The Neighborly Thing to Do 1: Neighborly (Deutsch) - Buchumschlag

The Neighborly Thing to Do 1: Neighborly (Deutsch)

Al Holland

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Chapter
15
Age Rating
18+

Zusammenfassung

Lara entfaltet sich wirklich zu ihrer besten Version. Sie hat einen tollen Job, wunderbare Freunde und eine fantastische neue Wohnung. Es gibt nur einen Haken: Ihr Nachbar gegenüber ist ihr persönlicher Dämon, zweifellos hier, um ihr das Leben zur Hölle zu machen. Noch schlimmer? Sie scheint ihm einfach nicht fernbleiben zu können...

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29 Kapitel

Kapitel 1

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 4
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Kapitel 1

Buch 1: Neighborly

Lara trat kräftig auf die Bremse ihres Wagens und schlug genervt auf das Lenkrad. Die weinerliche, schrille Hupe ihres fünfzehn Jahre alten Sedan ertönte – ein rücksichtsloser Fahrer hatte sie gerade geschnitten.

„Schätzchen, alles in Ordnung?“, ertönte die besorgte Stimme ihrer Mutter aus dem Handy, das gefährlich schief auf dem Armaturenbrett angebracht war.

„Alles gut, Mama“, erwiderte Lara, und verbarg ihren Ärger kaum. „Alles bestens.“

„Du weißt doch, ich mache mir Sorgen …“

„Jeder weiß, dass du dir Sorgen machst“, grummelte Lara.

„Was war das?“

„Nichts“, sagte Lara schnell. „Ich komme gerade bei der Arbeit an, Mama, ich muss auflegen.“

„Na gut. Hab eine gute Schicht, Schätzchen, und pass auf dich auf!“

„Mach ich. Grüß Papa von mir.“

Lara verabschiedete sich von ihrer Mutter, während sie auf dem Parkplatz des Kinsley General Hospital einfuhr. Sie liebte ihre Eltern von ganzem Herzen, aber manchmal fühlte sich sich nach den Gesprächen mit ihnen aufgewühlt, als würde ihr die Galle den Hals hochsteigen und ihr Magen vor Nervosität brodeln.

Sie blieb noch einen Moment im Auto sitzen, um ihre Nerven zu beruhigen. Zwischen dem Telefonat mit ihrer Mutter und dem Ärger im Straßenverkehr brauchte sie einen Moment für sich selbst.

Das war eine Sache, die sie an Spätschichten hasste – die Fahrt zur Arbeit war stressiger als am frühen Morgen. Deshalb fuhr sie immer früh los, um pünktlich zu sein und ihr Bestes geben zu können.

Lara wusste, dass sie es gut hatte.

Sie hatte einen guten Job, einer, der sie erfüllte, auch wenn er anstrengend war. Das Krankenhaus zahlte ordentlich, sodass sie sich eine schöne Wohnung und ein Auto leisten konnte. Und ihr Kühlschrank war auch nie leer.

Im Allgemeinen führte sie ein ziemlich gutes Leben.

Außer an den Tagen, an denen es das nicht war.

Ein paar Stunden nach Beginn ihrer ersten Schicht nach zwei Wochen Umzugsurlaub fühlte sich Lara wieder in ihrer Routine gefangen. Sie hatte gerade ihren dritten Patienten der Nacht genäht und bisher war es eine ruhige Schicht gewesen.

„Sie haben sanfte Hände“, trällerte Mr. Mandaby, während er Lara beim Wegräumen des Nahtmaterials zusah. Er hatte seit seiner Ankunft mit einem langen, aber oberflächlichen Schnitt am Bein kränklich gewirkt.

Lara lächelte ihn beruhigend an, hoffte, dass ihn das beruhigte, jetzt wo er versorgt war. „Ich war Klassenbeste im Zusammenflicken“, prhalte sie, halb im Scherz, aber irgendwie meinte sie es auch ernst.

Sie wandte sich seiner Frau zu, die neben ihm stand und weniger besorgt aussah als ihr Mann. Lara erklärte ihnen die Wundversorgung und schickte sie zum diensthabenden Arzt, der sie mit Rezepten für eventuelle Medikamente versorgen würde.

„Vielen Dank, Schwester Hendry“, sagte Mrs. Mandaby.

Mr. Mandaby quiekte auf, bevor er sich räusperte und stammelte: „Ja, ja, vielen Dank, Schwester.“ Er rieb sich beruhigend den Hintern, den seine Frau wohl mit ihren langen roten Nägeln gekniffen hatte. „Hoffentlich haben Sie eine ruhige Nacht.“

Lara war nicht abergläubisch, aber jeder im Krankenhaus wusste: Sobald jemand das Wort ruhig in den Mund nahm, wurde es hektisch.

Wie auf’s Stichwort ertönte eine Durchsage und alle im Raum wurden still, um zuzuhören.

„Code Orange, alle verfügbaren Kräfte bitte in die Notaufnahme. Ich wiederhole: Code Orange, alle verfügbaren Kräfte bitte in die Notaufnahme.“

Als Trauma-Krankenschwester war Lara bereits in der Notaufnahme und gehörte zu den ersten, die sich bei ihrer Stationsleiterin meldeten.

