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Anwaltsgeheimnis

Die Ehefrau

Ich wachte von einer Nachricht von Wes auf und musste lächeln. Er hatte es mir wirklich angetan. Noch nie hatte mich ein Mann so schnell um den Finger gewickelt. Vielleicht lag es daran, dass wir kurz nach dem Kennenlernen miteinander geschlafen hatten.

In den nächsten Tagen ertappte ich mich dabei, wie ich ständig auf mein Handy schaute und mich freute, wenn sein Name aufleuchtete. Ich antwortete immer sofort.

„Du hast dich ja richtig verguckt“, meinte Adrienne grinsend. Es war Samstagabend und wir saßen bei El zu Hause, schauten einen Film und tranken Wein. Das war unser monatlicher Mädelsabend.

Ich legte mein Handy beiseite, nachdem ich eine Nachricht geschickt hatte. „Ich wusste gar nicht, dass ihr euch so für mein Liebesleben interessiert.“

„Na ja, wenn du nach ein paar Stunden mit einem Typen ins Bett gehst, ist das schon spannend. Und wenn er dich dazu bringt, dich selbst anzufassen ...“

Ich hob abwehrend die Hände. „Ach herrje, hätte ich euch das bloß nicht erzählt.“

„Komm schon“, sagte El, „ich bin verheiratet und gelangweilt, ich muss durch dich leben!“

Mein Schwager kam aus der Küche. „Das ist aber nicht nett!“, sagte er mit seinem britischen Akzent, den ich so gerne hörte.

„Mal im Ernst, ist das was Ernstes mit Wes?“, fragte El.

Ich zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck Wein.

„Wir schreiben uns nur, El. Mach dir nicht zu viele Gedanken.“

Sie sah mich liebevoll an und nahm meine Hand. „Ich möchte einfach, dass du glücklich bist, Ollie. Dass du einen tollen Mann findest und Kinder bekommst ...“ Ich zog meine Hand weg.

„Nicht jeder will das, El.“

Sie runzelte die Stirn. „Sag jetzt nicht, du seist zu stark für einen Mann. Ich weiß noch genau, wie du als Kind mit deinen Puppen Hochzeit gespielt hast. Ich kenne dich.“

„Da waren wir Kinder, Ella! Warum kannst du nicht akzeptieren, dass ich meinen Job mag und zufrieden bin?“

„Weil du es nicht bist!“, rief sie aufgebracht. „Du arbeitest wie eine Verrückte, weil du Angst hast. Angst davor, jemanden an dich heranzulassen. Angst davor, dich zu verlieben, weil er dich vielleicht verlässt wie deine leibliche Familie!“

Im Raum wurde es mucksmäuschenstill. Meine Schwester hatte noch nie so mit mir geredet. Nicht einmal als wir jünger waren und ich ihr erzählte, wie es sich anfühlte, adoptiert zu sein.

Die Leute starrten meine Familie immer an. Sie fragten sich, warum ein hellhäutiges, blondes Mädchen bei einer schwarzen Familie war. Bei Schulveranstaltungen musste ich ständig meine Mutter erklären.

El wusste besser als jeder andere, wie sehr es mich schmerzte, dass meine leiblichen Eltern mich weggegeben hatten.

Ich stand langsam auf und versuchte, nicht zu weinen, sondern stark zu wirken. Vor anderen zu heulen war mir peinlich. „Du hast keine Ahnung, wie ich fühle oder was ich will. Nur weil du das perfekte Leben wolltest, heißt das nicht, dass ich das auch will. Das hat nichts mit meiner Vergangenheit zu tun.“ Ich ballte die Fäuste und holte tief Luft. „Ich gehe jetzt nach Hause.“

Ich ging zur Tür und schnappte mir meine Tasche. Ich hörte, wie die anderen hinter mir aufstanden. „Ollie, so habe ich das nicht gemeint! Komm zurück, lass uns reden.“

Als ich die Tür öffnete, sagte ich laut genug, damit sie es hören konnten: „Ich kann nicht mit Leuten reden, die nicht zuhören.“ Ich schloss die Tür behutsam und ging die Treppe hinunter, während mir die Tränen kamen.

