Renee Rose
Sondra
Eine Woche später fahren Corey und ich gemeinsam zur Arbeit. Ich freue mich, wenn wir die gleiche Schicht arbeiten, aber sie hasst es, denn das bedeutet, dass sie tagsüber arbeitet, und nachts verdient sie wesentlich mehr.
Es ist die erste Gelegenheit, sie über das Neueste mit Tacone zu unterrichten; tatsächlich habe ich nichts mehr von ihm gehört.
„Seit er dich geküsst hat, hast du ihn also nicht mehr gesehen?“
„Nein. Am Tag danach bin ich reingegangen und da lagen fünfzig Dollar auf dem Tisch. Ich habe sie liegenlassen. Am nächsten Tag lag ein Hundert-Dollar-Schein mit meinem Namen drauf da.“
„Den hast du natürlich genommen.“
Ich wollte nicht. Ich fürchtete, dass es etwas bedeuten würde. Dass ich ihm später etwas schulden würde, wenn ich sein Geld annehme. Es ist nur so, dass ich das Geld echt gebrauchen kann. Ich brauche mindestens Zweitausend für eine Kaution und die erste Monatsmiete. Und dann noch dreitausend Dollar, um mir ein brauchbares Auto zu kaufen.
„Ja. Und ein paar Tage später hat er noch einen hingeblättert.“ Ich krame die Scheine aus meinem Portemonnaie und halte sie ihr hin. „Hier.“
Sie schiebt meine Hand beiseite. „Wofür soll das sein?“
„Um meinen Teil der Miete zu bezahlen.“
Sie verdreht nur die Augen. „Behalt es. Damit du eher ausziehen kannst“, sagt sie und grinst hämisch.
„Hast du schon genug von mir?“
„Nein, ich hab dich total gern bei mir. Aber ich glaube, Dean ist es langsam leid, sich das Wohnzimmer zu teilen. Du weißt schon, abends zieht er sich gern Filme rein.“
Ja, das war mir aufgefallen. Dean hatte auch nicht wirklich damit aufgehört, obwohl ich auf dem Sofa schlafe. An den meisten Abenden sieht er bis ein Uhr morgens fern.
„Und jedes Mal, wenn wir Sex haben, mache ich mir Sorgen, weil die Wände hauchdünn sind. Kannst du uns hören?“
Ich ziehe eine Grimasse. „Ja, manchmal.“ Die beiden haben mindestens einmal am Tag Sex, manchmal auch öfters. Ich schwöre, Dean muss sexsüchtig sein. Also nicht, dass einmal am Tag schlecht wäre oder so, aber ich verstehe einfach nicht, warum er mich anglotzt, immerhin kriegt er von Corey schon mehr als genug.
„Ich glaube, er steht auf einen Dreier.“
„Igitt, Corey!“
Sie lacht. „Ich hab ihm schon gesagt, dass das nicht in die Tüte kommt. Ich teile nicht. Nie. Nicht einmal mit meiner Cousine, die wie eine Schwester ist.“
Gott sei Dank.
Was zum Teufel würde ich sagen, wenn sie darauf stehen würde?
Aber ja, widerlich. Wie es aussieht, hatte ich mich nicht getäuscht mit Dean.
„Zurück zu Nico Tacone. Was wird passieren, wenn du ihn wiedersiehst?“
Ähm … Woher soll ich das wissen?
„Ich meine, du musst dich entscheiden. Ich glaube, der Typ steht auf dich. Und seinem Instinkt entsprechend würde er dich ausbeuten, wie er es wahrscheinlich mit allen Frauen tut, aber irgendetwas hat ihn bis jetzt davon abgehalten.“
„Er hält mich für unschuldig oder so.“ Ich betone unschuldig, als wäre es etwas Schmutziges.
Corey grinst mich an. Sie weiß es besser. „Ja, das liegt an deiner Ausstrahlung. Früher habe ich dich dafür gehasst.“
Ich starre sie entsetzt an. „Was?“
Sie zuckt die Achseln. „Als wir noch klein waren. Ich meine, mein Dad war so ein Arsch und ich habe niemandem über den Weg getraut, aber du warst so unverdorben. Mit dir bekommt man genau das, wonach es aussieht. Deswegen fällst du immer wieder auf Verlierer rein. Aber es ist eine ziemlich verblüffende Eigenschaft.“
Ich verdrehe die Augen. „Toll. Eine verblüffende Eigenschaft, für die du mich als Kind gehasst hast und wegen der ich Verlierer date. Ich sollte also auf jeden Fall so bleiben.“
Ihr Blick wandert über mich. „Nein, im Ernst. Ich hoffe, dass du es nie verlierst.“
Sie hört sich auf einmal so ernst an, also sage ich nichts mehr.
„Das muss es auch sein, warum er auf dich anspringt. Du bist in Vegas sowas von fehl am Platz.“ Corey biegt in die Auffahrt vom Bellissimo ein und steuert auf den Mitarbeiterparkplatz zu. „Was wird also laufen, wenn du ihn wiedersiehst?“
Ich atme tief ein. Ich möchte lügen und ihr sagen, dass ich ihn hoffentlich nie wiedersehe, aber Corey weiß längst wie es wirklich aussieht. Ich zucke mit den Achseln. „Ich werde machen, was er für richtig hält.“
Corey parkt den Wagen und blickt mich an. „Echt jetzt? Und wie ist das bis jetzt für dich gelaufen?“
„Ich weiß, aber …“ Aber genau das macht ja den Reiz aus. Die Art, wie er jeden unserer gemeinsamen Momente dominiert, lässt meine Knie weich werden.
