Die Gabe von Artemis - Buchumschlag

Die Gabe von Artemis

M. Syrah

Kapitel 4

SIRIUS

Als ich heute Morgen aufwachte, stellte ich fest, dass ich in meiner Boxershorts gekommen war. Ich hatte einen ziemlich erotischen Traum von diesem menschlichen Mädchen gehabt und konnte mich immer noch genau daran erinnern, wie sie sich angefühlt hatte. Scheiße.

~

Ich wurde sofort wieder hart. Knurrend ging ich direkt ins Bad, um mich zu waschen. Ich werde nicht mehr an sie denken, schwor ich mir.

Mein Wolf knurrte mich tatsächlich an. Er würde nicht zulassen, dass ich sie vergaß. Oh nein. Es war das erste Mal, dass wir nicht einer Meinung waren. Scheiße.

~

Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um sich zu streiten. Nicht, wenn wir dieses Vampirproblem hatten.

Nachdem ich mich nach einer schnellen Dusche frisch gemacht hatte, verließ ich mein Zimmer. Sofort begrüßte mich ein angenehmer Geruch.

Ahornsirup und Blaubeeren. Hmm. Wurde um diese Zeit etwa noch Frühstück gemacht? Wenn ja, hatte ich wirklich Glück.

Ich folgte dem Geruch, kam aber nicht in der Küche, sondern in der Waschküche an. Was zum ...

Da stand sie und bewegte ihren Hintern im Rhythmus der Musik, die ich aus dem Raum hören konnte. Sie sang und tanzte, und verdammt, ich musste zugeben, dass es heiß war.

Ich war besorgt, dass sie sich mit dem Bügeleisen verbrennen würde, aber sie schien Übung darin zu haben.

Als ich sah, wie sie ihre Hüften wiegte, wurde ich sofort hart. Am liebsten hätte ich diese Hüften zu mir gezogen und sie an mich gedrückt ... Ich dachte an meinen Traum und schüttelte den Kopf, um die Gedanken zu verjagen.

Verdammt.

~

Auch mein Wolf drängte mich dazu, sie zu berühren. Er leckte sich aufreizend über die Schnauze.

"Nein!"

~

"Stell dir vor, was sie noch alles tun könnte, wenn sie ihre Hüften so gegen dich bewegt..."

~

"Hör auf, verdammt!", knurrte ich ihn an.

Ich hörte ein Glucksen hinter mir, als Alpha Richard auf mich zukam. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und warf ihm einen finsteren Blick zu. Er lächelte unbeeindruckt, während er seine menschliche Tochter ansah.

"Sie ist ein gutes Kind. Sie macht immer die Musik an, wenn sie im Dienst ist. Sie muss mir jedes Mal erklären, wer gerade singt, denn ich verwechsle immer Ms. Spears mit Ms. Swift …na, ja die anderen Wölfe hier lieben sie, müssen Sie wissen."

"Sie ist doch nur ein Mensch", murmelte ich mürrisch.

Er lachte wieder und das Lächeln auf seinem Gesicht war vollkommen ehrlich. Er liebte sie wirklich wie eine Tochter. Das war nicht zu leugnen.

Ich fragte mich, wie ein so guter Alpha ein Menschenmädchen wie seinen eigenen Welpen lieben konnte. Vermutlich hatte sie ihn irgendwie ausgetrickst.

Ja. Das war es. So musste es sein.

"Sie ist so viel mehr", fuhr er fort und unterbrach meine Spekulationen.

"Alle Gemälde, die Sie in diesem Rudelhaus und in meinem Haus finden, sind ihre Werke. Sie wurde mit mehr als nur ihren Fähigkeiten gesegnet, was unsere Art betrifft. Sie ist eine ausgezeichnete Künstlerin. Ich hatte gehofft, dass sie eines Tages die Gefährtin einer meiner Wölfe wird, damit ich sie für immer bei uns behalten kann. Ich hatte sogar gehofft, sie würde sich mit Jacob paaren, aber... leider nicht."

"Du glaubst also an die Legenden über die Kinder, die von der Jägerin gesegnet wurden? Dass sie für größere Dinge bestimmt sind?", fragte ich.

Er drehte sich zu mir um und sah mich ernst an, und ich konnte mir denken, was er sagen wollte. Ich wusste, was er sagen wollte.

"Ich dachte, Sie würden mehr als alle anderen an sie glauben, wenn man Ihre Vergangenheit bedenkt, mein König. Immerhin sind sie ein Lykaner."

Ich wusste natürlich, wovon er sprach.

Irgendwann hatte ich gedacht, dass es gut für uns wäre, wenn ich mich mit einer von Artemis' Jägerinnen paaren würde, aber sie hatte mich einfach verlassen, als ich eine intimere Beziehung führen wollte.

