Owned by the Alphas (German) - Buchumschlag

Owned by the Alphas (German)

Jen Cooper

Die Kutsche

"Kutsche eins", meinte er zu mir, bevor er die perfekte Portia ansah. "Kutsche eins", knurrte er erneut, und sie nickte schnell und presste ihre Lippen zusammen.

"Der Rest von euch in Kutsche zwei", befahl Braxton, und alle stürmten zu ihrem Gefährt, während die Alphas sich in die erste Kutsche setzten.

Ich folgte ihnen nicht. Stattdessen rannte ich zu meiner Familie. Ich hatte zwei Sekunden Zeit, bevor ich von drei sexy Werwölfen abgeholt wurde. Ich wollte nicht bis morgen warten, wenn ich mir jetzt einen flüchtigen Moment mit ihnen stehlen konnte.

Lucas grinste, als ich auf ihn zurannte. Meine Arme schlangen sich um seinen Hals, während seine sich um meinen Körper schlossen, mich vom Boden hoben und mich festhielten. Die Tränen liefen mir unaufhörlich über die Wangen. "Lorelai!", knurrte mein Vater, während meine Mutter nach Luft schnappte.

"Du musst gehen!", flehte sie, aber wir hielten uns weiterhin aneinander fest. Wärme und Liebe erfüllten mich, als ich meine Stirn an seine legte und wir unsere Augen schlossen.

"Ich sehe dich morgen. Es war schön, dich kennenzulernen", flüsterte ich, und er drückte mich fester an sich.

Es wurde still, bis ein wildes Knurren hinter mir die Stille durchbrach. Ich riss die Augen auf und Lucas setzte mich ab. Ich ließ ihn los und drehte mich um, als ich direkt in Nikolais furioses Gesicht blickte.

"Tut mir leid", versuchte ich mein Glück, aber er erwiderte nichts und sah zwischen Lucas und mir hin und her.

Er ging auf meinen Bruder zu, doch ich stellte mich sofort dazwischen. Das Keuchen der Dorfbewohner erfüllte die Stille. Meine Mutter packte mich am Handgelenk, während meine Wirbelsäule angesichts der Gefahr warnend kribbelte.

"Heute Nacht gehörst du den Wölfen." Aus seiner Brust ertönte ein tiefes Grollen und plötzlich explodierte die Wut in meiner Brust.

Ich trug dieses verdammte Kleid, die unbequeme Unterwäsche, ich fror, wurde zur Schau gestellt und für ihre kranken Jungfrau-Fantasien völlig entwürdigt, und er wurde sauer, weil ich meinen Bruder sehen wollte? Zum Teufel mit ihm und den Wölfen.

"Gehen wir?", forderte ich und deutete auf die Kutschen, wo die beiden anderen Alphas mit wachsamen Augen zwischen mir und Nikolai hin und her schauten.

"Kenne deinen Platz, Mensch", warnte Nikolai, aber ich trat nicht zur Seite, sodass er nicht an Lucas herankam.

"Kannst du damit aufhören? Ich habe meinen Bruder wegen dieses verdammten Opferdings noch nicht kennengelernt, aber ich bin immer noch hier und mache mit, also können wir endlich weitermachen? Es ist eiskalt", erwiderte ich bissig, denn ich hatte es satt, für den Alpha den Mund zu halten, während er sein Bestes tat, um zu beweisen, was für ein Arschloch er war.

Sein Blick richtete sich auf mich und ich hielt ihm stand. Plötzlich drehte er auf dem Absatz um und ich folgte ihm, wobei ich einen kurzen Blick über die Schulter wagte, bevor ich zu den Alphas und Perfect Portia in die Kutsche stieg.

Kaum hatte ich mich neben die gesetzt, wurde mir ganz warm. Sie waren einfach so groß, dass man nicht umhin kam, sie an irgendeiner Stelle zu berühren.

Ich saß zwischen Braxton und Derik, ihre Bizeps waren hart und weich zugleich und drückten gegen meine Arme.

Braxton holte tief Luft und sah erst mich an, dann auf die Stelle, wo seine Arme meine berührten. "Scheiße, bist du kalt", bemerkte er, nahm mich unter seinen Arm und rieb über meine schmerzende Haut.

Ich lachte. "Es ist fast Winter und ihr habt euch ein winziges Seidenkleid ausgesucht, in dem ihr uns anstarren könnt. Sollte mir etwa warm sein?", fragte ich sarkastisch und biss mir dann auf die Zunge.

Ich musste meine Einstellung in den Griff bekommen. Die Alphas mochten zwar verdammt heiß sein, aber sie waren Wilde, die mich in Sekundenschnelle brechen konnten, wenn sie zu wütend auf mich wurden.

Mit dem Blick, den Nikolai mir zuwarf, schien das immer wahrscheinlicher zu werden.

"Wie heißt du denn, du Hitzkopf?", kicherte Braxton. Es war ein tiefes, kehliges Geräusch, das so natürlich wirkte, dass ich fast glaubte, er hätte keine Hintergedanken.

"Lori."