El lag falsch. Ich wollte kein perfektes Haus und keine perfekte Familie. Ich hatte hart gearbeitet, um dahin zu kommen, wo ich jetzt war. Als Teenager war ich anders als die anderen Kinder. Ich büffelte wie verrückt, um nur Einsen zu bekommen und Bestnoten zu haben. Ich mochte Fakten und Verträge - sie waren eindeutig und konnten nicht gebrochen werden.

Obwohl mein Familienleben gut war, fühlte ich mich innerlich unsicher. Die Menschen, die mich gezeugt hatten, hatten mich sofort weggegeben. Wenn sie mich nicht lieben konnten, wer dann? Nach der Schule versuchte ich weiterhin, meine Adoptiveltern stolz zu machen. Ich entschied mich aus vielen Gründen für den Anwaltsberuf, aber zu wissen, dass meine Eltern stolz darauf sein würden, sagen zu können, dass ihre Tochter Anwältin war, war ein wichtiger Grund.

Ich hatte Wes gerade erst kennengelernt, und meine Schwester plante schon unsere Hochzeit. Der Mann war noch nicht einmal geschieden! Und diese Ehe hatte nur ein Jahr gehalten. Es gab keine Garantie dafür, dass er bleiben würde, wenn es mit ihm ernst wurde, geschweige denn eine Zukunft mit mir planen würde.

Ich grübelte viel, während ich den Bürgersteig entlanglief. Meine Wohnung war weit weg und ich hätte ein Taxi nehmen sollen, aber ich brauchte die frische Luft.

Ich hatte aufgehört zu weinen, aber mein Gesicht war noch feucht. Normalerweise konnte ich meine Gefühle tief in mir vergraben, aber jetzt kamen alle Emotionen hoch. Ich erinnerte mich an Dinge aus meiner Kindheit und vergangene Beziehungen. Ich war nie gut genug gewesen.

Endlich kam ich in meiner Wohnung an und ging schnurstracks in die Küche, um mir ein großes Glas Rotwein einzuschenken. Ich kippte es in einem Zug runter und genoss das wohlige Gefühl.

Ich musste mich zusammenreißen. Ich brach nicht zusammen. Ich zeigte keine Schwäche. Ich war Olivia Baser und ich war stark.

Was auch immer mit Wes lief, musste aufhören. Ich konnte nicht zulassen, dass meine harte Schale weiter bröckelte, und er schien zu wissen, wie er die wahre Olivia sehen konnte. Mit einem Seufzer ging ich duschen und hoffte, dass das warme Wasser und der Wein mir helfen würden, tief und traumlos zu schlafen.


„Alle sollten in etwa 15 Minuten hier sein, Frau Baser“, sagte meine Assistentin über die Sprechanlage.

„Danke, Tracy.“ Ich holte tief Luft und stand auf. Ich sah die Akten auf meinem Schreibtisch durch und nahm die mit der Aufschrift Alderman. Heute würde Wes' Frau mit ihrem Anwalt kommen, um über die Scheidung zu sprechen. Ich ahnte schon, dass sie mehr Geld fordern würde. Nach allem, was ich gehört hatte, schien sie dieser Typ Mensch zu sein.

Ich schlüpfte wieder in meine knallroten High Heels und richtete meine Kleidung. Alle im Büro dachten, ich sei immer tipptopp gestylt. Nur Tracy wusste, dass ich High Heels hasste und sie auszog, sobald ich in meinem Büro war.

Ich schnappte mir die Akte und machte mich auf den Weg zum Besprechungsraum. Ich hoffte inständig, der alte Herr Alderman würde nicht zu diesem Treffen auftauchen. Seine Anwesenheit beim letzten Mal hatte mich ziemlich aus der Fassung gebracht.

Als ich den Raum betrat, fiel mein Blick sofort auf Wes. Er sah verdammt gut aus in einem kurzärmeligen blauen Hemd und Jeans. Er strahlte übers ganze Gesicht. Ich sah mich um, um sicherzugehen, dass wir allein waren.