Wir steigen aus und gehen durch den Hintereingang ins Casino.
„Ich denke, du solltest dich entscheiden. Wenn du ihn willst, dann mach das auch klar. Wenn nicht, dann bleibe professionell. Lass dich nicht nochmal von ihm verarschen. Okay?“
Ich nickte, bin mir aber alles andere als sicher. Ich muss diesen Job kündigen. Schnellstens. Ehe ich mich noch mehr zum Affen mache.
Mein Handy summt, als ich über den Flur laufe. Eine Freundin aus Reno. Sie schreibt: Tanner hat vorbeigeschaut. Es hat ihm echt das Herz gebrochen. Er hat mich um deine neue Nummer angebettelt. Ich hab ihm gesagt, er soll sich zum Teufel scheren.
Richtig. Das Herz gebrochen. Ha. Er will das Auto wieder.
Danke, schreibe ich zurück. Auf gar keinen Fall will ich von ihm hören.
Ich steuere auf die Umkleidekabinen zu, um mir mein pinkes Zimmermädchenkleid überzuziehen. Wie jeden Tag in dieser Woche sprudelt die Aufregung in mir hoch, als ich es anziehe und daran denke, wie Tacone es mir vom Leib gerissen hat.
Verdammt. Ich bin diesem Kerl echt verfallen und er wäre wohl mein bisher schlimmster Fehltritt.
***
Nico
„Den Teufel wirst du tun“, fauche ich meinen Bruder Junior übers Telefon an. Eben hat er mir gesagt, dass er zehn Typen nach Vegas schickt, um den Kokainhandel hier zu übernehmen.
„Sag das nochmal, ich warne dich.“
„Wir hatten eine Abmachung. Ich halte das Geschäft hier sauber, damit wir dein Geld waschen können. Ich habe keine Lust, mir die Cops oder das FBI an den Hals zu hetzen, weil du deinen Anteil am Drogenverkauf vergrößern willst. Das lohnt sich nicht.“
„Ich entscheide, was sich lohnt und was nicht.“
Ich schweige. Junior hat eigentlich nichts zu sagen. Unser Vater ist der Boss, aber er sitzt noch vier Jahre wegen Steuerhinterziehung im Gefängnis.
„Nein, Junior“, erkläre ich nach einer Pause. „Ich hab genug zu tun. Ich kenne diese Stadt. Ich kenne die Bullen. Den Bürgermeister. Das Risiko ist es nicht wert.“
„Dann sollte ich dir vielleicht helfen, den Laden besser zu führen.“
„Fick dich.“ Ich kneife die Augen zusammen, denn ich sollte meinen Bruder wirklich nicht so angehen. Und wenn ich die Situation nicht gleich entschärfe, dann kann ich mich auf etwas gefasst machen. „Hör zu, Junior – tut mir leid. Das war daneben. Ich habs nicht so gemeint.“
Junior macht ein abwertend klingendes Geräusch.
„Du bist doch zufrieden damit, wie ich die Dinge hier handhabe, oder? Ich bringe La Famiglia eine Menge Geld ein, nicht wahr?“ An seiner Antwort besteht kein Zweifel. Ich verdiene viermal so viel wie ihre illegalen Machenschaften in Chicago und mein Business ist wenigstens legal.
Er gibt ein weiteres, diesmal zustimmendes Geräusch von sich.
„Dann vertrau mir. Tut mir leid, dass ich eben so ein Arsch war. Langsam gewöhne ich mich daran, mein eigener Boss zu sein. Aber ich weiß, was in meiner Stadt funktioniert. Kokainhandel ist zu riskant. Die Latinobanden hängen da viel zu tief mit drin. Und es könnte alles in Gefahr bringen, was ich hier aufgebaut habe.“
„Du hast Schiss.“
Ich muss mich echt zusammenreißen, um mein Temperament in Schach zu halten. Seine Provokation werde ich nicht noch mit einer Antwort würdigen.
Junior wartet einen Moment lang, dann spricht er.: „Wir reden darüber, wenn ich nach Vegas komme.“
Ich verkrampfe mich. „Und wann soll das sein?“
„Nächste Woche. Ma möchte den Winter im Warmen verbringen. Sie vermisst dich zu sehr. Also werde ich mitkommen und ihr ein Haus finden.“
Ich bin kurz davor zu frotzeln, dass ich ihr ein Haus finden kann, aber das kann ich mir noch gerade so verkneifen. Er will einen auf dicke Hose machen. Ich sollte besser den Kopf klar bekommen, bevor er hier auftaucht. Seinen Scheiß aus Vegas rauszuhalten ist meine oberste Priorität.
***
Sondra
Ich nehme den Aufzug zur obersten Etage. Irgendein Gefühl sagt mir, dass ich Tacones Suite zuerst machen soll – eine Art sechster Sinn sagt mir, dass er dieses Mal da sein wird. Ich klopfe an die Tür, höre aber nichts. So viel zu meiner Intuition.
Ich verschaffe mir Zutritt und mache mich an die Arbeit.
Die Suite ist leer, genau wie letzte Woche. Auf dem Tisch liegt ein druckfrischer Fünfzig-Dollar-Schein mit einer Notiz und meinem Namen drauf. Bei diesen Trinkgeldern werde ich genug verdienen, um Ende des Monats bei Corey ausziehen zu können.
