Filthy Rich Husband (Deutsch)

Das erste Mal, als ich Logan Malory sah, war ich sechs Jahre alt und spielte mit meinen Barbie-Puppen im Wohnzimmer.

Er war damals 24, und unsere Väter waren dicke Freunde, also schaute er oft bei uns vorbei. Manchmal kam er allein, manchmal brachte er eine Kommilitonin mit.

Bei jedem Besuch hatte er etwas für mich dabei. Mal waren es meine Lieblingssüßigkeiten, mal ein neues Spielzeug. Für mich als kleines Mädchen wurde Logan zu etwas ganz Besonderem.

Er war der erste Mann neben meinem Vater, den ich wirklich ins Herz schloss. Vielleicht lag es an meiner Mutter. Sie erzählte mir Gutenachtgeschichten von einem großen, blauäugigen, gutaussehenden Prinzen, der in einem weißen Schloss lebte.

Wenn ich Logan ansah, dachte ich, er sei der Prinz aus meinen Geschichten. Sein Haus war auch weiß, also war für mich klar: Er musste ein echter Prinz sein.

Er sah einfach perfekt aus. Er hatte dichtes dunkles Haar, ein glattes Gesicht wie ein Filmstar und Augen so blau wie der Ozean.

Für die sechsjährige Ich war er der Prinz, den ich eines Tages heiraten wollte. Die Jungs in meiner Schule konnten da nicht mithalten.

An meinem siebten Geburtstag, als er mit seiner Freundin zu meiner Party kam, nahm ich sogar all meinen Mut zusammen und erzählte ihm von meinen Gefühlen.

„Logan ist mein Prinz, und ich werde ihn heiraten!“, verkündete ich stolz in meinem rosa Kleid und mit einer kleinen Krone auf dem Kopf.

Alle lachten, auch meine Eltern, Logan und seine Freundin. Die ganze Party fand es zum Schießen.

„Hast du gehört, Lo? Ist sie nicht süß?“, meinte seine Freundin.

Logan grinste und sagte: „Na klar, Schatz. Logan wird dich heiraten. Er muss nur noch zwanzig Jahre warten.“

„Ich würde so lange auf meine Prinzessin warten, wie es nötig ist.“

Lustig, dass er nie geheiratet hat, und jetzt sind die Dinge so seltsam, dass wir in vier Wochen vor den Traualtar treten müssen.

„Mama, darf ich einen Schokoladendonut mit Streuseln haben?“, fragt mich mein vierjähriger Sohn Chase, während er seinen Muffin aufisst. Er schaut mich mit großen Kulleraugen an, denen man kaum widerstehen kann.

„Klar, Schätzchen, hier hast du.“ Ich krame etwas Geld aus meiner Tasche und gebe es ihm.

Chase hat einen Süßzahn, genau wie ich, und in letzter Zeit nascht er viel. Im Gegensatz zu anderen Müttern, die ich kenne, bin ich wohl zu nachgiebig mit ihm.

Ich beobachte, wie mein Sohn fast hüpfend zur Theke geht. Er ist ein Goldstück, leicht zufriedenzustellen.

Ich schlürfe meine zweite Tasse Kaffee und lasse meinen Blick durch den Raum schweifen. Das mache ich gerne, wenn ich unterwegs bin. Ich mag es, Leute zu beobachten und mir vorzustellen, was in ihrem Leben so los ist.

Zum Beispiel das Paar zwei Tische weiter. Sie wirken glücklich. Das Mädchen lächelt über etwas, das der Typ sagt, aber ihr Lächeln wirkt aufgesetzt, und sie schaut ständig auf ihr Handy.

Ich frage mich, was da wohl dahintersteckt. Schaut sie auf ihr Handy, weil sie den Typen mit jemandem betrügt, der ihr schreibt? Oder ist das ihr Mann, und die Person, die ihr schreibt, ist jemand, mit dem sie ihn betrügt?

Ich mag es, solchen Dingen auf den Grund zu gehen. Es lenkt mich von anderen Gedanken ab.

Ich esse den letzten Bissen meines Donuts und wische mir den Zucker von den Fingern. Chase kommt mit zwei Schokoladendonuts zum Tisch zurück. Einer hat ein Spider-Man-Netz darauf.

„Wen treffen wir hier, Mama?“

In diesem Moment geht die Cafétür auf.

Logan betritt den Raum, als gehöre er ihm. Er trägt einen schicken blau gestreiften Anzug, und ich kann kaum glauben, wie gut jemand mit so einem kräftigen, muskulösen Körper darin aussehen kann.

Er sieht aus wie eine Mischung aus Fashionmodel und hartem Soldaten. Sein dichtes, zerzaustes dunkles Haar ist ordentlich, aber der Wind hat es ein wenig durcheinandergebracht.

Von seinem jungenhaften Aussehen ist nichts mehr übrig. Jetzt ist er ein Mann, der mit dem Alter nur noch besser geworden ist. Er hat ein paar graue Haare an den Schläfen, aber das macht ihn kein bisschen weniger attraktiv.

Mit 41 sieht er so gut aus, dass es fast unfair ist.

Der einzige Unterschied ist, dass er kaum noch lächelt. Der fröhliche Logan, der früher viel gelacht hat, ist verschwunden. An seine Stelle ist dieser ältere, ernstere Mann getreten.

Ich frage mich, ob ich mir das nur eingebildet habe. Vielleicht war ich zu jung, um zu sehen, dass er früher nur so getan hat, als wäre er für alle der Sonnenschein.

„Hat dein Vater dir gesagt, warum du hier bist?“

„Hallo auch dir, Herr Malory. Das ist mein Sohn Chase. Chase, sag Hallo zu Logan.“

„Hallo, Logan“, sagt Chase schüchtern und klammert sich an das Spielzeug, das er überallhin mitnimmt, manchmal sogar ins Bad.

„Ich dachte, du würdest gleich zur Sache kommen wollen.“ Er lächelt nicht und sagt nicht Hallo. Er wirkt genervt, und ich ahne, dass ich der Grund dafür sein könnte.

„Lass uns über die wichtigen Dinge reden.“

Dann fällt mir ein, dass Chase noch bei mir ist, und ich möchte nicht, dass er dieses Gespräch mithört.

Ich hole noch etwas Geld aus meiner Tasche und gebe es ihm. „Schatz, warum gehst du nicht in die Spielecke?“

„Okay.“ Er freut sich, das Geld zu nehmen und diesem Erwachsenengespräch zu entkommen.

„Komm in einer halben Stunde zurück, okay? Warte, was habe ich über Fremde gesagt?“

„Keine Süßigkeiten annehmen?“

„Genau. Viel Spaß, mein Schatz.“

Als Chase außer Hörweite ist, sieht Logan mich mit seinen kalten blauen Augen an. „Ich hatte gehofft, du würdest deinem Vater sagen, dass es eine Schnapsidee ist, mich zu heiraten.“

Ich lächle ihn an. „Keine Chance.“

Diese Geschichte ist ziemlich verzwickt und fängt mit viel Geschrei an.