
Heute war der Tag, an dem Alpha Ares kommen sollte, und alle im Rudel waren aufgeregt. Alle außer den Sklaven natürlich.
Gestern hatten wir die ganze Nacht durchgearbeitet. Ich hatte kein Auge zugemacht.
Wir mussten jeden Winkel des Hauses putzen und das Geschirr zweimal am Tag spülen und abtrocknen.
Ich war erleichtert, als ich endlich mit der Reinigung des Schlafzimmers des Alphas fertig war.
Erschöpft ließ ich mich am Kaminfeuer nieder.
Die Wärme des Feuers tat meiner Haut gut und fühlte sich angenehm auf meinem Gesicht an.
Langsam legte ich mich hin. Der weiche Teppich war so gemütlich.
Dann fielen mir die müden Augen zu.
Bald war ich auf dem Boden des zukünftigen Schlafzimmers des Alphas eingeschlafen.
Ich konnte einfach nicht mehr wach bleiben. Der Schlaf übermannte mich.
Ich wachte in einem stillen Raum auf und hatte das Gefühl, beobachtet zu werden.
Ich machte mich schon auf das Geschrei des Hausmeisters gefasst.
Stattdessen hörte ich eine tiefe Stimme.
"Du solltest hier nicht schlafen", sagte er.
Ich drehte mich um, um zu sehen, wer da sprach.
Eine dunkle Gestalt stand in der Ecke des Zimmers. Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen, aber er war groß und kräftig.
"I-ich", stotterte ich.
"Sei still", befahl die Stimme. "Wagst du es, deinem Alpha nicht zu gehorchen?"
Er kam einen Schritt näher, dann noch einen.
Gerade als er ins Licht treten wollte, sodass ich sein Gesicht sehen konnte, wachte ich auf.
Ich riss die Augen auf und atmete schwer. Es fühlte sich an, als wäre ich unter Wasser gewesen und hätte nach Luft geschnappt.
Der Mann war verschwunden.
Draußen ging die Sonne unter.
"Es war nur ein Traum", murmelte ich vor mich hin.
"Was war ein Traum?", fragte eine Stimme.
Der Hausmeister stand in der Tür. Er sah stinksauer aus, mich schlafend auf dem Boden zu finden, wo doch der Alpha bald eintreffen sollte.
"Steh auf", knurrte er. "Alle weiblichen Bediensteten müssen zu einer wichtigen Versammlung nach unten kommen."
"Was glaubst du, worum es geht?", flüsterte mir Primrose, eine andere Dienerin, zu.
"Keine Ahnung", antwortete ich.
"Ich wette, es geht um den Alpha", raunte Scarlette. "Er ist schon da."
Bei ihren Worten bekam ich eine Gänsehaut.
Ich musste an meinen Traum von vorhin denken. Je mehr ich darüber nachdachte, desto echter kam er mir vor.
Konnte das wirklich der Alpha gewesen sein?
"Kommt her, Mädchen", rief der Hausmeister barsch. "Aber dalli!"
Um den Hausmeister herum sahen alle ängstlich aus. Er brachte normalerweise keine guten Nachrichten. Bestenfalls gab es mehr Arbeit. Im schlimmsten Fall...
Daran wollte ich gar nicht denken.
"Es gibt etwas, das ihr alle wissen müsst", verkündete der Hausmeister. "Alpha Ares ist zu Besuch in unserem Haus."
Alle fingen an zu tuscheln.
"Er hat einen besonderen Wunsch geäußert", fuhr der Hausmeister fort. "Jede Nacht möchte er eine Gespielin bei sich haben."
Ich spürte, wie alle nervös wurden. Die Anspannung war so groß, dass ich kaum atmen konnte.
"Die Dienerin, die für diese Aufgabe ausgewählt wird, muss alles tun, was der Alpha ihr befiehlt", sagte der Hausmeister, "sonst wird sie bestraft."
Alle flüsterten aufgeregt miteinander. Einige sahen besorgt aus wie ich, andere wirkten fast aufgeregt.
"Ruhe!", brüllte der Hausmeister.
Sofort wurde es still.
"Gleich werde ich eine von euch auswählen, die heute Nacht seine Gespielin sein wird." Der Hausmeister hielt eine Schüssel hoch. "In dieser Schüssel sind alle eure Namen. Die Person, deren Name ich ziehe, wird die Nacht mit Alpha Ares verbringen."
Der Hausmeister griff in die Schüssel und zog einen Zettel heraus.
Er holte tief Luft, bevor er den Namen laut vorlas.