Die Königin des Lykaners - Buchumschlag

Die Königin des Lykaners

L. S. Patel

Kapitel 7

Aarya

Schnell wandte ich meinen Blick von Hunter ab. Die Art, wie er mich ansah, gefiel mir überhaupt nicht.

Ich hatte jetzt einen Gefährten. Und er eine Gefährtin.

Warum sieht er mich dann so an?

Und was würde Adonis tun, wenn er es sähe?

Ich tat einfach so, als hätte ich seinen Blick nicht bemerkt, und drehte mich zu der Stelle um, an der eine Minute zuvor noch Adonis gestanden hatte.

Aber er war nicht mehr da.

Hm? Wo ist er hin?

Ich suchte die Menge ab, aber Adonis war nirgends zu finden. Während ich mich auf die Suche nach Adonis machte, spürte ich immer noch Hunters Blick auf mir.

Alle Leute, an denen ich auf meiner Suche vorbeikam, beglückwünschten mich und bestätigten mir, wie sehr sie sich darüber freuten, dass ihr König endlich seine Gefährtin gefunden hatte.

Das vorgetäuschte Lächeln, das ich aufsetzte, ließ schon sehr bald meinen Kiefer schmerzen. Auch wenn diese Leute alle sehr freundlich schienen, wollte ich einfach nur Adonis finden.

Schließlich erreichte ich das Ende des riesigen Saals und fand eine Glastür, die aus dem Schloss hinausführte.

Draußen war es stockdunkel, aber als ich hinausschaute, sah ich die unverwechselbare, riesige Silhouette von Adonis auf dem Balkon stehen.

Was macht er denn da draußen?

Ich stieß die Tür auf und wollte gerade nach ihm rufen, als ich plötzlich eine Frauenstimme aus der Dunkelheit hörte.

„Wie konntest du mir das antun?“, fragte sie.

Ich drehte mich um und sah Savanah neben ihm stehen, der die Tränen über das Gesicht liefen.

„Du hast mich vor allen in Verlegenheit gebracht, Dimitri“, sagte Savanah und wischte sich die Tränen weg.

Wow, ich musste wohl ein Roboter oder so etwa sein. Nicht einmal ein kleiner Teil von mir empfand Mitleid für diese Frau. Natürlich war ihr die ganze Situation äußerst unangenehm, aber außer vielleicht ein bisschen Wut, spürte ich absolut nichts.

Ich hatte fast vergessen, dass Adonis sehr genau darauf achtete, wer ihn wie ansprach. Offenbar durfte Savanah ihn nicht Adonis nennen. Aus irgendeinem seltsamen Grund war ich plötzlich ein wenig stolz.

Ich musste vollkommen verrückt geworden sein. Das war die einzige logische Erklärung.

Schnell drehte ich mich um und wollte gerade wieder gehen.

Ich verdrehte die Augen und wandte mich sowohl an Adonis als auch an Savanah. „Ich muss gehen. Ich habe leider keine Zeit mehr, mir euren Liebhaberstreit anzuhören.“

Diese Situation ging mich nichts an, das musste er allein regeln.

Aber ich schaffte es nicht einmal bis zur Tür. In Windeseile hatte sich Adonis umgedreht und mich in seine Arme gezogen. Das Gefühl, dass er mich festhielt, war anders als alles, was ich zuvor empfunden hatte. Ich wollte nie wieder weg.

„Savanah, geh bitte einfach. Aarya, denk nicht einmal daran, irgendwohin zu gehen“. Adonis hob seine Augenbrauen in meine Richtung.

„Ich habe wirklich Besseres zu tun, Adonis“, erwiderte ich, während ich versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien, obwohl ich das gar nicht wollte.

„Adonis? Warum nennst du ihn so?“ Savanah starrte mich entsetzt an.

„Adonis? Warum nennst du ihn so?“ Savanah starrte mich empört an.

„Weil ich es ihr erlaubt habe. Wenn du jetzt nicht gehst, dann werde ich dich von den Wachen hinausbegleiten lassen, Savanah“, erwiderte Adonis mit ernster Stimme.

Savanah sah uns beide an, bevor sie schließlich ging.

„Kannst du mich jetzt bitte loslassen?“, fragte ich.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich dich finden würde; ich hätte schon fast aufgegeben“, sagte Adonis sanft.

Die Aufrichtigkeit in seinen Augen ließ mich fast dahinschmelzen.

Das wäre der perfekte Zeitpunkt gewesen, um etwas Romantisches zu sagen, aber dafür war ich wirklich nicht der Typ. „Na ja, nachdem mir das Herz gebrochen wurde, wollte ich eigentlich gar keinen Gefährten mehr“, platzte ich heraus.