„Hallo, Wes“, sagte ich bestimmt. Ich legte die Akte auf den Tisch, als er aufstand.

„Hey, Liv“, er umrundete den Tisch und legte seine Hand auf meinen Rücken, als er mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange gab. Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss.

„Wir müssen professionell bleiben, Wes.“

Er grinste, als er zurücktrat und die Hände hob. „Tut mir leid, ich konnte nicht widerstehen.“

Ich nickte knapp und setzte mich. „Also, deine Frau wird heute mit ihrem Anwalt hier sein. Wir sollten besprechen, was du bereit bist ihr zu geben, bevor sie kommen. Hast du eine Ahnung, was sie verlangen könnte?“

Er zuckte mit den Schultern, als er sich setzte. „Ich rechne damit, dass sie monatliche Zahlungen will. Und ich werde ihr ein Ferienhaus überschreiben, wahrscheinlich das auf den Bahamas, weil ich dort kein Restaurant habe. Es ist einfacher, einen Ort zum Übernachten zu haben, wenn ich die Gegend besuche.

Das Boot ist mir nicht so wichtig, aber ich möchte auf keinen Fall, dass sie irgendeinen Anteil an meinen Restaurants bekommt, einschließlich der Einnahmen. Ich werde ihr monatlich Geld überweisen, aber die Restaurants gehören mir.“

Ich nickte, während ich mir Notizen machte. „Das klingt fair. Ich denke nicht, dass wir auf große Probleme stoßen werden.“

Er lachte leise. „Du kennst meine Frau nicht. Sie ist nie fair und macht immer Ärger.“

Ich sah ihm in die grauen Augen. „Ist das der Grund, warum du sie geheiratet hast?“

Er faltete die Hände auf dem Tisch und beugte sich vor. „Ärger scheint Spaß zu machen, wenn man jung ist und das Gefühl hat, nichts zu verlieren. Sie war frech und lebhaft und ließ sich von niemandem etwas gefallen. Erst als wir verheiratet waren, was schnell geschah und völlig ihre Entscheidung war, merkte ich, dass sie unvernünftig war. Menschen verstecken ihre schlimmsten Seiten, wenn sie versuchen, jemanden zu bekommen, den sie wollen.“ Er zuckte mit den Schultern und lehnte sich zurück, als sich die Tür hinter mir öffnete.

„Hallo, Wes“, sagte Travis fröhlich, als er um den Tisch herum kam und sich direkt neben Wes setzte.

„Liv, willst du dich zu uns setzen?“ Er deutete auf den leeren Platz neben Wes. „Frau Alderman und ihr Anwalt sollten gleich hier sein.“

Ich nickte und setzte mich neben Wes. Er schenkte mir ein kleines Lächeln, bevor er die Hand ausstreckte und unter dem Tisch mein Bein drückte. Seine Berührung jagte mir einen Schauer über den Rücken. Es war, als würde sein Kontakt direkt in meine Intimzone gehen.

Ich holte tief Luft und wandte mich den Männern zu. „Ich habe hier, was Wes bereit ist anzubieten.“ Ich reichte Travis meine Notizen. Er runzelte die Stirn, als er sie las.

„Wir können mehr bieten als das“, sagte er gehässig und gab mir das Papier zurück. „Pass auf und lern, Baser.“

Wes sah mich besorgt an und ich schüttelte langsam den Kopf. Dann öffneten sich die Türen und wir standen alle auf. Ein Mann kam herein, der wie die anderen Partner dieser Kanzlei aussah - mit grauen Haaren und einem dicken Bauch. Er stellte seinen Aktenkoffer auf den Tisch. Hinter ihm kam die letzte Person, die ich erwartet hatte zu sehen.

Delia Alderman, früher Delia Lawrence, betrat den Besprechungsraum. Ihr platinblondes Haar glänzte und ihre Schuhe hatten Pfennigabsätze. Ich spürte, wie sich Wut in mir aufstaute, als ich sie sah.

Sie war in der Oberstufe die beste Freundin meiner Schwester gewesen. El hatte ihr vertraut und ihr alles anvertraut. Dann hatte Delia mit Els Freund geschlafen. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, tat sie Jahre später dasselbe mit einem anderen von Els Freunden.

