Rebound Mate (Deutsch) - Buchumschlag

Rebound Mate (Deutsch)

Roanna Hinks

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Chapter
15
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18+

Zusammenfassung

Ich wusste, dass es ein Fehler war, mich mit jemandem einzulassen, der vielleicht nicht mein Gefährte ist... aber als die Wahrheit ans Licht gekommen ist und mein Freund herausgefunden hat, dass ich nicht sein wahre Gefährtin bin, was sollte ich denn sonst tun, als mir einen Lückenbüßer zu suchen?

Es sollte eigentlich nur eine einzige Nacht voller Leidenschaft sein. Warum kann ich nicht aufhören, an den sexy, grüblerischen Krieger zu denken, der meine Welt auf den Kopf gestellt hat? Könnte mehr dahinterstecken als ein One-Night-Stand?

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21 Kapitel

Kapitel 1

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 4
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Kapitel 1

SAMARA

Tränen strömten über meine Wangen, während ich die Schluchzer nicht mehr zurückhalten konnte. Es brach mir das Herz. Ich hatte immer gewusst, dass es passieren würde, aber nie hätte ich erwartet, dass es so schmerzhaft sein würde. Priya, meine Wölfin, regte sich in meinem Kopf. Wir waren immer miteinander verbunden, deshalb machte mich ihr Schweigen nur noch wütender. Sie hatte mich davor gewarnt, mich nicht auf ihn einzulassen, doch ich hatte nicht auf sie gehört.

Ich hatte mich in jemanden verliebt, der eigentlich tabu hätte sein sollen, und nun würde er sich mit einer anderen paaren.

Liam und ich waren seit zwei Jahren zusammen. Zuerst hatten wir bloß unbedeutenden Sex gehabt, doch mit der Zeit hatte ich immer stärkere Gefühle für ihn entwickelt. Dummerweise hatte ich angenommen, ihm würde es genauso gehen. Dass das zwischen uns etwas Besonderes war.

Das gefürchtete Wort schwebte stets über uns: Gefährte. Wir hatten sogar darüber gesprochen. Wie es wäre, ein gemeinsames Leben zu führen und gemeinsam Welpen aufzuziehen.

Wie es sich anfühlen würde, glücklich zu sein.

Liam hatte mir gesagt, er wolle sich mit mir paaren. Vielleicht hatte er es sogar ernst gemeint. Doch heute, an seinem einundzwanzigsten Geburtstag, hatte sich alles verändert.

Der Tag begann damit, dass Liam mich von zu Hause abholte. Wir hatten geplant, im Rudelhaus zu frühstücken, um seinen Eintritt ins Erwachsenenleben zu feiern.

Ich hatte mir extra das Kleid angezogen, das er so mochte. Ich hatte meine Haare gemacht und mich geschminkt. Alles sollte perfekt sein.

Ich hätte die Veränderung in ihm spüren müssen, als er mich abgeholt hatte. Unser Gespräch auf dem Weg zum Rudelhaus verlief gezwungen. Ich hatte mich nicht wohlgefühlt wie in all den Stunden, die wir gemeinsam im Bett verbracht hatten.

Als wir dort ankamen, wurde Liam plötzlich unruhig und sah sich ständig um. Aufregung und Angst kämpften in meinem Magen mit Vorfreude. Ich wusste, dass dieser Tag schwer werden würde, aber nie hatte ich daran gezweifelt, seine Gefährtin zu werden.

Wie sehr ich mich doch geirrt hatte.

"Gefährtin." Er sprach das Wort wie aus dem Nichts aus und ich erschauderte, als ich seinem Blick folgte.

Seine Augen waren auf eine schöne Frau mit braunem Haar gerichtet, die dasselbe Wort sagte.

Alles in mir zerbrach, als Liam zu ihr ging und sie küsste.

