
Borders Pack Serie 2: Mein Schicksalsgefährte
In einer Welt, in der der Paarungsmond Wolfswandler in einen Rausch versetzt, findet sich Sammy Jane zwischen ihrer Angst vor aggressiven Männchen und dem beschützenden, aber besitzergreifenden Sabar wieder. Als sich der Paarungsmond nähert, wird Sabar von seinem Alpha unter Druck gesetzt, Sammy Jane für sich zu beanspruchen, was zu einem angespannten und gefährlichen Katz-und-Maus-Spiel führt. Mit den Traditionen des Rudels und ihrer eigenen Sicherheit auf dem Spiel muss Sammy Jane einen gefährlichen Weg beschreiten, um die Nacht zu überleben und ihre eigene Stärke zu finden.
Der Wächter
Buch 2: Mein Schicksalsgefährte
SAMMY JANE
„Hey, Sabar!“, rief ich fröhlich, als ich sah, wie er nach seinem Bad aus dem Fluss stieg. Sein Anblick zauberte mir stets ein Lächeln ins Gesicht.
„Samjay ...“, erwiderte er mit gerunzelter Stirn. Obwohl er meinen Kosenamen benutzte, klang er alles andere als erfreut.
Mir fiel auf, dass er nackt war – schließlich kam er gerade aus dem Wasser. Die Tropfen auf seiner dunklen Haut hoben seine kräftigen Brust- und Bauchmuskeln noch deutlicher hervor.
Während das Wasser an ihm herab perlte, strich er sich die Haare zurück. Er sah mich an, als wäre ich ihm ein Dorn im Auge.
Ups, das tut mir leid.“ Ich drehte mich schnell um und hörte, wie er nach seinem Hemd griff.
„Was gibt's, Samjay?“
„Im Rudel ist etwas im Gange“, berichtete ich aufgeregt. Auch wenn ich schon lange eine ausgewachsene Wölfin war, sagten die anderen, ich benähme mich noch immer wie ein Welpe.
„Was denn?“ Plötzlich klang er ernst.
„Lily hat es mir erzählt.“
„Wie kommt es, dass sie immer alles zuerst weiß?“, knurrte Sabar.
Er trat neben mich, das schwarze Haar und der Bart glänzten noch vom Wasser, das sein dünnes Hemd durchtränkt hatte. Der Stoff klebte an seinem Körper und hob seine dunklen, markanten Züge noch stärker hervor.
Seit Jahren hilft er mir, mein Haus während der Paarungszeit zu schützen. Und Valerie meinte, er hätte ihr das Leben gerettet, indem er ihr innerhalb der Mauer Schutz gewährt hatte.
„Lily ist die Älteste unter den jungen Weibchen.“
„Warum vermeidest du es, die Dinge beim Namen zu nennen?“ Sabar stupste mich mit seiner Schulter an und brachte mich fast aus dem Gleichgewicht, weil er so kräftig war.
Ich wich kichernd aus, und er grinste zurück.
„Weil eben! Du weißt doch, dass ich dieses Wort nicht mag .“
„Fortpflanzungsfähig?“
„Genau.“
„Aber du bist nun mal eine der sieben fortpflanzungsfähigen Weibchen, Samjay. Das ist eine Tatsache.“
Ich wusste, was das Wort bedeutete. Wir warenalt genug, um Nachwuchs bekommen zu können, aber es klang so entwürdigend.
Früher oder später wird der Alpha darauf bestehen, dass du dein kleines Häuschen niederreißt und dich mit einem der Männchen paarst.“
„Hör auf damit.“ Er schüttelte lachend den Kopf über mein ängstliches Gesicht. „Es ist wirklich nicht so schlimm. Ihr Wölfinnen erzählt euch ständig Schauermärchen, dabei hilft das keiner von euch, Nachwuchs für unser Rudel zu bekommen.“
Er machte sich auf den Weg zum Rudel.
