Second Chance (Deutsch) - Buchumschlag

Second Chance (Deutsch)

M. Syrah

0
Views
2.3k
Chapter
15
Age Rating
18+

Zusammenfassung

Alison, eine furchtlose Kriegerin, die tiefe Verluste überlebt hat, hat es sich zum Ziel gesetzt, Luna ihres Rudels zu werden, eine Rolle, die sie entschlossen ist, an der Seite des schwer fassbaren Alpha Sean zu beanspruchen. Gezeichnet vom mysteriösen Tod seiner eigenen Gefährtin, hat Sean jahrelang Verstrickungen vermieden, doch Alisons Stärke und Loyalität haben begonnen, seine Abwehr zu durchbrechen. Unter dem urtümlichen Ruf des Blutmondes werden beide gezwungen, sich ihren tiefsten Instinkten und Begierden zu stellen. Als Alisons unnachgiebige Leidenschaft auf Seans behütete Entschlossenheit trifft, wird ihr Kampf so intensiv wie jede Schlacht, und nur einer wird siegreich aus diesem Test von Herz und Dominanz hervorgehen.

Mehr anzeigen

44 Kapitel

Kapitel 1

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 4
Mehr anzeigen

Kapitel 1

ALISON

Ich war gerade aus meiner En-Suite-Dusche getreten, hatte mir einen Sport-BH und Jogginghosen angezogen und mein feuchtes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, als es an der Haustür klopfte. Ich seufzte und hoffte, dass es nichts Wichtiges war so früh am Morgen. Ich hatte gerade erst die Nachtschicht an der Grenze beendet, ich wollte mich nicht mit noch mehr Ärger herumschlagen. Die Abtrünnigen hatten mich geschafft.

„Herein“, rief ich aus dem Schlafzimmer. Wer auch immer mutig genug war, mich nach meiner langen Schicht zu stören, konnte mich auch nach meiner Duschroutine ertragen..

Kurz darauf trat mein bester Freund und Bruder in jeglichem Aspekt, außer der Blutsverwandschaft, Elijah herein. Er fuhr sich durch sein schwarzes Haar, seine blauen Augen funkelten schelmisch. Sie waren mir so vertraut. Er hatte dieselbe Augenfarbe wie seine Mutter und ihr Anblick beruhigte mich, als würde ich auf einen blauen See blicken.

„Ich werde dich nie verstehen. Warum duschst du nach der Schicht, wenn du beim Training sowieso wieder schwitzt?“, sagte er als er sich an die Tür lehnte.

Er trug zerrissene Jeans und ein weißes Tanktop, das seine Muskeln betonte. Er strahlte, was Sinn ergab. Heute Nacht war die erste Nacht des Blutmonds, wenn wir am fruchtbarsten sind und unsere Wölfe nicht anderes wollten, als sich zu paaren.

„Du weißt doch, dass ich nach der Grenzwache abschalten muss“, erwiderte ich. „Entweder bei einer Dusche oder mit einer Flasche Scotch. Da wir beim Training erwartet werden, dachte ich, eine Dusche wäre besser.“

„Tom hat mir erzählt, dass es mehr Anzeichen für Abtrünnige in der Gegend gab.“

Ich ignorierte Elijah absichtlich, aber ich wusste, er würde nicht locker lassen.

„Ich wollte sehen, wie es dir geht“, sagte er. „Ob du darüber reden möchtest.“

„Weißt du“, seufzte ich, „langsam nervt es mich wirklich, in derselben Schicht wie deine Gefährtin zu sein.“

Elijah öffnete den Mund, bereit zum Protest, aber ich kam ihm zuvor.

„Ja, es wurden mehr Abtrünnige beim Überschreiten der Grenze gesichtet. Das weißt du doch. Du hast es auch in deinen Schichten gesehen. Deshalb beobachten wir ja. Um herauszufinden, wo sie rüberkommen und so viele wie möglich aufzuhalten.“

„Aber …“

„Und deshalb trainieren wir. Um fit zu bleiben, damit wir ihnen in die Hintern treten können, wenn sie uns über den Weg laufen.“

„Ich weiß, aber …“

„Und“, unterbrach ich ihn mit erhöhter Stimme, „diese Schicht war hart. Es gab frische Spuren an der südöstlichen Grenze. Wir müssen sie knapp verpasst haben. Aber wir werden sie finden. Späher suchen bereits nach ihnen.“

Elijah versuchte erneut zu sprechen, aber ich warf ihm einen Blick zu. „Wenn die nächsten Worte aus deinem Mund kein Themenwechsel sind, will ich es nicht hören.“

„Na gut“, schnaubte er. „Was ist mit heute Abend?“

Ich biss die Zähne zusammen und verschränkte die Arme. „Was soll damit sein?“

„Ich weiß, was du vorhast. Es ist Blutmond, und ich möchte sichergehen, dass du es dir gut überlegt hast.“

Ich setzte mich ans Bettende, um meine Schuhe anzuziehen. „Ich denke seit dem letzten Blutmond an nichts anderes, Elijah. Ich weiß, was ich tue.“

Ich hatte meinen wahren Gefährten vor zehn Jahren verloren und war mehr als bereit, weiterzumachen. Und ich war entschlossen, mit dem Alpha weiterzumachen.