Ich spürte, wie mein Herz in tausend Stücke zersprang, als ich zusah, wie sich das Ganze vor mir abspielte. Es war, als würde ich alles in Zeitlupe sehen. Ich wusste, dass viele Menschen uns zusahen, dass viele Blicke auf mich gerichtet waren. Alles, was ich tun konnte, war, meinen Kopf hochzuhalten und meine Schultern zu straffen.

Jeder wusste über unsere Beziehung Bescheid, es war allgemein bekannt, was wir getan hatten. Neben meinem gebrochenen Herzen musste ich nun auch die Demütigung ertragen, dass alle mit ansehen konnten, wie er eine andere Frau mir vorzog.

Einige verurteilten mich dafür, dass ich mich jemandem hingegeben hatte, der sich nicht mit mir gepaart hatte. Einige andere hatten Mitleid mit mir. Manche freuten sich für Liam und seine neue Gefährtin, und anderen war es völlig egal.

Und ich? Ich wartete nicht auf eine Konfrontation. Ich wollte keine Erklärungen von ihm hören. Zwei Jahre hatte ich damit verbracht, Liam meinen Körper und mein Herz zu geben, und er hatte mich weggeworfen, als hätte ich ihm nie etwas bedeutet.

Das würde ich nie überwinden.

Ich machte mich auf den Weg zu meinem Lieblingsplatz im Wald. Eigentlich wollte ich mich bloß auf den Boden werfen, ungestört weinen und vielleicht auf die Erde einprügeln, aber ich konnte nur vor mich hin starren.

Endlich regte sich Priya in meinem Kopf. Sie wollte reden, aber ich ignorierte sie.

Ich spürte, wie meine Eltern und mein Bruder versuchten, sich gedanklich mit mir zu verbinden, doch ich blendete auch sie aus. Sie liebten mich, aber ich war nicht bereit, meine Scham mit ihnen zu teilen. Ich musste meine Gefühle unter Kontrolle halten.

Ein Schauer lief mir über den Rücken, während eine leichte Brise mir eine Gänsehaut auf die Arme zauberte. Der Duft wehte zu mir herüber und ich wusste sofort, wer es war. Ich rührte mich nicht, als sie sich neben mich setzte.

Ruby, meine beste Freundin, nahm neben mir Platz und wartete ein oder zwei Minuten, bevor sie zu sprechen begann.

"Es tut mir leid, Sam", murmelte sie, woraufhin ich sie ansah.

Ihre mitfühlenden grünen Augen trafen auf meinen Blick. Eine beste Freundin ist jemand, die einem sagt, wenn man sich wie ein Idiot verhalten hat ... und die einen trotzdem liebt und unterstützt.

"Es ist okay", erwiderte ich. "Priya hat mich gewarnt, aber ich habe nicht auf sie gehört. Ich hätte es beenden sollen, als ich gemerkt habe, dass ich Gefühle für ihn entwickelte."

Ruby seufzte.

"Ich hasse es, recht zu haben", murmelte sie und schüttelte den Kopf.

"Unser Gefährte wird bald hier sein, wir müssen etwas Spaß haben", flüsterte Priya in meinem Kopf.

"Ich weiß nicht, ob ich das kann", antwortete ich und richtete meinen Blick wieder auf das Wasser.

"Ich fühle mich so dumm", flüsterte ich. "Ich wusste, dass es falsch war, aber es fühlte sich irgendwie auch richtig an."

"Ich weiß", erwiderte Ruby, nahm meine Hand und drückte sie.

Ich lehnte meinen Kopf an ihre Schulter und beobachtete das dahinfließende Wasser. Wie gerne würde ich mich einfach mittreiben lassen, weit weg von hier.

"Was soll ich jetzt tun?", fragte ich, während mir eine einzelne Träne über die Wange lief.

Ruby schwieg einen Moment.

"Ich weiß, dass du heute Abend nicht kommen willst", bemerkte sie. "Wie du weißt, veranstaltet das Rudel eine Feier, wenn jemand seinen Gefährten gefunden hat."

Scheiße.