Was umso nötiger ist, nachdem sie mir von Deans Faible für einen Dreier berichtet hat.
Den Schein lasse ich auf dem Tisch liegen, bis ich fertig bin. Es ist als Bonus für einen gut gemachten Job gedacht und ich werde verdammt sichergehen, dass ich mein Bestes gebe, bevor ich das Geld nehme. Ich putze die Bäder und das Schlafzimmer. Zuletzt nehme ich das Büro in Angriff. Weil Marissa deswegen so paranoid war, halte ich mich ein gutes Stück vom Schreibtisch fern; ich staube die Regale ab, leere den Papierkorb und sauge den Teppich. Als ich in der oberen Fensterecke ein Spinnennetz entdecke, schnappe ich mir den Besen, um es wegzuwischen. Und genau in dem Moment stößt das hintere Besenende etwas auf Tacones Schreibtisch um.
Erschrocken wirbele ich herum und sehe, wie Kaffee über die Unterlagen läuft.
Oh Scheiße.
Scheiße. Scheiße. Scheiße.
Ich eile zu meinen Putzlappen rüber, renne zurück und wische alles so schnell wie möglich auf. Aber es ist zu spät. Die Hälfte der Unterlagen auf seinem Schreibtisch sind vollkommen durchnässt und braun.
Was soll ich tun?
Ich trenne die Seiten und lege sie einzeln zum Trocknen aus und dabei versuche ich peinlichst, nicht auf den Inhalt zu schauen. Dieses Zeug geht mich nichts an.
„Was zum Teufel?“
Ein kurzer Schrei entweicht meinen Lippen und ich werfe die jetzt leere Kaffeetasse gleich noch einmal um.
Tacone steht im Türrahmen und seine mächtige Gestalt ist bedrohlicher denn je. Seine Augen funkeln vor Schwärze und an seinem Kiefer zuckt ein Muskel.
„Oh Gott …“ Ich richte die Kaffeetasse auf. „Tut mir furchtbar leid. Ich habe Ihren Kaffee umgeschüttet und alles eingesaut. Ich weiß, dass wir nichts bei den Schreibtischen verloren haben – ich hatte auch nicht die Absicht, aber …“
Tacone tritt näher und mustert misstrauisch den Schreibtisch, den Boden, meinen Körper, den Raum. Er hat immer noch dicke Ringe im Gesicht, als ob er kein Auge zugemacht hat.
„Ich habe nichts gesehen, ich schwöre.“
Blitzartig schlingt er seine mächtige Hand von hinten um meinen Hals, sodass er lose meine Kehle umpackt. Er zieht mich zurück, bis mein Arsch in seine Beine rammt. „Was hast du gesehen?“ Seine Stimme ist tief und gefährlich, die Hand an meinem Hals ist jedoch eher Liebkosung als Bedrohung, besonders weil sein Daumen leicht über meinen Puls streicht.
Ich schließe die Augen. „Nichts“, krächze ich. „Ich habe nichts gesehen. Ich schwöre.“
„Rumschnüffeln wird nicht geduldet, Sondra.“ Seine Stimme ist reinster Sex. Totale Verführung. Sein Atem fächelt heiß über mein Ohr. Seine harten Muskeln pressen gegen meine weiche Silhouette. „Ist das die Wahrheit?“
„Ja“, erwidere ich halb stöhnend, halb keuchend. Aber nicht, weil ich Angst habe. Ich bin total angetörnt.
Tacones anderer Arm umschlingt meine Taille. Seine Hand liegt flach auf meinem Bauch und wandert langsam nach unten. „Ist Tollpatschigkeit deine einzige Sünde?“
„Ja, Sir.“
Ihm gefällt es, dass ich ihn Sir nenne. Keine Ahnung, woher ich das weiß, aber das tut er.
Elektrische Stromstöße durchzucken meinen Körper, sie setzen ihn innerlich in Flammen und ich schwöre, ich spüre die entsprechende Gegenladung seiner Zellen als Antwort darauf. Mein Höschen ist mehr als hinüber – es ist klitschnass.
„Ich nehme an, das erfordert eine kleine Korrektur.“ Er knabbert kurz an meinem Ohr.
Mein Herz hämmert, wahrscheinlich so heftig, dass er es durch meinen Rücken hindurch spüren kann.
„Leg die Hände auf den Schreibtisch.“
Das Herz rutscht mir in die Hose. Gütiger Gott, wird er mir etwa den Arsch versohlen? Ein Schauer durchzuckt mich. Er ist ebenso angetörnt. Sein Schwanz presst gegen meinen Rücken und seine Atmung ist genauso hastig wie meine. Er lässt mich los und geht einen Schritt zurück und ich gehorche und lege die Handflächen flach auf den Schreibtisch.
Ich höre ein zufriedenes Knurren hinter mir. Seine Hände packen mich an den Hüften und er zieht mich zurück, sodass mein Arsch noch weiter nach hinten ragt. Langsam lässt er seine Hände über meinen Rock gleiten, er streicht über meine Kurven, dann lässt er wieder los. „Du darfst deine Uniform anbehalten.“ Seine Stimme ist unmöglich tief. „Aber nur, weil ich die Beherrschung verliere, sollte ich noch einmal diesen Reißverschluss öffnen.“
Der Boden unter meinen Füßen gerät ins Wanken und mir wird ganz schwindelig. Als seine Hand auf meinen Arsch trifft, komme ich wieder in die Realität zurück.
