Galatea logo
Galatea logobyInkitt logo
Hol dir unbegrenzten Zugriff
Kategorien
Anmelden
  • Startseite
  • Kategorien
  • Listen
  • Anmelden
  • Hol dir unbegrenzten Zugriff
  • Support
Galatea Logo
ListenSupport
Werwölfe
Mafia
Milliardäre
Bully-Romanze
Slow Burn
Feinde zu Liebenden
Paranormal & Fantasy
Heiß
Sport
College
Zweite Chancen
Alle Kategorien anzeigen
Bewertung 4.6 im App Store
NutzungsbedingungenDatenschutzImpressum
/images/icons/facebook.svg/images/icons/instagram.svg/images/icons/tiktok.svg
Cover image for Verbundene Seelen

Verbundene Seelen

Der Empfang

CLAIRE

Ein lebhafter Wind wehte durch die Äste des Baumes vor meinem Fenster.

Es war Anfang März. Fünf Monate waren vergangen, seit ich auf dem Friedhof von Houston in einem fremden Körper aufgewacht war.

"Chloe! Beeil dich! Wir kommen zu spät!", schallte eine weibliche Stimme durch den Flur.

Seitdem hatte sich eine Menge verändert.

Ich saß am weißen Schminktisch von Chloe Danes. Der Spiegel reflektierte ein Gesicht, das nicht das meine war.

Das ist Wahnsinn.

Ich sah nicht das runde, blasse Gesicht von Claire. Ich sah nicht ihren pummeligen Bauch oder ihr schütteres braunes Haar.

Es wurde nie einfacher aber heute würde es besonders schwierig werden.

Neben dem Schminktisch lag eine Einladung. In geschwungener Schrift standen die Worte:

"Miss Chloe Danes ist herzlich eingeladen zur Paarungszeremonie von Maxine Simmons und Eugene Harris, mit anschließendem Empfang..."

Es war dieselbe Paarungszeremonie, an der Chloe vor fünf Monaten in der Bibliothek so interessiert gewesen war.

Der Beta des Texas Rudels hatte seine Gefährtin gefunden.

Was, wie Chloe erklärte, ein mächtiges, unzähmbares Band zwischen zwei Werwölfen war, das niemals gebrochen werden konnte.

Nicht einmal durch den Tod. Wenn ein Gefährte sterben würde, würde der andere kurz darauf folgen.

Die Idee erzeugte bei mir eine Gänsehaut.

Ich hasste das. Ich hasste es, in mein wunderschönes Spiegelbild zu schauen und zu wissen, dass ich eine Fälschung war.

Pass auf! Du lässt mich aussehen wie eine Stripperin aus San Antonio!

Ich schreckte auf, als Chloes Worte meine Träumerei durchdrangen.

Tut mir leid! Sagte ich durch unsere mentale Verbindung zu ihr zurück. Ich bin nicht sehr gut im Schminken.
Offensichtlich.

Ich verbiss mir eine Erwiderung. Seit sie zu ihren Eltern zurückgekehrt war, war Chloe immer angespannter und sarkastischer geworden.

Ich konnte es ihr nicht ganz verdenken. Der Umgang mit der Familie Danes konnte etwas schwierig sein.

Chloe und ich arbeiteten immer noch an unserer Privatsphäre. Sie konnte die meisten meiner Gedanken hören und auch meine Stimmungen und Gefühle spüren.

Trotzdem war es manchmal einfacher, von Angesicht zu Angesicht zu reden.

Ich schloss meine Augen in der "realen" Welt und trat in das ein, was ich als meine "innere" Welt betrachtete.

Auch, wenn sie nur in meiner Vorstellung existierte.

Chloe schaute von ihrem Platz auf dem Bett auf, als ich eintrat.

Ich musste sehr aufpassen, dass ich nicht zu lange in diesem Raum blieb, denn ich musste tief in meine eigenen Gedanken eintauchen, fast wie in Trance.

Ich konnte nicht riskieren, dass Chloes Familie hereinkam und mich vor dem Spiegel sabbern sah.

"Muss ich das wirklich tun?", fragte ich müde.

Hierherzukommen, hatte mich anfangs viel Übung gekostet.