Das hatte ich völlig vergessen.

"Ich kann nicht ...", wisperte ich und löste meinen Kopf von ihrer Schulter.

Ich wusste nur zu gut, was Rubys Blick bedeutete. Sie schenkte ihn den Menschen, die Unterstützung brauchten. Dieser Blick verriet nie Mitleid, sondern eher, dass sie für einen da war und auch weiterhin für einen da sein würde, egal was passierte.

"Ich weiß", erklärte sie. "Ich habe mich gefragt, ob du heute Abend ausgehen möchtest."

Ich dachte darüber nach. Eine Feier für Liam und seine Gefährtin, die nicht ich war, konnte ich auf keinen Fall ertragen. Aber worauf hatte ich sonst Lust?

"Wohin?", fragte ich.

Rubys Mundwinkel hoben sich zu einem leichten Lächeln.

"Wir könnten in die Stadt der Menschen gehen", schlug sie vor. "Dort gibt es keine Gestaltenwandler oder so. Wir könnten tanzen und Dampf ablassen. Und du kannst dich von ihm ablenken."

Diese Idee gefiel mir.

"Ich versuche sogar, jemanden für dich zu finden, den du vernaschen kannst", versprach sie mit einem schelmischen Grinsen, das mich daran erinnerte, warum wir schon so lange beste Freundinnen sind.

Ja, das kam auf keinen Fall infrage.

"Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist", warf ich ein. "Genau das hat mich überhaupt erst in diese Situation gebracht. Ich will nicht mit jemand Neuem zusammenkommen."

Ruby seufzte. "Das meinte ich doch gar nicht. Ich schlage einen One-Night-Stand vor. Um Liam aus deinem Kopf zu bekommen."

Meine Augen weiteten sich.

"Ein One-Night-Stand", murmelte ich. "Ich weiß nicht."

Priya regte sich in meinem Kopf und ich konzentrierte mich auf sie. Ihr zustimmender Blick überraschte mich. Sie hatte mich davor gewarnt, mich auf Liam einzulassen, und jetzt wollte sie mich dazu ermutigen, mit jemandem zu schlafen, den ich gar nicht kannte?

"Ruby hat recht. Und ich würde gerne mit jemandem vögeln, der besser im Bett ist."

Darauf wusste ich keine Antwort.

Priya lachte bloß.

"Unser Gefährte wird besser sein. Glaub mir. Du bist anfangs nur mit Liam ausgegangen, um Sex zu haben, und daraus ist etwas anderes geworden. Ich kann dir garantieren, dass es jemanden geben wird, der besser ist als er. Du kannst ihn benutzen, bis unser Gefährte auftaucht."

"Priya!" Ich war fassungslos.

Sie war so gnadenlos!

Es war nicht fair, aber Wölfinnen, die einen One-Night-Stand hatten, wurden als Schlampen abgestempelt. Gleichzeitig wurden Männer natürlich dafür gelobt, so viele Mädchen ins Bett zu kriegen, wie nur möglich.

Niemand schien auch nur einen Augenblick daran zu denken, dass sie dafür eben diese Frauen benötigten!

Ruby warf mir einen neugierigen Blick zu. "Ist Priya meiner Meinung ?"

Ich sagte nichts, sondern nickte bloß.

Priya jaulte und tänzelte herum.

"Na also", erklärte Ruby. "Lass uns zu dir nach Hause gehen und ein paar Klamotten holen, dann können wir uns bei mir fertig machen."

Ich wollte nicht zurückkehren, denn zuhause würden mich alle mit ihrer Sorge erdrücken. Ihr Mitleid oder ihr stilles Urteil würde ich nicht ertragen können.

Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter. "Ich will nicht nach Hause gehen."

Rubys Gesichtsausdruck wurde weicher. "Okay. Verbinde dich mit deiner Mutter und sag ihr, dass wir etwas zusammen unternehmen wollen, dann können wir direkt zu mir gehen."Ihre Lippen verzogen sich erneut zu einem Lächeln. "Ich habe das perfekte Kleid für dich!"

