The Legacy of the Moon Wolf - Buchumschlag

The Legacy of the Moon Wolf

A. Duncan

Kapitel 6

BEXLEY

Er knurrt.

Ich meine es ernst. Der Mann hat gerade geknurrt, verdammt.

Ja, vielleicht habe ich ihm gesagt, dass ich ihn will, aber seine Reaktion war ein Knurren!?

Großvater hat leise den Raum verlassen, als das Gespräch auf die Gefährten kam. Ich glaube, es war einfach zu viel für ihn. Zu viel, zu früh. Ja, da stimme ich Großvater zu. Ich kann nicht mit Werwölfen umgehen. Nö, das wird nicht passieren. Nicht in meiner Welt.

Oh mein Gott, Werwölfe! Die gibt es doch gar nicht! Oder ... sie sollten nicht existieren! Holy Fuck!

Okay, ja, ich flippe gerade verdammt noch mal aus. Mir wurde gerade gesagt, dass übernatürliche Wesen real sind!

Ich muss von hier verschwinden. Jetzt.

Als ich losfahre, klingelt mein Telefon. Es ist Treyton. Oh Gott, ich kann jetzt nicht mit ihm reden. Ich will mit niemandem reden. Sogar Opa ist ein "verdammter Werwolf". Jeder in dieser gottverlassenen Stadt ist einer. ~So wie ich es sein sollte.~

"Sollte" ist das Schlüsselwort. Solange ich mich von diesem verdammt heißen, tätowierten Kerl fernhalte, werde ich normal sein. Ich werde ich selbst sein.

Das einzige Problem ist, dass ich so sehr mit diesem heißen, tätowierten Kerl schlafen will, dass es mich umbringt.

Ich drücke fester auf das Gas. Fliehen ist meine einzige Antwort.

***

Acht Stunden, achtunddreißig verpasste Anrufe und zweiundsechzig ignorierte SMS später halte ich endlich in einem Hotel irgendwo in South Dakota. Mir war nicht klar, wohin ich fahren würde, als ich losfuhr, aber – na ja. Was ich brauche, ist eine Mütze Schlaf.

Ich reibe mit meiner Handfläche über die Mitte meiner Brust. Aus irgendeinem Grund ist da ein Schmerz, der nicht verschwinden will. Ich bin mir nicht sicher, was mit mir los ist. Vielleicht muss ich zum Arzt gehen, wenn es noch schlimmer wird.

Ich habe genau das getan, wovor Opa Angst hatte: Ich bin weggelaufen. Also schreibe ich ihm ein paar Worte.

"Es tut mir leid, Opa."

Dann schalte ich mein Telefon aus.

Gegen vier Uhr morgens höre ich ein Klopfen an meiner Tür. Wer, um alles in der Welt, stört mich um diese Uhrzeit? Ohne zu fragen, wer es ist, öffne ich sofort die Tür. Und da steht er, mit den Händen auf beiden Seiten des Türrahmens, vollkommen erschöpft: der heiße, volltätowierte Typ.

"Treyton."

Er nimmt mich in die Arme, legt sein Gesicht in meine Halsbeuge und atmet tief ein. Der Schmerz in meiner Brust lässt nach und verschwindet schließlich ganz. Seltsam. Er spricht, während er sich immer noch an meinen Hals schmiegt.

"Bexley, bitte, Baby, sag mir, was passiert ist. Sag mir, wovor du Angst hattest und warum du weggelaufen bist."

Gott, er riecht so verdammt gut. Er riecht, als ob mir nichts Schlimmes passieren könnte und als ob die Ewigkeit nicht so schrecklich wäre – nicht, wenn ich sie mit ihm verbringe.

"Es tut mir so leid, Treyton."

"Darf ich reinkommen?"

Ich nicke, ohne ihn loszulassen. Er hebt mich hoch und ich schlinge meine Beine um seine Taille. Er schließt die Tür mit dem Fuß, geht zum Bett hinüber und setzt sich mit mir auf seinen Schoß. Er legt sein Gesicht in meine Halsbeuge und atmet meinen Duft ein, als könne er nicht genug davon bekommen. Schließlich küsst er mich hinter meinem Ohr.

"Okay, Baby, spuck's aus. Denn du hast mich, Seiko und deinen Opa verrückt gemacht, bis du deine Kreditkarte für das Hotel benutzt hast und wir herausgefunden haben, wo du bist. Ich habe den ersten Flug genommen, also sag mir, was du denkst."