Adonis’ Haltung änderte sich augenblicklich und er drückte mich fester an sich. Ich spürte, dass er jetzt eindeutig wütend war.

„Wer zum Teufel hat dir das Herz gebrochen?“, knurrte er.

Na ja, aus dieser Sache würde ich nicht so leicht wieder herauskommen.

Ohje, aus dieser Sache würde ich nicht so leicht wieder herauskommen.

„Willst du mir etwa sagen, dass dir noch nie jemand das Herz gebrochen hat?“, fragte ich schockiert.

„Wir reden jetzt nicht über mich, sondern über dich. Immerhin hast du es angesprochen.“ Adonis verstärkte seinen Griff.

Verdammt, das würde schwieriger werden, als ich gedacht hatte. Wieder versuchte ich, mich aus seinem Griff zu befreien, aber es gelang mir nicht.

„Können wir nicht später darüber reden?“, versuchte ich zu verhandeln.

Adonis sah mich an, als ob ich verrückt wäre. „Nein, ich will es jetzt wissen. Wer hat dir das Herz vor mir gebrochen?“

Darauf wollte ich nicht antworten.

Der furchterregende Blick in Adonis’ Augen sagte mir, dass Hunter in großen Schwierigkeiten stecken würde, wenn mein Gefährte jemals herausfand, dass er es gewesen war.

Obwohl Hunter derjenige war, der mir das Herz gebrochen hatte, wollte ich nicht, dass ihm etwas Schlimmes zustieß.

„Wer war es?“, knurrte Adonis.

Plötzlich öffnete sich die Tür und meine Mutter steckte ihren Kopf heraus. „Da seid ihr ja! Alle suchen schon nach euch! Es ist Zeit für den königlichen Tanz!“

Ich stieß einen erleichterten Seufzer aus.

Vor einem Mann wie ihm konnte ich meine Geheimnisse nicht lange verbergen.

Adonis’ Augen wurden augenblicklich wieder sanfter, und er lockerte den Griff, mit dem er mich festhielt.

Ich atmete erleichtert auf und war sehr froh darüber, dass ich es geschafft hatte, mich aus dieser Situation zu befreien. Adonis sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Glaub ja nicht, dass ich das vergessen werde. Ich werde auf jeden Fall herausfinden, wer dir das Herz gebrochen hat.“

Die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen. Dann nahm Adonis meine Hand, und wir machten uns auf den Weg nach drinnen, wo bereits alle auf uns warteten.

Verdammt, es war ein wirklich komisches Gefühl, so angestarrt zu werden. Die Aufmerksamkeit war mir sogar so unangenehm, dass ich leicht errötete.

Ich würde wohl noch eine Weile brauchen, bis ich mich daran gewöhnt hatte, Königin zu sein.

Als wir in der Mitte des Saals standen, ergriff Adonis sanft meine Hand und hielt sie zur Seite hin. Seine andere Hand ruhte auf meiner Hüfte, was meinen Körper mal wieder zum Kribbeln brachte. Ich spürte, wie ich mich gegen seine Berührung drückte.

Was war nur auf einmal los mit mir? Warum machten mich seine Berührungen so süchtig? Ich ertappte mich dabei, dass ich von ihm berührt werden wollte. Ich wollte nicht, dass dieser Moment je endete.

Dann begannen wir zu tanzen.

Ich war zwar keine besonders talentierte Tänzerin, aber durch seine gute Führung musste ich einfach seinen Schritten folgen.

Es war, als ob wir schweben würden.

Er lächelte und seine Augen sahen mich liebevoll an. Ich hätte eine Ewigkeit in diese Augen blicken können.

Doch dann bemerkte ich plötzlich, dass er nicht der Einzige war, der mich so anstarrte.

Bei allen Göttern …

Hunter starrte mich wieder an und seine Augen verfolgten jede meiner Bewegungen.

Da ich mich unwohl fühlte, konnte ich mich nicht mehr auf Adonis Führung konzentrieren. Natürlich merkte er es sofort und sah mich besorgt an.

„Was ist los?“, flüsterte er.

Ich schüttelte den Kopf und versuchte, so zu tun, als ob nichts wäre, aber Adonis folgte meinem Blick.

Sein Blick blieb an Hunter hängen, dessen Gesicht Bände sprach.

Ich hatte nicht einmal die Chance, mich zu bewegen, bevor Adonis sich umdrehte und sich blitzschnell auf Hunter stürzte.

Und in diesem Moment stürzten der Liebhaber meiner Vergangenheit und der meiner Gegenwart zu Boden – und die Hölle brach los.

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