Klatsch.
Ich keuche und weiche automatisch zur Seite, aber dann bringe ich mich wieder in Position. Ich halte still für seine Bestrafung.
„Hm. Ich wusste, dass dieser Arsch versohlt werden will“, knurrt er.
Er versohlt meine andere Arschbacke. Feste. Ich muss meine Lippen zusammenkneifen, um das Quietschen zu unterdrücken, das in meiner Kehle aufsteigt. Noch ein Schlag, dann noch einer. Es ist ein bisschen zu heftig, aber gerade als ich protestieren will, fängt er an, meine gereizten Pobacken zu reiben und das Stechen wegzumassieren.
Ich keuche, meine Muschi krampft, mein Herz pocht rasant.
Tacone streicht über meine Hüfte, bis er meinen nackten Schenkel erreicht. Er fängt an, langsam an meinem Bein nach oben zu gleiten, unter den Uniformrock, dann stoppt er und zieht meinen Kleidersaum runter. „Du machst dich besser wieder an die Arbeit, ehe ich das hier noch zu weit treibe.“
Ähhhh … Was? Ich bin viel zu aufgegeilt, um einfach mein Kleid runterzuziehen und mich wieder ans Putzen zu machen. Die bloße Vorstellung macht mich fast schon wütend. Wenn eine Frau dicke Eier bekommen könnte, dann hätte ich sie wohl. Mein Kitzler pocht wie verrückt und meine Brustwarzen sind feste, empfindliche Spitzen.
Ich richte meinen Oberkörper auf und wirbele herum, um ihn zu konfrontieren. Noch ehe ich etwas sagen kann, umfasst er meinen Nacken und hält mich für einen Kuss gefangen. Feste Lippen pressen unnachgiebig auf meine. Er saugt meine Unterlippe in den Mund, knabbert daran herum. Seine Zunge fährt zwischen meine Lippen.
Ich wimmere und erwidere den Kuss, dankbar für den Schreibtisch unter meinem Arsch, denn sonst würde ich umkippen.
„Bellissima“, murmelt er, dann zieht er sich zurück. „Ich kann einfach nicht die Finger von dir lassen.“
Nicht nötig, stöhnt meine gierige innere Schlampe.
Mit gequälter Miene lässt er mich wieder los und tritt zurück. „Geh.“ Er dreht mich um und klatscht mir missbilligend auf den Arsch.
Ein Sturm der Gefühle überflutet mich – Erniedrigung vermischt sich mit Lust und verwandelt sich in blanken Zorn.
Fein. Er möchte mit mir spielen?
Na schön.
Zwei können dieses Spielchen spielen.
***
Nico
Ich setze mich an meinen Schreibtisch und bemühe mich, die überaus angetörnte, wütende Frau, die gerade durch meine Suite stolziert, auszublenden.
Wie es aussieht, bin ich dazu verdammt, mit Sondra Simonson unanständig zu werden. Die Finger von ihr zu lassen steht schlichtweg nicht zur Debatte. Ich habe versucht mich fernzuhalten – Madonna, das habe ich. Aber da ist sie, dabei sich mir auszuliefern, und zwar mit dieser ängstlichen, aber erregten Ausstrahlung, die mich um den Verstand bringt.
Auf meine Vorliebe, Frauen zu dominieren, habe ich nie wirklich geachtet.
Oh, mir gefällt es, das Sagen zu haben – ohne Zweifel. Aber das bedeutet nur, dass ich das letzte Wort habe. Das ist auch der Grund, warum ich normalerweise Profis anheure, denn die machen immer das, was ich sage, ohne Widerworte. Aber keine davon hat je so gezittert und nach Luft geschnappt wie Sondra. Keine von ihnen war wirklich auf mich angesprungen. Keine von ihnen ist fuchsteufelswild geworden, weil ich nicht weitergegangen bin.
Wenn sie nur wüsste, dass ich ihr einen Gefallen tun möchte, indem ich sie laufen lasse. Ich hätte ihr gar nicht erst den Arsch versohlen dürfen.
Aber dieser Arsch!
Dieser saftige, einladende Arsch.
Und diese entzückenden kleinen Laute, die sie gemacht hat, als ich ihn versohlt habe.
Ich drücke ordentlich meinen Schwanz in meiner Hose und sehe zu, wie Sondras Hüften wackeln, als sie mit einem Staubtuch in der Hand an meiner Tür vorbeistolziert. Ihre Lippen sind nach unserem Kuss geschwollen. Ich kann immer noch ihr süßes Aroma schmecken. Wie Erdbeeren und grüner Tee. Ich möchte sie überall probieren.
Das war das Einzige, was ich tun konnte, um nicht meinen Schwanz herauszuziehen und sie direkt auf meinem Schreibtisch durchzuknallen. Das würde sie zumindest lehren, keinen Kaffee auf meinen Unterlagen zu verschütten.
Scheiße. Ich bin dabei den Verstand zu verlieren.