Nach und nach strömten immer mehr Mitarbeiter herbei. Krankenschwestern, Pfleger, Ärzte – jeder, der nicht bis zum Anschlag mit Patienten beschäftigt war, kam, um zu helfen.

Eine Autobahnbrücke war eingestürzt, was zu einer unbekannten Anzahl an Toten und Verletzten geführt hatte. Als nächstgelegenes Traumazentrum erwartete das KGH einen Zustrom an Notfallpatienten.

Nachdem alle ihre Anweisungen erhalten hatten, machte sich Lara daran, Betten für die erste Welle von Verletzten vorzubereiten. Als die Patienten eintrafen, half sie, wo sie am dringendsten gebraucht wurde.

Während sie einem Arzt bei der Versorgung eines komplizierten Beinbruchs assistierte, bemerkte Lara aus dem Augenwinkel Dr. Baumgartner, den Chefarzt der Chirurgie und Traumatologen des KGH. Der Arzt musterte sie lange, bevor er missbilligend den Kopf schüttelte.

Lara schäumte vor Wut.

Dr. Baumgartner war dafür bekannt, schwer – was so viel bedeutete wie gar nicht – zufriedenzustellen zu sein. Obwohl sie schon oft mit ihm gearbeitet hatte – seine Patienten für OPs vorbereitet, seinen Ärzten in der Notaufnahme assistiert und Verbände angelegt hatte – fand er immer etwas an ihrer Arbeit auszusetzen.

Lara konnte mit Kritik umgehen, aber er übertrieb es stets. Selbst wenn sie ihre Aufgaben perfekt erledigte, bemängelte er ihren Umgang mit den Patienten.

Das war schon ironisch von einem Mann, der so unfreundlich war, dass selbst Kakteen neben ihm weniger stachelig wirkten.

Wenige Minuten später räumte Lara gerade ihren Bereich auf und entließ zwei Freunde mit leichten Schnittverletzungen, als sie einen Tumult wahrnahm.

Zwei Betten weiter wehrte sich ein kräftiger Patient wild. Seine Arme und Beine strampelten wild, er traf Ärzte und Schwestern und stieß ein Tablett mit Instrumenten zu Boden.

Lara schnappte sich sauberes Besteck und eilte hinüber. Sie legte es in sicherer Entfernung ab, bevor sie versuchte, den Patienten zu fixieren. Sie war so ~kurz davor, eines seiner Handgelenke zu fixieren, als er sich erneut losriss.~

Seine große Faust flog auf ihr Gesicht zu, doch plötzlich, wie durch ein Wunder, stoppte sie.

Eine andere Hand packte die Faust vor ihrem Gesicht und drückte sie nach unten, sodass Lara sie festbinden konnte.

„Alles okay?“

Lara drehte sich zu dem Helfer um, der sie gerade vor einem Veilchen oder sogar einer möglichen Gehirnerschütterung bewahrt hatte. „Ja, alles …“

Sie verstummte, als sie den Muskelprotz neben sich sah. Wow. Wie hatte sie ihn bisher noch nie gesehen?

„J-ja, mir geht’s gut, danke. Sie haben mir das Leben gerettet“, scherzte sie halb.

„Ach was, nur Ihren Stolz“, erwiderte er mit einem freundlichen Lächeln.

Er half dem Team, alle Fixierungen festzuziehen, bevor er weiterging, um anderen zu helfen. Bei all dem Chaos und der Angst im Krankenhaus, war sich Lara sicher, dass esnoch mehr aufgebrachte Patienten gab, die beruhigt werden mussten.

Erst als ihre lange, anstrengende Schicht zu Ende war, bermerkte Lara, dass sie nicht einmal seinen Namen erfahren hatte.

***

Geistesabwesend blätterte Lara ihre Post durch, während sie im Aufzug zu ihrer Etage fuhr. Normalerweise mochte sie es, ihre Post durchzusichten, aber heute war sie zu erschöpft, um es zu genießen.

Werbung, Werbung, Rechnung und noch mehr Werbung.

Sie seufzte, während sie weiter die Umschläge durchsah und … das war nicht ihre Post.

Die Türen öffneten sich und sie trat hinaus, bog nach rechts ab und starrte immer noch auf den fremden Namen hinunter.

Zavien Crane.

Sie fragte sich, ob das vielleicht der Vormieter war oder ob einfach die falsche Wohnungsnummer angegeben worden war.

Wie fahrlässig.

Sie runzelte die Stirn und grübelte darüber nach, wer diese Person sein könnte, als sie plötzlich gegen einen harten, warmen Körper lief.

„Oh Gott, das tut mir so leid!“, rief sie und bückte sich, um ihre heruntergefallene Post aufzuheben. „Ich hatte einen langen Arbeitstag und bin manchmal so tollpatschig …“

Lara hielt inne und starrte den Mann vor ihr ungläubig an, während sie auf dem Teppichboden im Flur kniete.

Da stand er – der Muskelprotz aus dem Krankenhaus – und hielt ihr die Umschläge entgegen.

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