
Alpha King's Series 2: Des Alphas hybride Luna
Einmal mit dem Alpha-König verbunden, erwachten AsaLynns Kräfte.
Fünf Jahre später versucht sie immer noch, sie zu verstehen, und nun erwachen auch die Kräfte ihrer Tochter. Als Asas Fähigkeiten einen schwerwiegenden Unfall verursachen, findet sie sich in einem Wettlauf gegen die Zeit wieder, um mehr über ihre Herkunft zu erfahren und deckt dabei weit mehr auf, als sie erwartet hatte.
Dies ist Buch 2 der Alpha King's Series.
Lilys Power
Buch Zwei:Alpha King's Hybrid Luna
Während die Bäume sich in der frischen Frühlingsluft wiegen, ärgert der kleine Zade Jr. mit seinen kurzen braunen Haaren und seiner sonnengebräunten Haut die junge Lily.
„Wenn ich meinen Wolf bekomme, wird er viel stärker sein als deiner!“, stichelt Zade Jr. übermütig.
„Von wegen! Mein Wolf wird viel besser sein als deiner. Du bist ein Stinkstiefel und dein Wolf wird es auch sein!“, gibt Lily zurück.
Lilys blonde Locken hüpfen, als sie ihre kleinen Fäuste schüttelt und nicht klein beigeben will.
„Jungs sind nun mal stärker als Mädchen!“, behauptet Zade Jr. großspurig.
Lily steht im Gras, zitternd vor Wut über Juniors gemeine Worte, aber sie will sich keine Blöße geben und weinen.
Lily ballt ihre Fäuste, bis ihre Knöchel weiß werden. Die Wut in ihr brodelt und bringt sie fast zum Heulen.
„Ach was ... du bist doch bloß ein Beta-Hosenscheißer!“, versucht Lilys Stimme nicht zu brechen.
Zade Jr. lacht und verdreht die Augen über das kleine blonde Mädchen vor ihm.
„Gleich fängst du an zu flennen! Heulsuse!“, stichelt Junior weiter.
Er dreht sich um und ruft seine drei Geschwister herbei, um zu sehen, wie Lily weint. Sie lachen und spielen weiter Fangen.
Lily beginnt vor Zorn zu beben.
Die Luft um sie herum fängt an zu flirren und zu vibrieren. Sie spürt ein seltsames Ziehen vom Gras ringsum. Ihr Körper fühlt sich merkwürdig an, wie schon ein paar Mal zuvor.
Sie kneift die Augen fest zu und beginnt, vor sich hin zu summen, um das Gefühl zu vertreiben, wie sie es schon früher getan hat.
„Sing dich in den Schlaf, Baby“, lacht Junior weiter.
Das seltsame Gefühl in ihr wächst und sie wird noch wütender. Sie spürt etwas an sich ziehen und sie zieht zurück – es scheint dem unheimlichen Gefühl in ihrem Inneren entgegenzuwirken.
Lily öffnet die Augen und sieht, wie die Wassertropfen vom Gras hinter Junior langsam aufsteigen und eine Wasserkette bilden.
Sie zieht erneut an dem Gefühl und sieht, wie das Wasser ihrem Zug folgt.
Fasziniert beobachtet sie die Wasserfäden, die zu ihrem Summen zu tanzen scheinen und ihren Befehlen wie eine Armee folgen.
Lily beginnt, leicht hinterhältig zu lächeln. Sie denkt darüber nach, was sie tun könnte, während Junior weiter „Heulsuse!“ ruft.
Ihr Lächeln wird breiter, als sie erkennt, dass ihr Summen und das seltsame Gefühl die Wassertropfen zu kontrollieren scheinen.
Ihre Finger bewegen sich leicht, ihr Summen wird lauter und mehr Wasser schließt sich der Kette an.
In Gedanken bittet sie durch ihre Melodie das Wasser, ihrem Willen zu folgen.
Die Wasserkette wächst und kriecht langsam Juniors Hosenbein hoch, ohne dass er es bemerkt, bis zum Reißverschluss seiner Hose, bevor es sich sammelt und in den Stoff eindringt.
Lily fängt an, laut zu lachen, und Junior hört auf zu sticheln.
„Worüber lachst du, Heulsuse?“, fragt er wütend.
„JUNIOR HAT SICH IN DIE HOSE GEMACHT!“, ruft Lily prustend.
Alle Geschwister von Zade Jr. drehen sich um und schauen ihn an, dann brechen sie in schallendes Gelächter aus.
Juniors Augen werden tellergroß; er schaut schnell nach unten und sieht den großen nassen Fleck.
„NEIN, HAB ICH NICHT! DAS WAR ICH NICHT!“, schreit Junior.
Tränen laufen über Juniors Wangen, während Lily und seine Geschwister anfangen, ihn aufzuziehen.
„Pinkelbaby!“, neckt Lily lachend und zeigt auf den nassen Fleck auf Juniors Hose.
AsaLynn
Auf der Terrasse des Packhauses sitze ich mit der hochschwangeren Flora. Wir schlürfen Limonade, während die Kinder herumtollen.
Plötzlich hören wir Junior weinen, und Flora versucht sich aufzurappeln.
