Kelsie Tate
JESSIE
"Sie sind der Arzt?", fragte ich überrascht.
Vor mir stand Zach Townsend in einem weißen Kittel und sah zum Anbeißen aus. Nur jetzt war er Dr. Zach Townsend.
"Jessie? Kommen Sie rein, ich schau mir das mal an."
Ja bitte... dachte ich, riss mich dann aber zusammen.
Zach ließ Dean draußen warten, da er weder Familie noch mein Begleiter war. Als ich zurückblickte, machte Dean ein langes Gesicht.
"Können Sie sich auf die Liege setzen?", fragte Zach und half mir hoch.
"Ja", sagte ich und versuchte, bei seiner Berührung nicht rot zu werden.
"Was ist denn passiert?", fragte er, während er meinen Schuh auszog.
Ich zuckte zusammen. "Ich war auf dem Bauernmarkt und bin in ein Loch getreten."
Zach nickte. "Das ist ja ganz schön dick. Ich hole Eis und was gegen die Schmerzen. Wir wickeln das zur Sicherheit ein."
"Danke."
Zach lächelte mich freundlich an, bevor er wegschaute. "Also... dieser Typ... ist er?"
Ich schüttelte den Kopf. "Oh, Dean? Nein, ich hab ihn gerade erst kennengelernt. Er war da, als ich hingefallen bin, und hat mir geholfen herzukommen."
Zach nickte stumm, während er arbeitete. "So", er stemmte die Hände in die Hüften. "Das war's. Schonen Sie den Fuß ein, zwei Tage. Brauchen Sie eine Mitfahrgelegenheit nach Hause?"
Ich schüttelte den Kopf. "Nein, mein Auto steht bei Ruth. Ich geh einfach rüber und hol es."
Zach sah besorgt aus. "Okay, aber lassen Sie mich Sie zum Auto bringen."
Zach half mir von der Liege. Ich versuchte nicht zu erröten.
Als wir rauskamen, war Dean noch da. "Alles klar bei dir?", fragte er.
"Ja, nur umgeknickt."
"Gut, dann bring ich dich nach Hause zum Ausruhen." Dean wollte meine Hand nehmen, aber Zach kam ihm zuvor.
"Keine Sorge, ich kümmere mich um sie", sagte Zach und hielt meinen Arm.
"Schon gut, Doktor, ich kann ihr helfen. Sie haben bestimmt noch Patienten."
Mir war das total peinlich. Stritten sie sich wirklich hier um mich? "Ist schon okay Zach, er hat Recht. Kümmere dich um deine Patienten. Danke für deine Hilfe."
Zach ließ langsam los und sah enttäuscht aus. Er übergab mich Dean und wir humpelten aus der Praxis.
"Danke, dass du geblieben bist und mir zum Auto hilfst. Das wär nicht nötig gewesen", sagte ich, als wir ankamen.
"Ich wollte dich wiedersehen", zwinkerte er. "Ich weiß, es geht schnell, aber hättest du Lust morgen mit mir essen zu gehen?"
"Naja..." Ich war mir nicht sicher, ob ich das wollte. Ich war hergekommen, um Zeit für mich zu haben. "Dr. Townsend meinte, ich soll den Fuß ein, zwei Tage schonen."
"Okay, wie wär's dann am Mittwochabend?"
Mir fiel kein Grund ein abzulehnen. Und ich mochte es, mit ihm zusammen zu sein, er war witzig. "Okay. Mittwoch."
"Super. Hier ist meine Nummer, schreib mir, wenn du zu Hause bist, dann geb ich dir die Details."
"Alles klar, tschüss." Ich lächelte und winkte, als er ging.
Ich fuhr zurück zum Cottage und legte mich aufs Sofa. Ich legte die Füße hoch und schloss die Augen. Es war ein aufregender Morgen gewesen. Ich wachte Stunden später auf, als es an der Tür klingelte.
Ich schlurfte zur Tür und sah Ruth lächelnd draußen stehen. Ich öffnete mit einem Lächeln. "Ruth! Was für eine Überraschung."
"Ach du Arme!", sagte sie, als sie mich sah. "Zach hat angerufen und gesagt, du hättest dich verletzt. Das tut mir so leid, Schätzchen!"
