
Divine Dragons Book 1: A Bride for the Water God (Deutsch)
Marillas Dorf ist ausgedörrt und verzweifelt auf der Suche nach Regen. Um den Wassergott zu besänftigen, wird sie als Opferbraut dargeboten und segelt über gefährliche Meere in der Hoffnung, ihr Volk zu retten. Als ein monströser Seedrache aus den Tiefen aufsteigt, glaubt Marilla, sie sei dem Untergang geweiht. Stattdessen erwacht sie in einem luxuriösen Palast - unter einem verführerischen und mächtigen Mann, der viel mehr ist, als er scheint. Der Wassergott, ein furchterregender Drachenwandler mit der Macht über Feuer und Meer, weckt ihre tiefsten Begierden. Nun muss Marilla entscheiden, ob sie sich den sinnlichen Forderungen des Gottes hingibt oder riskiert, alles zu verlieren, was sie je kannte.
Kapitel 1.
A BRIDE FOR THE WATER GOD
Wir waren ein Volk, das dringend Wasser brauchte. Unsere Flüsse waren versiegt und das Meer gab uns nichts her. Seit Monaten war kein Tropfen Regen gefallen.
Unsere Pflanzen verdorrten und mit ihnen starben unsere Menschen. Die Ältesten unseres Dorfes schickten mich in einem kleinen Boot hinaus aufs weite Meer. Dorthin, wo einst ein mächtiger Fluss ins Meer mündete.
Sie ließen mich auf dem Ozean zurück, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Denn jenseits des Meeres gab es einen Gott - den Wassergott. Und ich sollte seine Frau werden.
Als die raue See mich vom Land wegtrieb, blickte ich zurück. Die Menschen wurden immer kleiner, den Blick gesenkt und betend, in der Hoffnung, ihr Gott würde ihre Gabe annehmen.
Sie alle dachten, ich würde den Tod finden, aber wenn es Regen für sie bedeutete, war das ein geringer Preis. Durch meinen Schleier sah ich meine Eltern und meine kleine Schwester am Ufer stehen. Mein Vater stützte meine weinende Mutter.
Meine kleine Schwester klammerte sich an das Kleid meiner Mutter und hielt ihre Lieblingspuppe fest, zu jung um zu begreifen, was vor sich ging. Ich blieb im schwankenden Boot umgedreht sitzen und schaute zu, bis sie nur noch winzige Punkte in der Ferne waren. Mein Herz wurde schwer, mein Körper fühlte sich kraftlos an und eine einsame Träne rann über meine Wange.
Ich wandte mich um und blickte auf die hohen Wellen und die dunkelgrauen Wolken am Horizont. Diese Wolken bargen Regen. Wie weit sie von meiner Insel entfernt waren, erschien mir so ungerecht.
Warum strafte der Wassergott mein Volk? Warum mussten sie sterben? Eine Welle traf mein kleines Boot.
Ich griff nach dem Paddel zu meinen Füßen, obwohl ich wusste, dass es zu schwach war, um mich zu retten. Es war dünn wie ein Zweig und würde das Boot nicht vor dem Kentern bewahren, wenn eine große Welle es träfe.
Der Wind peitschte das Meer zu hohen Wasserwänden auf. Er zerrte an meinem Schleier und den Perlen auf meinem Kleid. Ich umklammerte das Paddel, als wäre es ein Rettungsanker. Das Tosen des Meeres war ohrenbetäubend - ich konnte kaum glauben, dass bloßes Wasser solch furchterregende Geräusche erzeugen konnte.
Die Wellen türmten sich auf, das salzige Wasser durchnässte mein Kleid und der Wind heulte um mich herum, als wären Ozean und Wolken zum Leben erwacht. Jederzeit konnte eine Welle das Boot zerschmettern und mich in die Tiefe reißen.
Etwas stieß von unten gegen das Boot und ließ mich nach Luft schnappen.
Das Überleben in den tückischen Fluten war eine Sache, aber es lauerten noch andere Gefahren im Wasser. Um zum Gott zu gelangen und mein Volk zu retten, musste ich mich auch vor den Rusalkas in Acht nehmen - bösartigen, menschenfressenden Wasserkreaturen. Ich spähte über die Bootskante.
Etwas bewegte sich durch die Wellen, wie riesige Arme, die sich durch die schäumende Oberfläche wanden. Die stacheligen Rücken der Kreaturen verwandelten das Meer in gefährliche Wogen. Eine weitere Kreatur tauchte in der Nähe meines Bootes auf.
Dann krachte etwas gegen die Seite des Bootes. Die Rusalkas hatten mich aufgespürt. Ihr Lachen übertönte den Wind. Es war ein grauenvoller Klang, wie Delfingesänge, die sich in Todesschreie verwandelt hatten. Jeder, der den Gesang der Rusalkas hörte, war dem Tode geweiht. Doch ich durfte nicht sterben - noch nicht.
Ich musste den Wassergott erreichen und ihn um Hilfe für mein Dorf, meine Freunde und meine Familie anflehen.
Immer mehr dieser Kreaturen tauchten aus dem Wasser auf, klickend und zischend. Sie waren grau, mit Flossen und Schuppen.
Sie hatten Frauengesichter, doch unterhalb der Taille besaßen sie Schwänze, mit denen sie gegen mein Boot schlugen. Das kleine Boot konnte den Wellen kaum standhalten, geschweige denn den Angriffen der Rusalkas.
Ich umklammerte das Paddel, bis meine Finger schmerzten, und das Wasser vermischte sich mit dem Schweiß auf meinem Gesicht. Die Wellen durchnässten mein Kleid und klebten den Schleier an mein Gesicht. Mein Herz raste vor Angst.