Elijah kam zu mir und kniete sich vor mich, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen. „Es ist fünf Jahre her, seit Sean seine wahre Gefährtin verloren hat. Und seitdem hat er sich während der Blutmonde von allen Weibchen ferngehalten. Du musst darauf vorbereitet sein: Er könnte auch dich abweisen.“

Ich funkelte ihn an, aber Elijah lächelte nur. „Du bist noch jung, erst achtundzwanzig. Es wird andere Gelegenheiten geben, einen neuen Gefährten zu wählen. Wir können ihn sogar gemeinsam aussuchen.“

„Blödmann“, blaffte ich und schubste ihn weg. „Du bist wohl schon davon überzeugt, dass ich auf die Nase falle.“

„Schätzchen … er ist der Alpha. Klar, du bist taff, so mag ich dich ja auch, aber … ich will nicht zusehen, wie du verletzt wirst. Mom würde das auch nicht wollen.“

Ich konnte sie förmlich vor mir sehen, die Hände in die Hüften gestemmt, wie sie mir sagte, ich sei dumm, mich auf einen gewählten Gefährten einzulassen. Dass ich auf meinen zweiten Schicksalsgefährten warten sollte.

Ich liebte sie, nicht nur weil sie die Mutter meines besten Freundes war. Sie hatte mich großgezogen, nachdem ich meine Eltern verloren hatte, und ich hätte meine Teenagerjahre ohne sie nicht überstanden. Aber ich konnte einfach nicht aufhören zu denken, dass es richtig war, mich dem Alpha zu nähern.

„Na schön“, sagte ich genervt, gab aber seiner Einmischung nach. „Wenn ich scheitere, darfst du meinen nächsten Gefährten aussuchen.“

„Was?“, rief er überrascht aus.

„Du kennst mich besser als irgendwer sonst, Elijah. Wir sind seit unserer Kindheit beste Freunde. Ich will niemanden außer Sean, und ich habe vor, Erfolg zu haben“, sagte ich mit einem Lächeln. „Aber falls ich doch scheitere, lasse ich dich meinen gewählten Gefährten aussuchen.“

„Süße … das kann ich nicht machen. Die Wahl eines Gefährten ist eine fürs Leben, und ich möchte, dass du glücklich bist. Oder bist du so übermütig, dass du wirklich glaubst, du wirst Erfolg haben?“, fragte er.

„Oh, ich werde Erfolg haben. Wart’s nur ab“, sagte ich mit einem kleinen Lächeln.

„Na gut. Ich bringe morgen früh Taschentücher und Eis mit. Tom kommt sogar mit.“

Elijah und Tom hatten etwa zur gleichen Zeit wie Peter und ich herausgefunden, dass sie Gefährten waren. Sie warteten mit der Paarung, besorgt darüber, wie das Rudel auf ein schwules Paar reagieren würde, aber sie brauchten sich keine Sorgen zu machen. Das Rudel akzeptierte sie mit dem Segen des Alphas.

Als Peter kurz nachdem wir erkannt hatten, dass wir Schicksalsgefährten waren, bei einem Angriff von Abtrünnigen starb, bot Elijah an, sich nicht mit Tom und stattdessen mich mir zu paaren, aber ich lehnte ab. Er hatte sein Glück gefunden, seinen einen wahren Gefährten, und ich könnte nicht mit mir leben, wenn ich ihm das wegnehmen würde.

Jetzt, zehn Jahre später, war es Zeit für mich, weiterzumachen. Deshalb bot ich mich unserem Alpha zum Blutmond an. Meine und Seans Einsamkeit musste ein Ende haben, und dies war der einzige Weg.

Nachdem seine wahre Gefährtin gestorben war, blieb unser Alpha während eines Blutmondes normalerweise allein. Es war wahrscheinlich das Schwierigste, was man tun konnte, da unsere Sinne zu dieser Zeit stark erhöht waren. Es war die Zeit, in der unsere tierischen Instinkte, unsere Wölfe, die Oberhand gewannen. Und sie wollten nur eines: einen Gefährten finden.

Im ersten Jahr nach Peters Verlust war ich zu traurig, um den Sog des Blutmonds zu spüren. Ich spürte meine Wölfin in diesem Jahr kaum. Aber seither wurde der Drang zur Paarung immer stärker. Bisher hatte ich meine Wölfin zurückhalten können, aber ich wusste, dass ich sie nicht mehr lange zurückhalten könnte.

Und sie wollte den Alpha.

Ich wusste, dass andere Weibchen versucht hatten, während des Blutmonds seine Aufmerksamkeit zu erregen, aber keine von ihnen hatte Erfolg gehabt. Doch meine Wölfin wusste, dass wir anders waren. Sean knurrte mich nicht an wie andere Weibchen. Er suchte sogar manchmal meine Gesellschaft.