Aber ich wurde immer geschickter darin, mich zur Hälfte auf die reale Welt zu konzentrieren – in der ich an Chloes Schminktisch saß – und zur Hälfte auf die "mentale" Welt, in der ich Claire Hill war.

Chloe rollte mit den Augen. "Meine Mutter ist eine der Organisatorinnen dieser Zeremonie. Meine Schwester ist mit dem Pressesprecher des Texas Rudels verheiratet."

"Ja, Claire, wir müssen zu dieser grässlichen Party gehen", sagte Chloe.

"Wie geht's deinem Wolf?", fragte ich, weil ich wusste, worüber sie sich wirklich aufregte.

Chloe schaute auf. "Sie ist seit Tagen nicht aus ihrer Ecke gekommen."

Ich spähte über die Bettkante und sah die silberblonde Wölfin auf dem Boden in der Nähe des Fensters hocken, wo sie die meiste Zeit verbrachte.

Seit sich der Werwolfteil von Chloes Seele vom Rest getrennt hatte, war die Wölfin immer lustloser geworden.

Ich hatte mehrmals versucht, in ihre Werwolfsgestalt zu wechseln, aber es war mir bisher nicht gelungen, auch nur eine einzige Zehe zu verwandeln.

"Du solltest besser gehen. Du kommst sonst zu spät", sagte Chloe mit fester Stimme.

"Ja ... ich denke schon. Bist du sicher, dass du nicht versuchen willst, die Kontrolle zu übernehmen? Vielleicht klappt es ja dieses Mal?"

Das war etwas anderes, womit wir uns herumgeschlagen hatten – zu versuchen, ob Chloe sich vorwärtsdrängen und die Kontrolle über ihren eigenen Körper übernehmen konnte.

"Nein. Es hat keinen Sinn, oder?"

Ich seufzte. Ich hatte Verständnis für die schwierige Situation, in der sich Chloe befand aber sie dazu zu bringen, positiv zu bleiben, konnte sehr schwierig sein.

"Okay, also... wir sehen uns später, schätze ich?"

"Es ist ja nicht so, dass du weit weg bist", sagte sie und grinste.

Meine Lippen verzogen sich zu einem erwidernden Grinsen.

Chloes Sarkasmus konnte manchmal nervig sein, aber ich hatte gelernt, dass es eher ihre Art war, mit Stress umzugehen, als dass sie einfach nur zickig war.

Ich öffnete meine Augen an Chloes Schminktisch.

Gerade noch rechtzeitig, denn es klopfte an ihrer Zimmertür und eine schlanke junge Frau mit blondem Haar kam herein.

Sie sah ähnlich aus wie mein Spiegelbild, nur dass ihr Haar zu einem schicken Bob geschnitten war.

"Chloe, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du diese Farbe nicht tragen kannst?", sagte die Frau.

Sie beäugte mein pfirsichfarbenes Kleid mit einem spöttischen Blick.

"Was zum Teufel machst du hier?", fuhr sie fort. "Hast du nicht gehört, dass wir uns verspäten werden?"

Sie ist so ein Arschloch", sagte Chloe.

Ich persönlich musste ihr zustimmen.

Caitlyn war drei Jahre älter als Chloe und hatte noch nie etwas zu mir gesagt, das nicht zumindest etwas passiv-aggressiv war.

Ich errötete und schaute nach unten, was meine Reaktion auf fast alles war, seit ich im Juni im Haus der Danes aufgetaucht war.

Caitlyn verdrehte die Augen und verließ mein Zimmer, ohne sich die Mühe zu machen, die Tür zu schließen.

Es stellte sich heraus, dass es die Idee ihrer Eltern gewesen war, Chloe wieder auferstehen zu lassen.

Eine Woche nach ihrem Tod hatten sie offenbar von einem Typen gehört, der behauptete, er könne Menschen von den Toten zurückholen.

Wo sucht man überhaupt danach? Auf irgendeiner dubiosen Website, wie etwa der Beta-Liste?

Der Magier machte eine Art Ritual auf dem Friedhof aber als Chloe nicht wie eine Pusteblume aus der Erde aufstieg, nahmen sie an, dass er gescheitert war.

