Schicksalsgöttinnen. Das bringt ihre Gruppe von acht durcheinander. Also hat unser erster Alpha einen Pakt mit den Schicksalsgöttinnen geschlossen. Wir durften das Himmlische Reich besuchen.“
„Was war der Pakt?“, fragt Derrick neugierig. Papa gibt ein leises, missbilligendes Geräusch von sich, und Derrick macht sich klein.
„Alle tausend Jahre würden die Schicksalsgöttinnen ein großes Festmahl mit unserem Rudel abhalten“, sagt Mama sanft zu Derrick und wirft dabei Papa einen Blick zu. „Einer unserer Männer, auserwählt von den Schicksalsgöttinnen, würde den Platz der verstorbenen Schicksalsgöttin einnehmen.“
„Ich möchte nicht seine Gefährtin sein“, sage ich, „so weit weg zu sein...“
„Deshalb kann keine Frau mit dem Auserwählten zusammen sein“, erklärt Papa. „Jede Frau, die es tut, wird sterben. Wenn sie nicht stirbt, muss ihr Wolf weggenommen werden, um ihre Verbindung zu brechen.“
„Das klingt aber gemein“, sage ich.
„Es dient dem Wohl des Rudels und der Schicksalsgöttinnen, Prinzessin.“ Papa steht auf und nimmt mich auf den Arm. Er drückt mich sanft. „Aber mach dir keine Sorgen. Noch nie war eine Frau die Gefährtin der auserwählten Männer.“














