Oh Gott, er hat mich wirklich gesucht. Noch bevor ich antworten kann, klingelt Treytons Telefon. Er sieht es an und geht ran.

"Sam."

Ich spüre, wie er sich versteift, während er zuhört, was auch immer dieser Sam sagen mag.

"Bist du sicher ...? Danke, Sam."

Er sucht den Raum ab und sein Blick bleibt an meinem Koffer hängen.

"Wir müssen gehen. Hier ist es nicht sicher für dich."

"Was? Was meinst du damit, dass es hier nicht sicher ist?"

Er setzt mich ab, geht hinüber und holt meinen Koffer, aus dem er Kleidung herausholt, die ich schnell anziehen kann.

"Erkläre dich, Treyton!"

"Ich erkläre es dir im Auto. Bitte, Bexley, vertrau mir."

Bevor ich ihm widersprechen kann, geht er mit meinem Gepäck und den Autoschlüsseln zur Tür hinaus. Ich ziehe mich schnell um und gehe zur Rezeption, um auszuchecken. Ich bemerke einen dürr aussehenden Mann, der in der Lounge sitzt und eine Zeitschrift liest. Er beobachtet mich beim Auschecken, und als ich die Rechnung gerade unterschreibe und aus der Tür gehe, ist er plötzlich direkt hinter mir. Er beugt sich vor und drückt mir ein Messer in die Seite.

"Wenn du schreist, bringe ich dich um. Nicke, wenn du verstanden hast. "

Ich kann nur nicken. Ich suche überall auf dem Parkplatz nach Treyton, aber es ist immer noch dunkel draußen. Der Mann stößt mich vorwärts. Ich spüre, wie die Spitze des Messers meine Bluse durchschneidet und ein scharfer Schmerz erfüllt mich, als die Klinge in meine Haut dringt.

"Bitte ..."

"Halt die Klappe."

"Wer bist du ?"

"Das spielt keine Rolle. Der König hat mich nur geschickt, um dich abzuholen."

"Wer?"

Er drückt das Messer fester in die Wunde und ich kann nicht anders, als aufzuschreien. Ein Strom klebrigen Blutes läuft durch meine Bluse heraus. Er schiebt mich um die Ecke zu einem verbeulten Lastwagen und stößt mich auf den Rücksitz. Auf dem Fahrersitz sitzt ein weiterer unheimlicher Mann. Wir fahren alle ohne ein Wort davon. Meine Seite tut weh. Der Truck scheint jeden Moment den Geist aufzugeben oder vielleicht sogar auseinanderzufallen.

Nach gefühlt Stunden fährt der Fahrer in ein riesiges Lagerhaus, das schon bessere Tage gesehen hat. Ich werde aus dem Lkw geschoben und ins Innere des Gebäudes gedrängt. Es stinkt. Dieser Ort wurde bestimmt seit Jahren nicht mehr benutzt.

Mehrere Wölfe, wie der, den Treyton und ich am Wasserfall gesehen haben, laufen herum und beobachten uns. Ein großer Mann kommt mit einem Lächeln im Gesicht aus dem hinteren Teil des Raumes. Er ist groß, kräftig gebaut und hat dunkle Augen. Wenn er nicht versuchen würde, mich zu töten, würde ich ihn für gutaussehend halten, aber dieser Mann strahlt etwas so Bösartiges aus, dass es mir kalt den Rücken runterläuft.

"Ich habe lange Zeit auf dich gewartet. Es scheint, als hättest du dich die ganze Zeit im Verborgenen gehalten."

"Bitte tun Sie mir nicht weh. Ich habe nichts getan."

Er kommt mir ganz nah. So nah, dass ich seinen Atem riechen kann. Es riecht nach Tod und verfaultem Fleisch. Ich ersticke fast.

"Du hättest Kalifornien nie verlassen dürfen, aber ~du hast es getan, und ich habe dich endlich gefunden."

Ich beobachte, wie sich seine vorderen Schneidezähne verlängern, und mir läuft ein Schauer über den Rücken. Dieser Mann muss einer von diesen ... Werwölfen sein.

"Wer sind Sie?"

"Man nennt mich den König der Abtrünnigen. Aber du, meine Liebe, kannst mich Magnus nennen, denn ich werde dein Gefährte sein."