"Dein voller Name", verlangte Nikolai und ich kämpfte gegen den Drang an, angesichts seiner Wut die Augen zu verdrehen.

"Lorelai Katerina Rosalynn Valarian", sprach ich langsam meinen langen, nervigen Namen aus, den ich nie benutzte. "Zufrieden ?", spuckte ich, während sich seine Wut in Hitzewellen entlud.

Sein Blick fiel auf Braxton, der mich immer noch im Arm hielt, und er knurrte. "Meins, Braxton", knurrte er, und Braxton ließ mich los und nahm dabei all die Wärme mit sich.

Ohne über die Konsequenzen nachzudenken, was ich sowieso nie tat, stand ich auf und ließ mich auf den Sitz neben Nikolai sinken, zwang mich in den winzigen Raum neben ihm und seufzte, als seine Wärme auf mich überging.

Ich lehnte mich an ihn, wobei sich seine Augen weiteten und er mich ansah, als könne er nicht glauben, dass ich ihn gerade ohne Erlaubnis berührt hatte.

Ich lachte über seinen Gesichtsausdruck und versuchte zu ignorieren, wie gut es sich anfühlte, an ihn gepresst dazusitzen, sein Schenkel an meinem.

"Ich friere und du hast gesagt, ich gehöre dir, also hilf mir entweder beim Aufwärmen oder lass ihn das machen", erklärte ich.

Braxton lachte laut und bellend auf, während Derik grinste.

"Sie hat recht ", bemerkte Derik achselzuckend, während Nikolai verärgert brummte.

Bevor ich ihm sagen konnte, er solle aufhören zu knurren, zog er mich auf seinen Schoß. Ich quietschte auf, als er seine Arme um mich legte und mich mit seiner Körperwärme umhüllte. Leider konnte ich mir dabei einen Seufzer nicht verkneifen, der mir bei dem Gefühl, das mich durchströmte, unkontrolliert über die Lippen kam.

Ich lehnte mich an ihn und saugte die Wärme in mich auf, während Derik seine Hand nach Portia ausstreckte.

"Komm, setz dich hierher, Liebes", meinte er, und Portia nahm seine Hand und ließ sich zwischen den beiden nieder. Angesichts der riesigen Körper wirkte sie winzig.

"Ich heiße Portia Caldwell", stammelte sie, doch Derik grinste bloß.

"Wir brauchen deinen Namen heute Abend nicht, Süße", erklärte Braxton und fuhr mit seinen Lippen an ihrem Kinn entlang, während er ihren Duft einatmete.

Ich hob eine Augenbraue, als Derik sich in ihren Nacken schmiegte. Portia saß still da wie ein Brett, ihre Augen weit aufgerissen und ihre Wangen gerötet.

"Mmmm, ist das Vanille?", seufzte Braxton. Portia nickte steif. Er grinste. "Mein Lieblingsduft, woher wusstest du das?"

Er stöhnte, nahm ihr Haar zwischen die Finger, führte es an seine Nase und atmete tief ein.

"Du bist widerlich ", stichelte Derik und drückte seine Lippen auf Portias Kiefer.

Sie atmete kaum noch. Ihre Hände verkrampften sich in ihrem Schoß und ich musste wegschauen. Sie war verängstigt, das mussten sie an ihrem Geruch erkennen, und sie machten trotzdem weiter. Es war ihnen egal.

Verdammte Alphas.

Ich wollte von Nikolais Schoß aufstehen, aber er hielt mich fest.

"Du hast eine große Sache daraus gemacht, jetzt bleib da sitzen, bis wir in der Stadt sind", schnauzte er und seine Finger gruben sich in meine Oberschenkel.

Ich riss seine Hand von mir. "Nein." Ich setzte mich auf den Platz neben ihn.

Er knurrte, zog mich zurück und drückte mich an sich. "Meins. "

"Fick dich", schnauzte ich ihn an, genervt vom besitzergreifenden Knurren und der Wut, die seinem "Meins"-Gequatsche widersprach.

Braxton und Derik begannen beide zu knurren, als Nikolai plötzlich aufbrüllte. Er packte mich an der Kehle, drückte mich auf den Sitz und beugte sich über mich, wobei sein riesiger Körper mich fast erstickte, während ich versuchte, durch seinen Griff zu atmen.

Ich presste meinen Kiefer zusammen und drückte seine Hand, als die Wut in seinen Augen aufflammte, aber da war noch etwas anderes. Da waren Lust, Verlangen, Hitze, die meine Entschlossenheit bröckeln ließ.

Ich holte tief Luft und schluckte schwer, als die Natur seines Wolfes fast außer Kontrolle geriet. Ich hatte nicht ihn provoziert, sondern seinen Wolf – und das war verdammt gefährlich. Gefährlicher, als ich bisher gedacht hatte.

Ich ließ mich nach hinten gegen den Sitz sinken, als er mich hineindrückte.

"Hör auf. Mich. Herauszufordern.", zischte er und seine Lippen berührten meine.