„Sabar!“, rief ich und rannte ihm nach, bevor ich ihm auf den Rücken sprang. „Es ist völlig normal, Angst zu haben. Du weißt genau, wie aggressiv unsere Männchen sind. Genau deshalb hat Edward sie ja um sich geschart, um ein starkes Rudel zu bilden. Es ist verständlich, dass wir Weibchen Angst haben, beim… Akt getötet zu werden.“
Er fing meine Arme auf, die sich um seinen Hals legten, und schwankte leicht, um mein Gewicht auszugleichen. Über seine Schulter warf er mir einen tadelnden Blick zu, während ich mich an ihm festklammerte wie ein kleines Äffchen.
„Du kannst nicht aussprechen, dass du “fortpflanzungsfähig” bist, aber beim Wort “Akt” hast du keine Probleme?” Seine Augen flackern gelb.
„Warum ärgert dich das so, wenn ich solche Sachen sage?“, fragte ich verwirrt.
„Ich habe nicht gesagt, dass es mich ärgert.” Er marschierte weiter und trug uns beide: Meine Beine waren um seine Taille geschlungen, eine seiner Hände lag an meinem Schienbein.
„Warum schaust du dann so?“
Er räusperte sich. „Du wirst es bald verstehen, Samjay.“
Ich sprang von seinem Rücken und rief ihm nach: „Ich hasse es, wenn du das sagst!“
Er fuhr sich mit der Hand durch sein glänzend schwarzes Haar und drehte sich nicht einmal um, als er leise erwiderte: „Ich weiß.“
SABAR
Sabar wirkte äußerst aufgebracht.
„Du kannst dich aufregen, so viel du willst“, meinte der Alpha der Grenzwächter und begegnete dem finsteren Blick seines Kriegers. Er hatte die muskulösen Arme vor der Brust verschränkt. „Aber das ändert nichts an der Realität.“
„Ich kann nicht zulassen, dass sich jemand an ihr vergeht.“
„Dann solltest du derjenige sein, der es tut.”
Sabar blickte seinen Alpha mit zusammengekniffenen Augen an.
„Hüte dich davor, meine Befehle zu missachten“, warnte ihn der Alpha, dem die trotzige Haltung seines Kriegers missfiel.
Sabar wusste, dass er recht hatte und respektierte die Warnung.. Er lockerte seine Miene, entspannte die Schultern, um weniger konfrontativ zu wirken.
„Du weißt doch, wie sie ist, Alpha. Sie ist noch so naiv.“
„Dann bring sie dazu, dich zu lieben. Bevor die Paarungszeit beginnt.
„Alpha!“ Sabar hob die Arme, völlig außer sich. „Das ist in weniger als einem Tag! Sie sieht mich als einen Freund, vielleicht sogar als ihren Beschützer, aber sie liebt mich nicht. Und sie will sich nicht paaren. Sie hat panische Angst davor.“
„Tja.“ Der Alpha gab einen kurzen, tiefen Laut von sich. „Dann musst du dich entscheiden. Willst du, dass viele Wölfe sie an einem Tag beanspruchen, oder willst du es selbst tun?“
„Soll das heißen, du willst dich mit ihr paaren?“ Sabar starrte ihn schockiert an. Er wusste, wozu der Alpha fähig war. Sabar hatte gesehen, wie er wilde Wölfe mit seinen bloßen Händen in Stücke gerissen hatte.
„Vielleicht ... Wir brauchen Nachkommen, zum Wohle des Rudels. Ich kann nicht länger dulden, dass gebärfähige Weibchen sich nicht paaren.”
„Ach ja?“ Sabar hob eine dunkle Augenbraue. „Und was ist mit Lily?“
Die Arme des Alphas fielen an seine Seiten, und er fletschte leicht die Zähne mit einem wütenden Knurren. „Lily geht dich nichts an, Sabar. Auch für sie habe ich bereits einen Gefährten vorgesehen.“
Sabar machte einen Schritt zurück, wohl wissend, dass er den Alpha zu sehr gereizt hatte – zumindest für heute.













































