
Neon (Deutsch)
Firmeninhaber Davis bietet der Barkeeperin Jade einen neuen Job und ein neues Leben an. Der einzige Nachteil? Sie muss als persönliche Assistentin für Davis' mürrischen Enkel Lucas arbeiten, der bisher jede Assistentin vertrieben hat. Aber Jade ist der Herausforderung gewachsen... oder etwa nicht?
Kapitel: 32
Wortanzahl: 33.490
Altersfreigabe: 18+ (Übergriff).
Kapitel 1.
„Jade! Bring diese Kiste mit Gläsern rüber und mach flott!“, rief Jim.
„Ben ist draußen. Ich mache gerade Pause“, erwiderte sie und nahm einen Schluck Wasser.
„Es ist Freitagabend. Schwing dich wieder an die Arbeit, bevor hier die Hölle los ist!“
„Ja, als ob die nicht ein paar Sekunden auf ihr Getränk warten könnten“, murmelte Jade leise vor sich hin.
Sie seufzte, richtete ihre Haare und band ihre langen schwarzen Locken zusammen.
Mit der Kiste in den Händen ging sie zur Bar, insgeheim wünschend, sie müsste heute Abend nicht arbeiten. Während sie weiter Drinks mixte, sehnte sie sich nach einer Verschnaufpause.
Als es etwas ruhiger wurde, fing sie an, die Bar zu putzen. Dann stöhnte sie innerlich auf, als eine laute Gruppe Männer hereinkam.
Die hatten offensichtlich schon einen im Kragen.
„Haaaallo!“, grölte einer von ihnen zur Bar rüber.
Jade setzte ein Lächeln auf, auch wenn ihr nicht danach war. „Hallo, was darf's denn sein?“
„Oh, da fällt mir so einiges ein, Schätzchen“, sagte er, zwinkerte und lehnte sich an die Bar.
„Da bin ich mir sicher ...“, murmelte sie. „Welches Getränk hätten Sie denn gerne?“
„Bier für alle!“, brüllte er, und seine Kumpels johlten.
„Alles klar“, sagte sie mit einem aufgesetzten Lächeln, nahm seine Karte und versuchte zu bezahlen, aber es klappte nicht.
Sie gab dem Mann die Karte zurück. „Tut mir leid, die Karte wird nicht akzeptiert.“
„Gib mir einfach mein Bier“, knurrte er.
„Ohne Moos nix los“, erwiderte sie.
„Was ist dein Problem?“, polterte er und wurde noch aufgebrachter, weil er angetrunken war.
„Gar nichts, mein Herr“, lächelte sie. „Sie bekommen Ihr Getränk, sobald Sie dafür bezahlen.“
„Was ist hier los?“, fragte ihr Chef Jim, als er herüberkam.
„Deine Barkeeperin will uns keine Getränke geben!“, schrie der Mann laut, sodass alle hersahen.
Jade warf ihrem Chef einen genervten Blick zu. „Seine Karte funktionierte nicht. Ich sagte, ich würde ihn bedienen, wenn er bezahlt.“
Jim schüttelte den Kopf und sah den Mann an. „Was glauben Sie, wo Sie hier sind? Bei uns gibt's nichts umsonst. Zahlen Sie für Ihre Getränke wie jeder andere auch, oder gehen Sie.“
Jade lächelte. Jim war zwar nicht der beste Chef, aber er stand immer hinter seinen Angestellten. Besonders wenn es ums Geld ging.
Der Mann grummelte und kramte etwas Bargeld hervor. Jade nahm es mit einem Lächeln entgegen. „Vielen Dank, mein Herr. Sechs Getränke kommen sofort.“
„Was ... wo ist mein Wechselgeld?“
„Oh, ich bin mir sicher, Sie meinten, den Rest als Trinkgeld zu geben. Als Entschuldigung für den Ärger, nicht wahr?“
Der Mann wollte protestieren, trollte sich dann aber.
Jade drehte sich um, um seine Getränke zuzubereiten, und grinste in sich hinein.