Ich biss mir auf die Unterlippe. Ich liebte Ruby. Sie war meine beste Freundin, fast wie eine Schwester für mich. Ich wusste, dass sie nur mein Bestes im Sinn hatte. Aber Ruby liebte es, freizügige Kleidung zu tragen, und es beunruhigte mich, wenn sie solche Dinge sagte.

Ich öffnete eine gedankliche Verbindung zu meiner Mutter.

"Mama?"

"Sam, mein Schatz. Es tut mir so leid."

Mein Herz krampfte sich wieder zusammen, aber ich zwang mich, ruhig zu bleiben.

"Mir geht es gut ", log ich.

"Alles wird gut. Ich weiß, dass du Gefühle für ihn hattest, aber du wirst über ihn hinwegkommen."

Meine Mutter stärkte mir wie immer den Rücken.

"Danke, Mama. Ich möchte heute Abend mit Ruby ausgehen, weit weg vom Rudelhaus. Ich kann es nicht ertragen, sie zusammen zu sehen."

"Natürlich. Mach dir keine Gedanken. Ich kümmere mich um deinen Vater und deinen Bruder. Du brauchst jetzt einen Mädelsabend."

Ich fühlte mich ein wenig besser, wissend, dass meine Mutter mit unseren Plänen einverstanden war.

"Du wirst jemanden finden, der dich Liam vergessen lässt. Es wird nicht lange dauern, Schatz. Dein Gefährte wird dich finden und du wirst wieder glücklich sein."

Oh, meine Güte!

Ich brauchte nicht auch noch die Ratschläge meiner Mutter, nachdem ich bereits die von Priya und Ruby gehört hatte. Ich räusperte mich.

"Mama, ich werde mich bei Ruby fertig machen. Ich möchte nicht, dass die Leute über mich urteilen."

Ich lauschte unserer Verbindung und hörte, wie Mama knurrte. "Mach dir ihretwegen keine Sorgen. Die meisten im Rudel tun viel schlimmere Dinge als das, was du getan hast, und ich würde sie nur zu gerne in ihre Schranken weisen, wenn sie es wagen, auch nur ein Wort zu sagen."

Ich lächelte.

"Danke, Mama. Ruby wird mir etwas zum Anziehen leihen."

Meine Mutter kicherte. "Oh, bitte schick mir ein Foto. Ich möchte sehen, was sie dir aufzwingt. "

Sofort errötete ich.

Schnell verabschiedete ich mich von meiner Mutter und sah zu Ruby, die breit grinste.

"Hat deine Mama zugestimmt, dass du mit zu mir kommst? Meine wird auch da sein, sie versteht, was du durchmachst. Sie hat schon Essen und Getränke für uns vorbereitet."

Ich nickte und fühlte mich ein wenig besser als zuvor.

Priya zog sich zurück. Sie ließ sich nieder und bereitete sich auf die Ereignisse des Abends vor.

"Ja, meine Mutter hat zugestimmt, dass ich mitkomme", erklärte ich. "Sie möchte ein Foto von dem Outfit sehen, das ich anziehen werde. "

Ruby lachte.

"Oh, sie kennt mich zu gut", meinte sie, stand auf und reichte mir die Hand.

Ich lächelte und griff danach, bevor ich aufstand.

"Lass uns gehen", meinte sie. Statt unserem üblichen Weg zurück zu ihrem Haus zeigte sie in eine andere Richtung. "Wir können diesen Weg einschlagen, weg von allen Rudelmitgliedern."

Ich nickte. Ich wollte niemanden sehen, vor allem nicht Liam. Ruby nahm meinen Arm und führte mich durch den Wald zu ihrem Haus.

Ich musste hier weg.

Vielleicht würde eine Nacht mit Tanzen und Alkohol helfen.

Schlimmer als die Ereignisse von heute konnte es wirklich nicht mehr werden.

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