Bis ihre geliebte Tochter eine Woche später vor ihrer Haustür auftauchte.

Oder zumindest die Person, die sie für ihre Tochter hielten.

Niemand konnte sich diese Verzögerung erklären. Der Zauberer hatte ihnen gesagt, dass es vielleicht nicht funktionieren würde.

Seitdem hatte ich versucht, die Show aufrechtzuerhalten, aber manchmal fragte ich mich, ob Chloes Familie nicht langsam Verdacht schöpfte.

Aber wenn es in Chloes Familie eine Regel gab, dann war es die, den Kopf oben zu halten und niemals mit jemandem über seine Probleme oder Gefühle zu sprechen.

Das war auch der Grund, warum nach fünf Monaten noch keiner von ihnen mit mir über Chloes Tod oder ihre Wiederbelebung gesprochen hatte.

Ich wusste noch nicht einmal, wie sie gestorben war oder warum ihre Eltern so viel Aufwand betrieben hatten, um sie zurückzuholen.

Im Internet war kein Nachruf zu finden, was an sich schon seltsam genug war.

"Chloe! Beweg deinen Hintern, wir müssen los!" rief Caitlyn vom Flur her.

Ach. Ich fühle mich so unwohl in diesen Klamotten, sagte ich zu Chloe.
Ja, aber diese Paarungszeremonie ist das Ereignis des Jahres. Sie haben viel Geld für diese Sache ausgegeben. Das heißt, es gibt eine offene Bar!
Gott sei Dank.
***

Mit einer Sache hatte Chloe recht. Das Texas Rudel hatte bei der Paarungszeremonie für ihren Beta keine Kosten gescheut.

Eugene Simmons und seine Braut Maxine tanzten in der Mitte eines glitzernden Ballsaals.

Ich saß mit Chloes Vater an einem Tisch ganz vorne. Caitlyn befand sich auf der Tanzfläche und wiegte sich mit ihrem Freund Barry sanft zur Musik.

Chloes Mutter, Norma, rannte wie eine Verrückte herum, um sicherzustellen, dass diese extravagante Veranstaltung reibungslos über die Bühne ging.

Meine Augen suchten die Menge ab und versuchten, einen bestimmten Werwolf unter den etwa fünfhundert Gästen zu entdecken, die sich zu dem Empfang eingefunden hatten.

Ich hatte ihn wiedergesehen. Der gut aussehende Mann aus dem Blogartikel vom letzten Juni.

Er schritt am Arm einer Brautjungfer den Gang der Zeremoniehalle hinunter.

Er war frisch rasiert und die Muskeln seiner Arme zeichneten sich deutlich unter der maßgeschneiderten Smoking Jacke ab.

Ich erkannte ihn sofort als den Mann, den ich an dem Tag, an dem ich getötet wurde, versehentlich mit heißem Kaffee verbrüht hatte.

Er blickte nicht einmal in meine Richtung, als er zum Altar schritt, gefolgt von der Braut selbst.

Während der gesamten Zeremonie ließ ich meine Augen an ihm haften.

Als ob dieser Mann – ich wusste seinen Namen immer noch nicht – nicht eine Nummer zu groß für mich wäre.

Oder zumindest außerhalb der Liga von Claire Hill.

Chloe Danes war wunderschön, reich und stammte aus einer einflussreichen Werwolf-Familie. Ich war nur eine Hochstaplerin, die sich in ihrer Haut versteckte.

Ich konnte mich diesem gutaussehenden Mann niemals nähern, solange er dachte, ich wäre sie.

"Warum tanzt du nicht?", fragte Chloes Vater Jefferson und unterbrach meine rastlose Suche. "Es sieht dir nicht ähnlich, so ein Mauerblümchen zu sein."

Er betrachtete mich mit einem an Misstrauen grenzenden Blick.

Chloe war in ihrem Leben viel extrovertierter gewesen als ich, wie es schien.

"Ich mag dieses Lied nicht wirklich."

Jeffersons Stirn legte sich in Falten. "Ist das nicht Taylor Swift? Ich dachte, du bist verrückt nach ihr?"