Ein kleiner Teil von mir macht sich immer noch Sorgen, dass sie nicht aufrichtig ist. Das muss sie aber sein. Ich habe sie verdammt gründlich durchleuchtet. Alles spricht dafür, dass sie eine unschuldige Mittelschicht-Schönheit aus Marshall, Michigan ist. Sie war eine Einser-Schülerin, die ihren Abschluss mit Magna cum laude an einer kleinen privaten Hochschule gemacht hat und dann an der Universität von Wisconsin ihren Master in Kunstgeschichte erworben hat. Ihre Eltern wohnen immer noch in derselben Straße wie die Mutter von ihrer Cousine Corey. Coreys Vater allerdings ist ein Bundesagent. Das war rausgekommen, als wir sie angeheuert hatten. Aber sie scheint keinen Kontakt zu ihm zu haben. Und sie arbeitet seit fast einem Jahr bei uns, ohne irgendwie verdächtig geworden zu sein.
Was Sondra betrifft, konnte ich keinerlei Ungereimtheit oder Grund zur Sorge aufdecken, es sei denn, ich zähle ihren Exfreund dazu, der ein kleiner Ecstasy-Dealer in Reno zu sein scheint. Aber sie hatte bereits erwähnt, dass sie einen schlechten Männergeschmack hat.
Sondra stellt sich vor mein Bücherregal und gibt mir beste Aussicht auf ihre Rückseite. Ihr Uniformkleid umschließt diese so lieblich, dass ich demjenigen in meinem Team, der diesen bestimmten Stil ausgesucht hat, einen riesigen Bonus schenken möchte.
Sie wirbelt mit dem Staubtuch über das Holz und wackelt dabei mit dem Arsch.
Oh Gott. Macht sie das mit Absicht?
Sie beugt sich runter, um das Regal in der Mitte abzustauben. Als sie auf alle viere runtergeht und den Rücken durchdrückt, um das unterste zu wischen, bin ich sicher, dass sie das nur für mich veranstaltet.
Der Faden, an dem meine eh schon spärliche Beherrschung hängt, reißt. Ich springe vom Schreibtisch auf und gehe zu ihr herüber.
„Ist diese kleine Vorführung für mich, Piccolina?“ Ich erkenne kaum meine Stimme wieder, so rau ist sie.
Sie schaut gespielt unschuldig über ihre Schulter.
Das gibt mir den Rest – diese großen babyblauen Augen blinzeln mit dem Sexappeal eines Betthäschens.
Ihr Haar ist heute zu einem unordentlichen Knoten gebunden und genau da packe ich zu und ziehe sie auf die Knie hoch. Ich kauere bereits auf dem Boden hinter ihr, erinnere mich aber nicht daran, wie ich dahin gelangt bin. Ich schlinge meinen Arm um ihre Vorderseite und bedecke besitzergreifend ihren Venushügel, gleichzeitig ziehe ich ihren Kopf nach hinten gegen meine Schulter.
„Willst du mich wahnsinnig machen, Sondra Simonson?“ Ich reibe über ihren Schlitz und stelle fest, dass ihr Höschen vor Erregung bereits ganz feucht ist. „Du verstehst nicht, was du gleich heraufbeschwören wirst.“ Meine Finger schlüpfen in ihr Höschen, um Kontakt mit ihrem nassen Fleisch zu machen.
Sie stößt noch so ein Keuchen aus, das mich um den Verstand bringt.
„Ich verstehe.“ Ich presse meine Lippen an ihr Ohr und spreche, während ich langsam ihren geschwollenen Kitzler umkreise. „Dir den Arsch zu versohlen, ohne dich hinterher zu belohnen, war nicht fair von mir, oder?“
Sie stöhnt.
Ich schiebe einen Finger in ihren nassen Kanal.
Ich lasse ihre Haare los und gleite über ihren Reißverschluss.
Sie bebt, bäumt sich unter meiner Berührung und ist bereit abzugehen.
„Ich sollte dich durchficken, bis deine Zähne klappern, weil du mich so aufgegeilt hast.“ Ich krümme einen zweiten Finger in sie hinein und fange leicht an zu pumpen. „Aber ich schulde dir diese Erleichterung, oder?“
Ihre Muschi ist dermaßen schlüpfrig und empfindsam, meine Augen rollen in meinem Schädel zurück. Und dabei fingere ich sie nur. Ich werde echt durchdrehen, wenn ich meinen Schwanz in dieses Mädchen stecke.
„Wirst du zulassen, dass ich unsere erste missglückte Begegnung wiedergutmache, Bambina?“
Ein gehauchtes Stöhnen ist ihre einzige Antwort.
Ich ziehe meine Finger aus ihr raus und verpasse ihr einen Klaps auf die Muschi. „Ist das ein Ja? Antworte mit Worten, Baby.“
„Ja!“ Überraschung und Unmut schwingen in ihrer Stimme mit, aber auch eine reichliche Portion Verzweiflung. Ich muss lächeln.
„Gutes Mädchen.“ Ich übe Druck auf ihren Kitzler aus. Ich kanns kaum erwarten, sie zu kosten, besonders jetzt, da ich beschlossen habe, dass ich sie belohnen muss. Ich lasse sie los und lege meine Hände auf ihre Hüften, um ihr sanft den Weg zu weisen. „Geh zur Couch rüber, Baby. Ich muss dich von diesem Höschen befreien.“
Ich sehe keinerlei Zögern. Sie ist mir vollständig ergeben. Sie gehorcht ohne jeden Anflug von Scham und krabbelt auf die Couch, dann hält sie an und dreht sich zu mir um, wahrscheinlich weil sie wissen will, wie ich sie haben möchte. Scheiße, dieses Mädchen bringt mich um den Verstand.