Für mich hätte sie die Jagd aufgeben müssen, und sie zog es vor, ihren Platz neben Artemis einzunehmen, anstatt bis in alle Ewigkeit bei mir zu bleiben. Undankbares Miststück.

Ich hätte ihr alles bieten können, aber sie wollte einfach bei ihrer Göttin bleiben.

Damals hatte ich zum ersten Mal von den Menschen und dem Mal der Jägerin erfahren, und das war keine schöne Erinnerung.

Als ich meinen Blick wieder auf sie richtete, tanzte und sang sie immer noch, während sie die Kleider bügelte. Ich spürte, wie sich ein Lächeln auf mein Gesicht schlich. Sie sah Eva überhaupt nicht ähnlich.

Ihr kastanienbraunes Haar, das zu einem Pferdeschwanz gebunden war, wippte im Takt, und sie sah aus, als hätte sie die beste Zeit ihres Lebens.

Mein Wolf heulte anerkennend. Für einen Menschen war sie gut, das konnte selbst ich nicht leugnen.

"Das kann ich wirklich nicht leugnen."

Ich wusste nicht, ob es an meinem Tonfall oder an meinem Gesichtsausdruck lag, aber Alpha Richard verstand sofort, was los war. Verdammt. Reiß dich zusammen.

~

"Ist sie etwas Ihre Gefährtin? Oh, ich könnte nicht glücklicher sein, Eure Hoheit! Sie wird eine großartige Königin sein. Immerhin wurde sie dafür geboren. Haben Sie es ihr schon gesagt?", fragte er enthusiastisch.

Mein Gesicht verhärtete sich und ich starrte ihn an. Oh nein! Das würde niemals passieren. Ich würde nie zulassen, dass sie erfährt, welche Macht sie über mich hat.

Als Gefährtin war sie die Herrin über meine Seele. Das war zu viel Macht für einen Menschen.

"Das darf niemand wissen, Alpha Richard. Nicht einmal sie", knurrte ich leise.

"Warum? Sie wäre so glücklich. Sie hat immer davon geträumt, seit ich meinen beiden Welpen von der Paarung erzählt habe. Ihr Bruder hat immer gesagt, er würde ihr gehören, wenn sie niemanden finden würde."

Ich knurrte unwillkürlich. Ich hatte gestern gesehen, wie nahe sie sich standen, und das gefiel mir nicht, aber ...

"Sie ist ein Mensch. Sie wird nie unter uns leben und über uns herrschen können. Nur über meine Leiche." Ich runzelte die Stirn.

"Ihr wisst, dass das nicht stimmt, Eure Hoheit." Der Alpha runzelte nun ebenfalls die Stirn.

Ich knurrte erneut und riss meinen Blick von ihr los, als ein junger Mann in ihrem Alter weitere Kleidung brachte. Das brachte ein noch tieferes Knurren aus meinem Mund hervor. Ich musste hier weg, bevor es noch schlimmer wurde.

Ich ging zu Richards Büro, bevor mein Wolf handeln und sie an Ort und Stelle beanspruchen würde. Richard hatte mir das Büro für unsere Arbeit an den Vampiren geliehen.

Also setzten wir uns an den Schreibtisch und ich begann zu sprechen. "Letzte Nacht wurde deine Tochter von einem Vampir angegriffen. Sie werden von Minute zu Minute gerissener."

"Die arme Penelope. Ich bin froh, dass Jacob sich gestern Abend um sie gekümmert hat. Sie muss sehr erschüttert gewesen sein."

Ich erinnerte mich an meine Begegnung mit ihr und musste schmunzeln.

"Oh nein, sie schien gar keine Angst zu haben. Sie hat mir sogar geantwortet", sagte ich mit einem Lächeln.

"Ha. Das ist mein Mädchen. Sie ist furchtlos", sagte er und seine Augen funkelten vor Stolz. "Hmm ... ein Vampir so nah ... das ist nicht gut. Haben Sie gehört, was er gesagt hat?"

"Nicht wirklich. Der Mensch sollte dir mehr darüber erzählen können", sagte ich.

"Ich werde sie fragen, aber vielleicht sollten Sie auch mit ihr reden, mein König", sagte er und warf mir einen anzüglichen Blick zu.

"Ich will sie nicht in meiner Nähe haben", knurrte ich.

"Natürlich", seufzte er.

Er glaubte mir keine Sekunde. Mist. Ich seufzte und schaute wieder auf die Berichte, die vor uns lagen. Die Vampire waren wichtiger als dieses Menschenmädchen, das musste ich mir nur lange genug einreden.

Ich musste mich auf meine Arbeit konzentrieren, wenn ich hier schnell wieder wegwollte. Ich konnte nicht bleiben, wenn sie mir so nah war. Das war unmöglich.

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