"Ach, ist nicht so wild, nur leicht umgeknickt. Ich bin in ein Loch im Gras getreten", erklärte ich, während Ruth reinkam und ich langsam zurück zum Sofa ging. "Was gibt's?"
"Naja, ich dachte mir, du bleibst ein paar Tage zu Hause, also hab ich dir was mitgebracht. Hier sind ein paar schöne Filme und Knabbereien."
"Ruth, du bist so lieb!", lächelte ich.
"Ach was, so machen wir das hier eben. Wir passen aufeinander auf. Wenn du irgendwas brauchst, ruf mich an. Ich bin sofort da."
"Danke Ruth", lächelte ich, als Ruth ging.
Ich schaute in die Tüten mit Snacks und freute mich über ihre Freundlichkeit. Sie hatte wirklich ein Herz aus Gold.
Den Rest des Tages verbrachte ich gemütlich damit, die Filme anzuschauen, die Ruth mitgebracht hatte. Es war schön und entspannt, ich musste nicht aufstehen und irgendwas machen.
Am nächsten Tag blieb ich den ganzen Tag in der Hütte. Die meiste Zeit auf der Terrasse.
Vielleicht hatte Dean Recht, ich fühle mich lebendiger, wenn ich zwischen den Bäumen sitze... dachte ich, als ich zu den riesigen Redwoods aufblickte.
Ich kuschelte mich in meine Decke und las weiter in meinem Buch, als es an der Tür klingelte.
Ich stöhnte, bevor ich langsam zur Tür ging. "Ruth, ich schwöre, es geht mir immer noch gut, du musst nicht dauernd nach mir sehen!", rief ich, während ich zur Tür ging. Ich öffnete und war überrascht, Zach draußen zu sehen.
"Zach! Ich meine Dr. Townsend, was machst du denn hier?"
Er lächelte warm. "Ich musste jemanden in der Nähe besuchen und dachte, ich schau mal nach deinem Knöchel."
"Und was ist da drin?", fragte ich und zeigte auf die Tüten, die er trug.
"Abendessen. Ich dachte, du hättest vielleicht Hunger, und da du deinen Fuß schonen sollst, bring ich dir was vorbei."
Ich lächelte und drehte mich um, um zurück ins Haus zu gehen.
Zach stellte schnell die Tüten ab und legte seinen Arm um meine Taille, meinen Arm über seine Schultern. "Hier, lass mich dir helfen, dich hinzusetzen."
"Es geht wirklich, ich schaff das schon."
"Das glaub ich dir, aber es ist ärztliche Anordnung, also muss ich dir helfen", sagte er mit einem Lächeln. "Ich hab's versprochen und so."
Ich verdrehte die Augen, als ich mich setzte. Er kniete sich vor mich und hob meinen Knöchel an. "Darf ich?"
Ich nickte und er begann, den Verband von meinem verletzten Knöchel zu lösen. Seine Hände auf meiner Haut jagten mir einen Schauer über den Rücken.
"Nun, es sieht schon viel besser aus. Hast du Eis draufgemacht?"
"Ein bisschen, und mehr Tabletten genommen", sagte ich.
"Wie fühlt es sich beim Gehen an?"
Ich legte den Kopf schief. "Es zwickt noch etwas, aber definitiv besser als gestern."
"Gut." Zach verband meinen Knöchel wieder und ging in die Küche. "Ich hoffe, du magst italienisch."
"Ich mag alles, was essbar ist", lachte ich.
Zach werkelte eine Weile in der Küche und machte mich mit den leckeren Düften ganz kirre.
Ich humpelte rein und setzte mich an den Tisch, als er zwei Teller brachte. "Also, was gibt's zum Abendessen?", fragte ich und rieb mir die Hände.
"Spaghetti Carbonara", lächelte er.
"Oh! Du bist also Arzt UND Koch?"
Zach lachte, als er eine Schüssel Salat holte. "Oder ich hatte die Nase voll davon, für gutes italienisches Essen weit fahren zu müssen."
Ich lachte. "Das kann ich verstehen! Ich glaub, ich vermisse mein China-Essen - ich hatte seit über einer Woche keins mehr!"
Beim Essen unterhielten wir uns angeregt und ich genoss seine Gesellschaft. Zach schien nett und aufrichtig zu sein. Allerdings spürte ich, dass ihn etwas beschäftigte, und ich fragte mich, was es war.