Ich drücke ihren Torso nach unten auf die Sitzfläche und ziehe ihren Rock nach oben. Genauso wollte ich sie schon zuvor. Mit nacktem Arsch, um sie zu verhauen.
Ich ziehe ihr das Höschen über die Oberschenkel und sie hebt nacheinander die Knie an, um es abzustreifen. An den Stellen, an denen ich sie zuvor verhauen habe, sind ein paar rote Flecken übrig. Ich halte nichts mehr zurück. Ich versohle ihr den Arsch und das laute Krachen meiner Hand auf ihrem nackten Fleisch hallt durch den Raum. Ich lege fünf harte Schläge hin, dann höre ich auf und rubbele sie ab.
Ihr Keuchen verrät mir, dass es wehgetan hat, also beuge ich mich vor und küsse beide Arschbacken. „Alles okay, Baby?“
„Ähm …“
„Willst du mehr oder reicht es dir?“
Einen Moment lang bleibt sie still und auf einmal überkommt mich die unangenehme Einsicht, dass ich zu weit gegangen bin, aber dann spricht sie leise. „Ein bisschen mehr.“
„Das ist mein Mädchen.“ Ich gebe ihr noch drei Hiebe, dann reibe ich ihre rosa Haut. Jetzt will ich sie definitiv ficken. Und ich meine auf die schmutzigste, verdorbenste Art. Zum Beispiel sie an den Haaren packen und in sie hineinrammen, bis sie um Gnade fleht.
Aber das werde ich nicht.
Ich habe ihr eine Belohnung versprochen und die soll sie auch bekommen.
„Setz dich auf und mach diese sexy Beine breit“, fordere ich sie auf.
Sie rappelt sich auf und ich bekomme ihr Gesicht zu sehen. Ihre Wangen sind gerötet, ihre Augen ganz glasig. Ihr Haar ist vollkommen durcheinander und sie sieht wie frisch gefickt aus. Ein Anblick, den ich am liebsten jeden verdammten Tag für den Rest meines Lebens sehen will.
Aber das steht nicht zur Debatte.
Reiß dich zusammen, Nico.
Ich kann sie nicht haben. Ich meine, das könnte ich schon. Ich bin Nico Tacone, Inhaber vom Bellissimo, Capo der berüchtigten Tacone-Familie aus Chicago. Ich kann verdammt nochmal alles haben, was ich will.
Und doch, ich kanns nicht.
Nicht dieses Mädchen.
Sie verdient einen echten Mann. Jemanden, den sie heiraten und mit dem sie Kunsthistoriker-Babys machen kann. Nicht einen Mafiaboss, der seit seiner Geburt einer anderen versprochen ist.
Ich drücke ihre Knie weit auseinander und betrachte das rosa Herz, über das ich so lange fantasiert habe.
Ich muss es kosten.
Ich schiebe meine Hände unter ihre Schenkel und umpacke ihren Arsch, um sie näher an mich heranzuziehen, genau bis vor meinen Mund.
Ihr Stöhnen berauscht mich regelrecht. Mit einer langen, langsamen Zungenbewegung spreize ich ihre Labien auseinander und gleite nach oben, auf ihren Kitzler zu. Ein Ruck durchfährt sie, als ich ihn berühre, und sie gibt ein bedürftiges, wimmerndes Geräusch von sich.
„Hier willst du mich haben, Baby?“
Ihre Finger durchkämmen mein Haar. „J-ja, bitte.“
Immer wieder schnippe ich mit der Zungenspitze über ihren Kitzler. „So süß. Du schmeckst so gut, Baby. Und du hast so lieb gefragt.“ Ich strecke meine Zunge flach aus und lecke erneut ausgiebig über ihren Schlitz, dann versteife ich sie und dringe in sie ein. Ihre herben, schlüpfrigen Säfte sickern auf meine Zunge. Ich packe ihr Becken noch fester und hebe sie hoch, damit ich auch ihre Rosette lecken kann.
Sie quiekt, aber ich halte ihre Schenkel schön geöffnet, damit sie nichts dagegen unternehmen kann. Damit sie sich der lustvollen Qual, die ich ihr bescheren möchte, nicht entziehen kann. Ich knabbere an ihren Schamlippen, sauge sie in den Mund. Mir ist klar, dass ich es ihr in Nullkommanichts besorgen könnte. Sie ist bereits kurz vorm Abgehen, aber je länger ich ihn herauszögere, desto heftiger wird ihr Orgasmus ausfallen und aus irgendeinem Grund hat sie meinen Ehrgeiz geweckt; ich möchte ihr den besten Orgasmus ihres Lebens besorgen.
Vielleicht, weil ich genau weiß, dass ich sie nicht behalten kann.
Und ich will sie unbedingt behalten.
Ich schiebe einen Finger in sie hinein und schnippe gleichzeitig ihren Kitzler. Sie wackelt mit den Hüften und will mich tiefer aufnehmen. Gieriges kleines Ding. Ich gebe ihr einen zweiten Finger, schließe den Mund um ihre kleine Knospe und fange an zu saugen.
Sie schreit, aber ich lasse sofort wieder von ihr ab; ich gehe von ihrem Kitzler runter und pumpe stattdessen nur meine Finger in sie hinein.
„Oh“, keucht sie. „Bitte. Oh bitte, oh … N-Nico.“
Ich liebe es, wie sie meinen Namen sagt; sogar noch mehr, als wenn sie mich mit Sir anredet.