Wenn ich den Tod fände, würden auch alle, die ich liebte, sterben. Die erste Rusalka kletterte ins Boot.
Doch es war nicht genug Platz für uns beide, und ihr Gewicht ließ das Boot nach vorne kippen. Ich machte mich bereit, entschlossen zu überleben. Ich holte mit dem Paddel aus und traf die Rusalka, schleuderte sie zurück ins Wasser. Das machte die anderen rasend vor Wut. Noch mehr von ihnen sprangen auf das Boot zu.
Obwohl ich durch die nasse Spitze vor meinem Gesicht kaum etwas sehen konnte, schwang ich das Paddel und hielt sie auf Abstand.
„Ihr wollt ein Stück von mir?“, brüllte ich, plötzlich von einem unbändigen Überlebenswillen erfüllt. „Kommt und holt es euch, ihr Miststücke!“
Ich riss mir den Schleier vom Gesicht, auch wenn es schmerzte, als die Nadeln an meinen Haaren zerrten. Die nasse Spitze flog davon und versank im Wasser. Die Rusalkas ließen sie verschwinden.
Mit freier Sicht stand ich auf. Das Boot war klein, aber ich hatte genug Platz, um sicher zu stehen. Als die nächste Rusalka aus dem Wasser sprang, war ich bereit, sie abzuwehren.
Während ich um mein Leben kämpfte, bemerkte ich die Kreatur nicht, die hinter mir aus dem Wasser auftauchte. Ich war zu beschäftigt damit, die Rusalkas anzuschreien und wegzuschlagen, als sie versuchten, in mein Boot zu gelangen. Das Wasser stieg an, und ich konnte kaum noch stehen, da meine Schuhe vom Salzwasser durchnässt waren.
Ein Schatten, dunkler als die finsterste Nacht und größer als jeder Berg, erhob sich aus dem Ozean und tauchte alles um mich herum in Dunkelheit. Ein tiefes, lautes Grollen ertönte über den Wellen und ließ meine erschöpften Muskeln vor Angst erstarren.
Die Rusalkas im Wasser antworteten mit pfeifenden und klickenden Lauten. Als die Kreatur hinter mir erneut brüllte, so laut, dass es in meinen Ohren dröhnte, verschwanden die bösartigen Wasserfrauen unter den Wellen.
Ich drehte mich um, bereit, mich jedem riesigen Tier entgegenzustellen, das aufgetaucht war.
„Willst du ein Stück von mir?“, schrie ich über das laute Plätschern hinweg und hielt das Paddel über meinen Kopf.
Ich blickte auf, und auf, und auf. Das Tier hatte die gleiche Farbe wie die dunklen Sturmwolken und das schwarze, wogende Wasser.
Ein plötzlicher Blitz enthüllte mir die furchterregendste, aber auch beeindruckendste Kreatur, die ich je gesehen hatte.
Eine Seeschlange war aus der Tiefe des Ozeans aufgestiegen und brachte die ohnehin schon aufgewühlten Wellen zum Brodeln. Ihre dunkelblauen Schuppen glänzten im flackernden Licht der Sturmwolken.
Gewaltige Fransen und Flossen ragten hervor und bewegten sich im Wind.
Zwei riesige Flügel erhoben sich aus dem Wasser und schufen eine gewaltige Welle, die auf mein Boot zuraste. Ich schrie auf, als eine Wasserwand mein Boot traf.
Ich stürzte und landete auf der schmalen Sitzbank, wobei ich das Paddel fallen ließ.
Aus einem mir unverständlichen Grund konnte ich mich nicht rühren. Nach dem Kampf gegen die Rusalkas war ich plötzlich wie gelähmt.
Die leuchtend blauen Augen der gigantischen Schlange hielten mich gefangen. Sie waren wunderschön, wie das Mondlicht, das sich auf dem Meer spiegelte.
Die Schuppen der Kreatur funkelten wie blaue Juwelen aus der Tiefsee. Drei Paare geschwungener Hörner und gezackte Fransen ragten aus ihrem Kopf hervor und ließen sie wie den König der Meerestiere erscheinen.
Ihre Flügel, eine Mischung aus blau-silbernen Fledermausflügeln und Fischflossen, breiteten sich aus und warfen einen Schatten, groß genug, um mein ganzes Dorf zu bedecken. Ihr geöffnetes Maul entblößte Reihen von Zähnen, so lang und scharf wie Schwerter.
Ein weiterer tiefer, furchterregender Schrei entfuhr ihrem Rachen, während sie weiter aus den Wellen emporstieg.
„Oh, Scheiße“, keuchte ich.
Dies war kein gewöhnliches Seeungeheuer. Diese Kreatur war den Rusalkas weit überlegen und schöner als jede Seeschlange, die sich unter den Wellen verbarg.
Er war atemberaubend, wunderschön und zutiefst erschreckend.
Er war der König des Ozeans, der Herrscher über Meere und Flüsse - er war der Gott des Wassers.
Und sein riesiges, weit aufgerissenes Maul kam direkt auf mich zu. Ich war mir sicher, dass der Wassergott mich mit Haut und Haaren verschlingen würde.
Ein Schub Energie vermischte sich mit der Erschöpfung vom Kampf gegen die Rusalkas und durchströmte meinen Körper. Ich war so verängstigt und schockiert, dass ich weder kämpfen noch fliehen konnte, als sich der Rachen des Gottes meinem Boot näherte.
Als sein Maul auf mein Boot zuschnappte, rollte eine gewaltige schwarze Welle mit weißer Gischt auf mich zu. Die Wasserwand traf mein Boot, kenterte es und schleuderte mich in die hungrige See.





