Mist. Obwohl Chloe und ich uns immer besser kennenlernten, wurden kleine Ausrutscher wie dieser immer schwieriger zu verbergen.

"Ja, ich meinte nur...", stammelte ich.

Glücklicherweise wurde ich durch das kreischende Geräusch einer Mikrofonrückkopplung gerettet.

Alle drehten sich um, als ein Mann neben dem Flügel stand, der auf einem erhöhten Podest aufgebaut war.

Mein Mund wurde trocken.

Es war er.

"Guten Abend, alle zusammen", sagte der Mann. Sein tiefer Bariton jagte mir einen Schauer über den Rücken.

Er stellte das Mikrofon in die Halterungen auf dem Dach des Klaviers und setzte sich.

"Für diejenigen unter Ihnen, die mich nicht kennen: Ich bin Zachary Greyson, der Beta des Millenniums", sagte er mit einem kurzen Lächeln.

Unter den Gästen gab es Gelächter. Offensichtlich wurde erwartet, dass jeder wusste, wer er war..

Jetzt wusste ich es auch.

Zachary Greyson.

Der Beta des Millenniums.

Chloe hatte mir genug über die Millennium Wölfe erzählt, um die Bedeutung seines Titels zu verstehen.

Und ich dachte vorher, er wäre eine Nummer zu groß für mich.

~Warum hast du mir nicht gesagt, dass er der Beta des Millenniums ist?

~Ich wusste es nicht genau. Ich meine, ich habe ihn oft im Fernsehen gesehen aber das ganze Rudel ist super geheimnisvoll.

Zachary lehnte sich in das Mikrofon. "Das hier ist für die Frischvermählten."

Er begann zu spielen.

Völlig gebannt sah ich zu, wie seine Finger wie Wasser über die Klaviertasten glitten.

Ich stellte mir vor, wie sich diese geschmeidigen Hände auf meiner nackten Haut anfühlen würden.

~Der Typ ist verdammt heiß. Ich habe noch nie einen aus dem inneren Kreis des Millenniums getroffen. Er ist wirklich jung für so weit oben", mischte sich Chloe ein.

In der Tat war Zachary Greyson nur ein paar Jahre älter als ich es wäre.

Wenn ich nicht gestorben wäre.

Ich brauchte einen Drink.

Ich stand vom Tisch auf und ging zur Bar vor der Hauptempfangshalle.

Zwanzig Minuten und einen halben Gin Tonic später versuchte ich, mich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf die Art und Weise, wie Zacharys Finger über das Klavier gestrichen hatten, und es gelang mir nicht.

Auf die wunderschöne Musik, die er geschaffen hatte.

Vergiss es, Claire. Du hast viel zu viel um die Ohren, als dass du dir über irgendeinen Typen Gedanken machen müsstest. Lass uns versuchen, uns daran zu erinnern, dass du im Körper eines anderen hockst, dachte ich bei mir.

Alles, was ich wirklich wollte – der ganze Sinn dieses albtraumhaften Abends – war, die Täuschung aufrechtzuerhalten, dass ich Jeffersons und Normas liebevoll zurückgekehrte Tochter war.

"Hey", sagte eine tiefe Männerstimme hinter mir. Beim Klang dieses einen kleinen Wortes wurden meine Oberschenkel schwach.

Ich drehte mich um und sah Zachary Greyson hinter mir stehen, mit einem unleserlichen Ausdruck auf seinem herrlichen Gesicht.

Ein warmes Feuer entflammte in meinem Bauch.

Er streckte eine Hand nach mir aus und ich blinzelte ungläubig darauf.

Seine nächsten Worte ließen mein Herz in meiner Brust rasen.

"Möchtest du tanzen?"

Continue to the next chapter of Verbundene Seelen

Galatea entdecken

Heir to the Alpha (Deutsch)Dante's Posession (Deutsch)Verliebt in einen CowboyAt his Mercy (Deutsch)The Kane Mate Serie 2: Alpha Xander (Deutsch)

Neuste Veröffentlichungen

Mason Spin-Off: ImpulsWeihnachtsgeisterIm Bett mit einem VampirSüßes, sündiges, sauresWenn der Wolf anklopft