„Wer holt mir meinen Flip-Flop?“, ruft Flora und macht Anstalten, sich nach ihrem Schuh zu bücken.
Die Kinder verstummen und flitzen ängstlich davon.
Junior kommt heulend zu seiner Mutter gelaufen.
„Mama, Lily hat meine Hose nass gemacht und jetzt denken alle, ich hätte mir in die Hose gemacht!“, schluchzt er kaum verständlich.
Ich rutsche unruhig auf meinem Sitz hin und her und werfe Lily, die kichert, einen strengen Blick zu.
„Lilliana! Komm sofort her!“, rufe ich tadelnd.
Lily hört augenblicklich auf zu lachen und trottet mit gesenktem Kopf zu mir.
„Mama, ich kann nichts dafür! Junior hat mich geärgert und gesagt, mein Wolf wäre ein Schwächling und ich wäre ein Baby!“, beschwert sich Lily.
Flora und ich tauschen einen Blick und schauen dann wieder zu den Kindern.
„Wie konnte sie es so aussehen lassen, als hättest du dir in die Hose gemacht, Schätzchen?“, fragt Flora verwundert, da nirgendwo Wasser zu sehen ist.
Besorgt weiten sich meine Augen, als ich Lily ansehe.
„Ich ... ich weiß nicht, Mama, aber ich war's nicht!“, fängt Junior erneut an zu weinen.
Ich nicke Flora zu, um ihr zu signalisieren, dass ich mich darum kümmern muss.
„Geh rein zu Papa und hol dir frische Sachen“, sagt sie zu Junior, der immer noch schluchzend ins Haus läuft.
Vorsichtig beuge ich mich zu Lily hinunter. „Lilliana, wie hast du seine Hose nass gemacht?“, frage ich sanft.
„Ich hab einfach dem Wasser was vorgesungen und es hat auf mich gehört.“
Flora und ich schnappen beide nach Luft.
„Was meinst du damit?“, fragt Flora und bemüht sich, nicht ängstlich zu klingen.
„Er war gemein und ich wurde sauer, und ich fing an zu summen, um mich zu beruhigen, und das Wasser hat auf mich gehört“, sprudelt es aus Lily heraus, die sichtlich mit den Tränen kämpft.
Traurig sehe ich, wie verwirrt und verängstigt Lily aussieht, den Tränen nahe.
„Du steckst nicht in Schwierigkeiten, Schätzchen. Na ja, doch, für das, was du getan hast – es war nicht nett, Junior so bloßzustellen – aber nicht dafür, dass du das Wasser kontrolliert hast. Geh bitte in dein Zimmer. Ich muss mit deinem Vater und Tante Flora reden.“
„Ja, Mama“, sagt sie kleinlaut.
Lily flitzt ins Haus und ich seufze tief.
„Darauf bin ich nicht vorbereitet. Ich kann meine eigenen Kräfte noch nicht einmal richtig kontrollieren. Wie soll ich ihr da helfen?“, frage ich ratlos.
„Mädchen, ich verstehe dich. Ich habe vier Kinder und drei weitere sind unterwegs. Ich weiß immer noch nicht, welches die echten Hexenkräfte haben wird“, sagt Flora mitfühlend.
„Ja, aber deine Mutter kann dir helfen. Ich weiß nicht mal, welche Kräfte ich außer Wasserkontrolle, hypnotischer Stimme und sehr lauter Stimme habe, oder ob das schon alles ist.
Wie erkläre ich das meiner Tochter? Was, wenn sie eine Kraft bekommt, die ich nicht habe? Was, wenn ...“
Flora unterbricht mich. „Was, wenn alles gut wird und du dir umsonst Sorgen machst?“
Ich hole tief Luft und seufze erneut.
„Vielleicht hast du Recht.“
Flora lächelt leicht.
„Dir ist schon klar, dass Lily eine Herausforderung für meinen Sohn sein wird, oder?“
Ich lache. „Das kannst du laut sagen. Ich glaube, sie kommt mehr nach dir als nach mir.“
„Tante LaLa zu deinen Diensten!“, lacht Flora und reibt sich den Bauch.
„Bist du sicher, dass es richtig ist, ihnen nicht zu sagen, dass sie Schicksalsgefährten sind?“, frage ich zweifelnd.
„Ja. Wenn wir es ihnen sagen, bevor sie die Verbindung spüren, könnten sie sich noch mehr hassen und es nicht akzeptieren, oder sie lassen einander nicht erwachsen werden und ihre eigenen Erfahrungen machen.“
„Ach, hast du jemals Unrecht?“, necke ich sie.
„Nun, ich kann in die Zukunft sehen und die Wege der Menschen ... Also nein, tut mir leid, Freundin.“
Flora zwinkert und schlägt dann vor: „Wie wäre es, wenn ich mit Lily und Junior rede und du Levi erzählst, was mit Lily los ist?“
„Du bist wirklich ein Geschenk der Göttin, Flora.“
„Mädchen ... ich weiß, ich bin schließlich von den Toten zurückgekommen“, sagt Flora mit einem verschmitzten Lächeln.






