Die Frau kannte keine Scham, und was Wes vorhin gesagt hatte, ergab plötzlich Sinn. Delia war der Inbegriff von Ärger und Unvernunft.

Auf der anderen Seite des Tisches verzogen sich Delias knallpink geschminkten Lippen zu einem fiesen Lächeln. „Wes, Schätzchen, wie geht's dir?“ Ihre Augen musterten ihn, bevor sie mich ansahen. Sie wirkte nur leicht überrascht. „Olivia Baser, was für eine Überraschung.“

Meine gemeine Ader kam zum Vorschein. Ich hatte dieses Mädchen schon immer auf den Tod nicht ausstehen können. Selbst als sie mit meiner Schwester befreundet war, hatte ich das Gefühl, dass etwas Kaltes an ihr war. „Ich kann nicht behaupten, dass ich überrascht bin.“ Ich beließ es dabei. Es wäre unprofessionell gewesen, zu sagen, was ich wirklich dachte.

Wir setzten uns alle und Delia sah zwischen uns dreien hin und her. Ihr Anwalt räusperte sich. „Wir haben uns Ihr erstes Angebot angesehen. Das reicht meiner Mandantin bei Weitem nicht. Während sie mit Herrn Alderman zusammen war, eröffnete er zwei neue Restaurants. Sie half bei der Einrichtung und der Menüplanung. Außerdem kauften sie ein neues Ferienhaus.“

Ich hob die Hand, um ihn zu unterbrechen. „Was wäre denn akzeptabel, mein Herr?“, fragte ich ruhig. Ich konnte sehen, wie er die Zähne zusammenbiss und sein Kinn zitterte.

„Meine Mandantin möchte fünfzigtausend Euro pro Monat. Außerdem will sie das Haus hier und in Paris. Zusätzlich braucht sie einen Anteil an den Einnahmen der Restaurants. Mindestens fünfzehn Prozent.“

Wes schlug auf den Tisch, als er aufsprang. „Das ist doch Schwachsinn, Delia, und das weißt du ganz genau!“ Er sah stinksauer aus.

Delia lächelte weiter. „Du weißt, was ich wert bin, Wes. Wenn du willst, dass das hier ein Ende hat, gib es mir einfach. Ich würde ungern sehen, was die Presse über deine Vergangenheit ausgraben könnte.“

Die Situation war schnell eskaliert. Bevor ich etwas sagen konnte, sprang Travis neben Wes auf. „Diese Forderungen sind völlig absurd. Mein Mandant wird Ihnen keine dieser lächerlichen Dinge zugestehen!“

Mit einem Grunzen stand Delias Anwalt auf. Er zeigte auf Travis. „Dann sehen wir uns eben vor Gericht.“ Er griff nach seinem Aktenkoffer und stürmte hinaus.

Delia erhob sich langsam und sah Wes direkt an. Ich konnte sehen, wie sich sein Kiefer anspannte und wieder lockerte.

„Gib mir einfach, was ich will, Wes, Liebling, dann wird das alles viel einfacher“, seufzte sie.

Ich kochte innerlich vor Wut und ballte die Fäuste. Am liebsten hätte ich über den Tisch gegriffen und ihre perfekte blasse Wange geohrfeigt.

„Fahr zur Hölle, Delia“, knurrte Wes.

Sie lachte leise und warf den Kopf in den Nacken. Als sie Wes wieder ansah, grinste sie noch breiter. „Ich freue mich schon drauf. Und wir sehen uns dort.“ Sie zwinkerte, drehte sich um und verließ den Raum. Es fühlte sich seltsam leer an, jetzt wo sie weg waren.

Wir drei standen wie angewurzelt da, jeder in seine eigenen Gedanken versunken. Jetzt ergab es mehr Sinn, warum Herr Alderman wollte, dass wir an diesem Fall arbeiteten. Delia war wie ein Hai. Ich hatte das Gefühl, dass es einen heftigen Kampf geben würde, bevor das hier vorbei war.

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