Tatsächlich war er derjenige, der mir half, meine Wölfin nach Peters Verlust wiederzufinden. Damals begann ich, Gefühle für ihn zu entwickeln. Aber er hatte bereits eine Gefährtin. Ihn mit seiner Luna zu sehen, war ein Schlag in die Magengrube gewesen, aber ich hatte versucht, normal zu wirken, meine Gefühle zu verbergen.

Doch das würde sich nun ändern. Es waren fünf Jahre vergangen, seit die Luna wegen der Abtrünnigen gestorben war, und meine Wölfin weigerte sich, länger zu warten.

Ich war eine seiner stärksten Kriegerinnen, einschließlich der Männer. Ich war eine Bereicherung für ihn und das Rudel, sehr respektiert unter den Kriegern. Er wäre dumm, mich abzulehnen. Ich wusste es, und meine Wölfin wusste es.

Ich musste wissen, ob er auch nur ein kleines Fünkchen Interesse an mir hatte. Und ich würde nicht aufhören, bis er mich von Angesicht zu Angesicht ablehnte.

„Was denkt deine Wölfin darüber?“, fragte Elijah.

„Sie ist ganz dafür. Es war schwer für sie, über Peters Tod hinwegzukommen, aber sie glaubt wirklich, dass Alpha Sean ein guter Partner wäre“, antwortete ich.

Sie brauchte nicht viel Überzeugung von mir. Ihre ständigen Gedanken „Er ist ein starkes Männchen. Ich will mit ihm ficken und seine Welpen haben.“ jedes Mal, wenn wir in seiner Nähe waren, sagten genug aus. Sie war auf eine Sache fixiert, aber ich liebte sie dafür.

„Das ist gut. Ihr seid euch also einig.“

„Absolut, das sind wir.“

„Glaubst du wirklich, dass dir das hilft, über deine Trauer hinwegzukommen?“

Seine Frage schmerzte in meinem Herzen, selbst nach zehn Jahren ohne Peter. Seinen wahren Gefährten zu verlieren, war, als würde man sich das Herz herausreißen.

Aber ich hatte Glück. Peter und ich hatten gerade erst erkannt, dass wir Gefährten waren, als er mir entrissen wurde. Wir hatten die Gefährtenbindung nie vollendet. Die Abtrünnigen hatten ihn getötet, bevor wir je wirklich ein verpaartes Paar sein konnten.

Ich konnte mir den Schmerz nicht vorstellen, den Sean gefühlt haben musste, als er seine wahre Gefährtin verlor … Das musste sich hundertmal schlimmer angefühlt haben.

„Ja“, antwortete ich. „Es gibt niemanden, der besser für mich wäre. Er war eine so große Hilfe, als ich sie am meisten brauchte. Ich habe das Gefühl, dass er mich wirklich versteht, und ich möchte ihn genauso unterstützen. Ich möchte ihm dafür danken, dass er mir geholfen hat, über meine Trauer hinwegzukommen, und wie könnte ich das besser tun, als ihn zu lieben?“

„Ich stimme zu, dass er dich zumindest etwas zu mögen scheint, aber … bist du sicher? Vielleicht gibt es einen Grund, warum er nach Lunas Tod keine gewählte Gefährtin genommen hat.“

Elijah hatte recht; das wusste ich. Alphas wählten normalerweise schnell eine neue Gefährtin, wenn sie jemals ihre wahre Gefährtin verloren. Und doch hatte Sean es nie getan. Das war seltsam, aber ich war sicher, dass es nichts mit Sean zu tun hatte. Wir hatten beide unsere Gefährten wegen der Abtrünnigen verloren; er war so stark, dass er einen solchen Verlust überhaupt überleben konnte.

„Nichts, was du sagst, könnte mich umstimmen“, sagte ich zu Elijah. „Ich werde es heute Nacht durchziehen.“

Elijah nickte, wissend, dass ich die Wahrheit sagte. „Dann sollte ich gehen“, sagte er und ging zur Tür. „Ich möchte noch etwas Zeit mit meinem Mann verbringen, bevor das Training in einer Stunde beginnt.“

„Grüß Tom von mir“, sagte ich lächelnd.

„Mache ich“, erwiderte er.

Als ich meinen besten Freund meine Wohnung verlassen sah, dachte ich über unser Gespräch nach.

Ich wusste, dass Sean mich vielleicht ablehnen würde, aber mein Entschluss stand fest. Ich würde alles tun, um ihn dazu zu bringen, mich als seine gewählte Gefährtin zu akzeptieren. Meine Gefühle für ihn waren zu stark. Bis ich Sean dazu gebracht hätte, mich entweder zu akzeptieren oder abzulehnen, würde ich nie weitermachen können.

Es war selten, dass Wölfe Gefühle für jemand anderen entwickelten, nachdem wir unseren wahren Gefährten verloren hatten, aber zwischen uns war etwas; das wusste ich einfach.

Das Schicksal war bisher nicht auf meiner Seite gewesen, aber ich würde es ergreifen und mein eigenes Happy End bekommen.

Nächstes Kapitel
Bewertet mit 4.4 von 5 im App Store
82.5K Ratings
Galatea logo

Eine unlimitierte Anzahl von Büchern, die süchtig machen.

Galatea auf FacebookGalatea InstagramGalatea TikTok