Ganz besonders liebe ich es, wenn sie meinen Namen mit dieser rattenscharfen, heiseren Fick-mich-Stimme stöhnt. Ich verlangsame die Pumpbewegung und mache stattdessen die Finger krumm, um ihre Muschiwände zu reizen. Ich suche ihren G-Punkt. Als ich ihn finde, reißt sie fast schon panisch die Augen auf. Ihr Becken scheuert über die Ledercouch. Ich stoße meine Finger hinein, sodass ich jedes Mal ihren G-Punkt treffe, und sie kreischt nur so und ihre Finger krallen sich in meine Haare.
„Genau so, Baby. Jetzt komm.“
Ihre Säfte quellen kreuz und quer über meine Finger und ihre Muschi zieht sich straff zusammen und bebt, als sie ihr Höhepunkt überkommt. Ich lasse ihr Zeit, dann massiere ich mit den Fingern ihre Muschi, gehe langsam rein und raus und außen drum herum, krümme innen die Finger, dann ziehe ich sie heraus und lasse meine Fingerkuppen hoch und runter über ihren Schlitz gleiten. Sie wird von einem weiteren Höhepunkt durchzuckt.
Sie ist wunderschön. Ihr blondes Haar ruht herrlich achtlos auf der Couch ausgebreitet. Ihre Augen sind glasig, ihre Lider schwer.
Mein Schwanz pocht nur so.
Aber ich kanns einfach nicht durchziehen.
***
Sondra
Nico starrt mich an wie ein ausgehungertes Tier und das Verlangen scheint ihn fast schon zu peinigen. Es zieht seine Finger weg und kreist stattdessen mit den Daumen über meine Innenschenkel. Ich bin nach der orgastischen Ekstase total erschlafft. Auch ohne Penetration muss ich eingestehen, dass es der beste Klimax meines Lebens war. Alles an unserer Begegnung war einfach heiß, angefangen mit dem Ergebnis von Nicos Leibesvisitation am ersten Tag, dann die Runde Arschversohlen, dann das hier. Man kombiniere das alles mit Nicos beachtlichem Geschick und echtem Interesse an meinem Vergnügen und ich bezweifle, dass diese sexuelle Erfahrung je übertroffen werden kann.
Und da er noch nicht auf seine Kosten gekommen ist, glaube ich nicht, dass es vorbei ist.
Kann es noch besser werden?
„D-Danke“, verlaute ich, als ich meine Stimme wiederfinde. Meine Kehle ist vom vielen Kreischen ganz heiser und normalerweise kreische ich auch nicht.
Nicos Lächeln wirkt fast schon bedrückt. „Du bist verdammt süß.“ Seine Hände wandern hoch an meine Brüste. Er macht den Reißverschluss auf und holt einzeln meine Möpse aus den Körbchen. Er zwickt gleichzeitig meine Nippel, und zwar härter, als ich es gewohnt bin. Ich reiße die Augen auf und der leichte Schmerz bewirkt, dass ich von einem elektrischen Ruck durchzogen werde.
„Verschwinde aus Vegas, Sondra Simonson.“
Das war das Letzte, was ich erwartet habe, nachdem er mich mit seinem flinken Mund und Fingern zum Orgasmus gebracht hat. Ohne dabei selber auf seine Kosten zu kommen.
Er wendet sich weiter meinen Brüsten zu, er drückt sie, streicht mit den Daumen über meine Nippel. Er beugt sich über mich und schnippt mit der Zunge über eine steife Knospe. „Du bist zu gut für einen schäbigen Ort wie diesen. Er wird dich beflecken.“ Noch ein Zungenschnippen. „Ich werde dich beflecken.“
Seine Worte stimmen nicht mit seinen Handlungen überein und mein Hirn kommt nicht richtig hinterher. Was sagt er da gerade?
„Baby, du bist hierhergekommen, um von vorne anzufangen. Deine Cousine ist hier. Ich verstehe. Aber du hättest lieber nach Hause gehen sollen nach Marshall, Michigan.“
Dass er weiß, wo ich herkomme, sollte mich eigentlich nicht überraschen, trotzdem jagt es mir einen Schauer über den Rücken. Es ist Angst – oder die Einsicht, wie gefährlich dieser Mann tatsächlich ist. Wie gründlich er sich über mich informiert hat. Aber diese umfassende Überprüfung ist auch irgendwie aufregend. Denn eines ist sicher: Er steht auf mich.
Er sieht mich eindringlich an, als er an meinen Nippeln zupft und sie zwischen den Fingern rollt. Er wirkt hin- und hergerissen, angespannt, und diese Spannung wird mit jeder Sekunde exponentiell größer. Auf einmal verhärtet er sich. Sein Kiefer verkrampft sich und seine Miene wird knallhart. „Ich werde dir Geld für einen Neuanfang geben.“ Er klatscht mir auf die Brust und ich schreie überrascht auf. „Es ist kein Geld für Sex, also fang gar nicht erst damit an.“ Er streckt warnend den Finger aus. „Ich will, dass du es nimmst und aus Vegas verschwindest. Komm bloß nicht zurück. Piccolina.“
Schließlich legt sich meine orgastische Benommenheit und ich rappele mich vom Sofa auf. „Was sagst du da?“ Ich runzle die Stirn. Ich kann nicht ausmachen, ob das eine Drohung ist oder ob er mir helfen will. Ich verstehe überhaupt nichts mehr.