"D-d-das ist nicht möglich. Treyton ist mein Gefährte. "

Er lacht, und es klingt so widerlich, dass sich mir der Magen umdreht.

"Du dummes Mädchen. Glaubst du, es interessiert mich wirklich, wer dein wahrer Gefährte ist? Ich werde dich hier und jetzt markieren, und solange ich die Macht bekomme, die ich haben will, werde ich dich leben lassen. Allerdings habe ich gehört, dass die Nachkommen ihre Macht nach dem Tod auf ihre Gefährten übertragen, also gewinne ich so oder so."

"Du willst meine Macht."

Es war eine Aussage, keine Frage, und die Anwältin in mir ist stinksauer. Dieser Mann namens Magnus ist ein machthungriger Werwolf mit Größenwahn. Ich habe jeden Tag mit solchen Männern zu tun. Sie bekommen zwar kein Fell oder laufen auf vier Beinen herum, aber sonst sind sie gleich.

Doch dieser Mann will mich ~verletzen.

"Das glaube ich nicht, Magnus. Wie kommst du darauf, dass ich überhaupt irgendwelche Kräfte habe?"

Er packt mich am Hals und würgt mich.

"Oh, ich habe eine Quelle, die mir alles über dich erzählt hat."

Ich kann kaum atmen, als er mich in einen anderen Raum zieht und gegen die Wand wirft. Sofort rutsche ich halb bewusstlos zu Boden.

"Ich werde ~dich nehmen, und wenn ich mit dir fertig bin, werde ich auch deine Kräfte haben."

Er schlägt die Tür zu und ich höre, wie ein Schloss einrastet. Ich bewege mich nicht einmal. Ich ziehe nur meine Beine hoch und drücke sie an mich. Ich ziehe nicht einmal meine Bluse hoch, um zu sehen, wie schlimm die Messerwunde ist. Eine gefühlte Stunde später kommt ein magerer, junger Mann herein, der eine schmutzige, schäbige Matratze hinter sich herzieht. Er scheint so schwach zu sein, dass die Matratze zu viel für ihn ist. Er hat jedoch etwas an sich, das anders ist als bei den anderen Männer, die hier herumlaufen. Er wirft die fleckige Matratze auf den Boden, kommt auf mich zu und kniet sich hin.

"Geht es Ihnen gut, Miss?"

Ich nicke.

"Mein Name ist Andy. Es ist nicht das Beste, aber ich habe dir etwas zum Hinlegen mitgebracht. Mach es dir bequem und mach ihn nicht wütend. Ich werde mein Bestes tun, um auf dich aufzupassen. "

"Warum?"

"Ich habe gehört, dass ein Rudel schnell in diese Richtung unterwegs ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie deinetwegen kommen. "

"Treyton."

Er nickt.

"Er will dich an einen anderen Ort bringen, aber es wird schwierig sein, dich ohne deine Wölfin zu bewegen. Also habe ich ihm gesagt, dass du dich übergibst, seit du mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen hast. Das Einzige, was er nicht ausstehen kann, ist Erbrochenes. Er hat mir die Aufgabe übertragen, es aufzuwischen."

"Warum hilfst du mir?"

Er zuckt mit den Schultern.

"Das Letzte, was der König braucht, ist noch mehr Macht. Er ist ohnehin schon ein schrecklicher Mensch."

Andy legt den Kopf schief, als ob er etwas hören würde. Ich höre nichts, aber er dreht sich zu mir und sein Blick fällt auf mich.

"Versuch, ihn nicht zu verärgern."

Die Tür platzt auf und Magnus stürmt herein. Er schubst Andy weg und sagt ihm, er solle verschwinden. Nach einem letzten Blick auf mich geht Andy. Magnus zieht mich an den Haaren hoch und wirft mich auf das schmutzige, fleckige Bett. Bevor ich begreifen kann, was er vorhat, beugt er sich über mich und zieht mir die Bluse von der Schulter.

"Es scheint, dass wir nicht so viel Zeit haben, wie ich es mir gewünscht hätte."

Er leckt mir den Nacken und die Kehle hinauf. Ich kann nicht anders, als zu versuchen, mich wegzuwinden. Er packt mein Kinn und dreht mein Gesicht nach rechts.

"Das könnte weh tun."

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