Sie brachte ihnen die Getränke und ging zurück zur Bar. Sie wandte sich einem älteren Herrn zu, der den ganzen Abend dort gesessen und gemächlich getrunken hatte.
„Möchten Sie noch eines?“, fragte sie und deutete auf den kleinen Rest Whiskey in seinem Glas.
Er blickte zu ihr auf und lächelte, dann nickte er in Richtung der Männergruppe. „Die sind wohl nicht gerade die Freundlichsten, was?“
„Davon haben wir jeden Abend ein paar“, zuckte sie mit den Schultern. „Ich bin's gewohnt.“
„Sie haben das gut gemeistert.“
„Nun ja, wie gesagt, ich bin's gewohnt“, antwortete sie mit einem Lächeln und nahm sein Glas.
„Ich nehme noch eines“, sagte er und zückte sein Portemonnaie.
„Keine Sorge“, sagte sie und winkte ab. „Die Herren da drüben haben gerade Ihr Getränk bezahlt.“
Der Mann schmunzelte. „Danke schön.“
„Gern geschehen. Ich würde allen einen ausgeben, wenn alle so wären wie Sie“, sagte sie und zwinkerte.
Er streckte die Hand über die Bar aus. „Ich bin Davis.“
„Jade“, sagte sie und schüttelte sanft seine Hand.
„Freut mich, Sie kennenzulernen, Jade“, lächelte er, sein Gesicht faltete sich, als er zu ihr aufsah. Er war älter, vielleicht Ende siebzig.
Sein graues Haar sah gepflegt aus, und er trug einen teuren Anzug. Solche sah sie hier oft.
Geschäftsleute kamen jeden Abend aus den Hochhäusern gegenüber, um sich zu entspannen und einen zu heben.
Aber die waren meist unhöflich und taten, als gehöre ihnen der Laden. Davis war nett, wie ein freundlicher Opa.
„Freut mich auch, Sie kennenzulernen, Davis“, sagte sie. „Arbeiten Sie in der Nähe oder sind Sie zufällig hier reingeschneit?“
„Ein bisschen von beidem“, sagte er nickend. „Ich arbeite nicht mehr so viel wie früher, aber heute musste ich ins Büro. Ich habe diesen Laden immer von der anderen Straßenseite gesehen, bin aber nie reingekommen.“
„Nun, ich freue mich, dass Sie es getan haben“, sagte sie und stellte sein Getränk vor ihm auf die Bar.
„Ich mich auch“, sagte er und nahm einen Schluck. „Arbeiten Sie jeden Tag hier?“
„Ja, jeden Tag. Normalerweise arbeite ich spät, aber morgen habe ich Nachmittagsschicht“, antwortete sie, während sie die Bar abwischte.
„Werden Sie mich wieder besuchen kommen?“, scherzte sie.
„Vielleicht“, sagte er und nahm noch einen Schluck. „Ich werde morgen wahrscheinlich wieder arbeiten müssen, um das Chaos zu beseitigen, das er ...“ Davis hörte auf zu sprechen und sah verärgert aus. „Wie auch immer, wir werden sehen.“
Jade wollte ihn gerade nach seiner Arbeit fragen, als sie jemanden am anderen Ende der Bar rufen hörte.
„Entschuldigen Sie mich ...“, sagte sie, bevor sie zum anderen Kunden ging.
Als sie zurückkam, runzelte sie die Stirn, als sie seinen leeren Platz sah. Sie nahm sein Glas und den Hundert-Euro-Schein darunter.
Sie blickte überrascht auf das sehr großzügige Trinkgeld und sah auf, um mit ihm zu diskutieren, sah aber nur noch, wie er am großen Schaufenster vorbeiging, bevor er verschwand.
Ihr Lächeln war ein stilles Dankeschön für seine Freundlichkeit. Sie steckte den Schein in ihre Tasche und machte sich wieder an die Arbeit.











