Ich seufzte bei dieser Berührung auf. Seine intensive Kraft drang in mich ein, das Verlangen brannte unter meiner Haut.

Ich wollte ihn. Ich hatte keine Ahnung, warum es mich anmachte, angeknurrt zu werden, oder dass er mir die Kehle zudrückte, aber vielleicht war ich verkorkst, weil ich ein Winterkind war.

Fest schaute ich ihm in die Augen, Hitze floss zwischen uns, alles andere schmolz dahin, als ich meine Grenzen erforschte. Ich drückte meine Hüfte gegen ihn.

Er war steinhart an meinem Oberschenkel und ich biss mir auf die Lippe angesichts des Adrenalinstoßes, der durch mich hindurchschoss und sich in meinem Inneren festsetzte.

"Zwing mich", flüsterte ich durch seinen Griff und er stöhnte auf. Ich hob meinen Schenkel an und rollte meine Hüften gegen ihn, während ich mich seinem Griff beugte. Sein Atem strich zittrig über meine Haut, während meine Finger über seinen beeindruckenden Bizeps tanzten.

"Kai."

Eine warnende Stimme drang zu ihm durch, und er blickte zu Derik hinüber. Sein Körper bebte und er schaute auf mich herab, diesmal ohne zuzulassen, dass seine Lust Oberhand gewann. Ich kämpfte gegen den Drang zu schmollen an, als er meine Kehle und den verheißungsvollen Sturm der Lust losließ.

"Bring mich nicht in Versuchung, Mensch", zischte er, bevor er von mir abließ und sich entfernte. Er wehrte sich nicht einmal, als ich mich auf das andere Ende der Sitzbank sinken ließ. Mit zitternden Händen schaute ich aus dem Fenster und starrte zum Blutmond hinauf. Er würde zwölf Stunden lang zu sehen sein. Ich zitterte und lehnte meinen Kopf gegen das Fenster, meine Augen schlossen sich.

Keine Ahnung, warum ich mich so fühlte, aber ich entkam der Versuchung nicht, denn Alpha dazu zu bringen, mich wieder so zu halten.

Ich kaute auf meiner Lippe, als mich bei der Vorstellung daran ein Kribbeln durchfuhr. War ich verrückt ? Vielleicht. Immerhin war ich ein Winterkind. Ich wollte, dass der Alpha meinen Willen brach – nun ja, ich wollte, dass er es versuchte – und ich wollte von dem Feuer in seinen Augen verzehrt werden.

Als ich einen Blick über die Schulter warf, sah ich, wie Nikolai Derik anstarrte, der finster zurückblickte. Es dauerte nur eine Sekunde, bis ich merkte, dass sie lautlos miteinander kommunizierten.

"Könnt ihr in euren Köpfen miteinander reden?", fragte ich und Braxton hörte auf, Portia zu streicheln, während die anderen beiden mich anstarrten. Das schienen sie aber immer zu tun, also wischte ich es beiseite.

"Hör auf, mit dem Feuer zu spielen, kleines Mädchen. Du hattest deinen Spaß, aber ordne dich unter, bevor wir in die Stadt kommen, sonst müssen wir dir zeigen, dass deine Art von Aufsässigkeit nicht geduldet wird", warnte Derik, und ich wusste, dass er es ernst meinte.

"Wir sind Werwölfe, nicht gleichberechtigt. Dein kleines Spiel hätte schrecklich schiefgehen können, und du verstehst noch nicht, wie sehr – aber vielleicht wirst du es noch heute Abend merken ", fuhr Derik fort, und ich erschauderte bei seinen Worten.

Ich machte mir nicht die Mühe, ihm zu antworten, sondern schaute wieder aus dem Fenster und beobachtete, wie wir das Grasland verließen und das Wassergebiet betraten.

Die Stadt lag mitten im Werwolfgebiet, das wie ein Graben vom Wassergebiet umgeben war und sich bis ins Grasland und in den Wald erstreckte.

Dahinter lag das Vampir-Territorium, und ich war nie mutig genug gewesen, um herauszufinden, was das bedeutete.

Auch die Stadt hatte ich noch nie gesehen. Dorfbewohner waren hier nicht erlaubt, und die Alphas kamen nicht in die Dörfer, es sei denn, es war Zeit für die Opfergaben.

In der Stadt wimmelte es von Wölfen und ihr Heulen drang bis in die Kutsche, als wir ankamen.

Ich begann zu zittern, als es mich erreichte. Eine riesige Mauer umgab die Stadt, und die enormen schwarzen Tore öffneten sich für uns. Ich starrte hinaus auf den See, der von Bäumen und Felsen umgeben war.

Ein kaltes Gefühl machte sich in meinem Magen breit, als ich in die Dunkelheit blickte und sich das Rot des Mondes über den schwarzen See erstreckte. Ich runzelte die Stirn, als das Gefühl weiter in meinen Körper drang, kalt und hart.

Ich kniff meine Augen zusammen, während ich nach draußen starrte, und hätte schwören können, dass da draußen ein Schatten kauerte. Ein Schatten, der mich anstarrte.

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