Nico greift blitzschnell unter meine Achseln. Auf einmal finde ich mich horizontal auf der Couch wieder und er kauert über mir. Er verpasst meiner Brust noch einen Klaps und ich winde mich hin und her, meine Hüften wollen zu seinen hoch. „Ich sage …“ Er wischt sich mit dem Handrücken über den Mund. „Ich sage, dass du von hier verschwinden sollst. Ich bin viel zu verrückt nach dir, Bambina. Das ist deine letzte Chance.“ Seine Augen funkeln düster und bedrohlich. „Solltest du noch einmal Fuß in diese Suite setzen, dann werde ich dich erobern. Ich werde dich ans Bett fesseln und dich den ganzen verdammten Tag lang durchficken.“
Ich halte vollkommen still unter ihm. Mein Herz hämmert gegen meinen Rippenbogen. Zu sagen, dass seine Worte mir keinen Kick verpassen, wäre gelogen. Oh, ich kann die Gefahr in ihnen heraushören. Die Bedrohlichkeit. Aber auch so viel Verlangen.
Nie war ich von einem Mann dermaßen begehrt worden. Ich hatte immer nur die erbärmliche, unterschätzte Freundin abgegeben. Diejenige, die ihren Freund mit mehreren Frauen im Bett erwischt.
Bei der Gewissheit, dass er mich dermaßen begehrt, wird mir ganz heiß. Ich fühle mich mächtig.
Er nickt mir zu. „Du hast mich hoffentlich verstanden.“ Dann lässt er von mir ab und steht auf. Mit der zärtlichen Fürsorge eines Vaters, der ein Kleinkind anzieht, schiebt er meinen BH wieder über meine Brüste und macht meinen Reißverschluss zu.
Dann türmt er sich auf, so finster und bedrohlich wie am ersten Tag. „Sondra Simonson, ich lasse dich gehen.“ Es ist eine Verkündigung – als wäre er eine Art Gott, was er in meinen Augen auch ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie seine Angestellten bei seinen Worten auf die Knie fallen. „Verschwinde, solange du noch kannst. Denn wenn ich mich erstmal für dich entschieden habe, werde ich dich ruinieren. Da kannst du dir sicher sein.“ Er starrt mich noch einen Moment lang an, seine Kehle zuckt leicht, dann wendet er sich ab.
Er lässt die Schultern hängen, liest mein weggeworfenes Höschen auf und reicht es mir.
Mein Magen zieht sich zusammen. Die Energie zwischen uns gerät ins Trudeln. Seine Worte lassen so viel Interpretationsfreiraum. Er lässt mich vom Haken. Gibt mir eine Chance zum Ausstieg. Oder macht er mir ein Angebot? Oder ein Ultimatum?
Ich kapiere es einfach nicht und auf einmal will ich nur noch hier raus. Ohne ihn anzusehen, streife ich mein Höschen über und springe auf. Ich gehe zur Tür und er fängt mich am Trolley ab und wirft mir einen sauber verpackten Stapel Hundert-Dollar-Noten zu. „Nimm es“, sagt er.
Ich schrecke zurück, als ob er mich geschlagen hätte.
„Das ist keine Bezahlung, es ist ein Geschenk. Fang irgendwo nochmal von vorne an. Nicht in meinem Casino.“
Ich ignoriere ihn und stoße meinen Trolley Richtung Ausgang.
Er packt mich am Arm und wirbelt mich herum. „Sondra. Nimm es.“ Seine schokoladenbraunen Augen flehen mich regelrecht an.
Meine Augen brennen und ich schüttele den Kopf. „Ich will dein Geld nicht.“ Meine Kehle schnürt sich zu, obwohl es gar keinen Grund gibt, mich aufzuregen. Er hat mir einen Orgasmus beschert und mir Geld angeboten, was ich echt gebrauchen kann. Warum also fühle ich mich dann, als ob man mich benutzt und abserviert hat?
„Bitte nimm es. Es ist nichts für mich und dir würde es Türen öffnen. Ich möchte nur, dass du Alternativen hast, Sondra. Ich möchte nicht, dass du eine Entscheidung triffst, die du bereuen wirst.“
Ich hebe eine Augenbraue. „Wie das, was ich eben mit dir getan habe? Also dafür ist es schon zu spät“, zische ich.
Ich weiß nicht warum, aber ich bin angepisst. Ich schätze, das angebotene Geld macht die Sache irgendwie billig. Oder vielleicht bin ich wütend, weil er denkt, dass er über meinen Kopf hinweg einfach für mich entscheiden kann. So oder so, ich hab die Schnauze voll. Ich wusste, dass meine Schwärmerei für Nico Tacone ein Fehler war, und ich muss dem Ganzen sofort einen Riegel vorschieben, ehe ich noch mehr verletzt werde.
„Sondra.“ Meine Hand liegt auf der Türklinke und seine Stimme ist dermaßen bestimmt, dass ich innehalte.
„Tut mir leid, wenn ich dich verletzt oder dich erniedrigt habe. Das war nicht meine Absicht.“
Ich weiß nicht, warum mich diese Demonstration emotionaler Reife von einem Bandenboss dermaßen überrascht, aber das tut sie.
Ich zucke die Achseln. „Ich komme schon drüber hinweg.“ Ich ziehe die Tür auf und schiebe meinen Trolley hindurch.
„Alles andere tut mir nicht leid“, höre ich ihn noch sagen, als ich die Tür schließe.