
Club Nights (Deutsch)
Presley und ihre beste Freundin aus der High Society feiern zufällig im selben Club wie das Oberhaupt der Agosti-Familie. Ein Missverständnis, neugierige Nachbarn und eine Reise aus der Stadt führen in dieser temporeichen Novelle zusammen.
(Häusliche Gewalt).
Kapitel 1.
PRESLEY
„Ich bin gleich fertig, Tally. Ich hole nur noch meine letzten Sachen. Er wird erst in einer Stunde zu Hause sein, und bis dahin bin ich weg“, sagte Presley, während sie eine Tasche in den Kofferraum ihres Autos legte. „Ich rufe dich in dreißig Minuten an. Wenn nicht, weißt du, was zu tun ist.“
„Wenn du dich nicht in dreißig Minuten meldest, rufe ich dich an. Wenn du nicht rangehst, alarmiere ich die Polizei.“ Tally seufzte. „Es tut mir leid, dass ich mein Meeting nicht verschieben konnte, um dir zu helfen. Versprich mir, dass du dich beeilst.“
„Versprochen. Es sind nur noch meine Badezimmersachen und mein Teekessel. Ich melde mich bald. Ich hab dich lieb.“
„Ich dich auch, Press. Sei vorsichtig!“
Presley beendete das Gespräch, holte eine leere Kiste aus dem Kofferraum und rannte zurück in die Wohnung, die sie mit ihrem Freund Abel teilte. Sie ging direkt ins Bad und ließ die Haustür offen.
Sie nahm ihre Sachen aus dem Medizinschrank und packte ihr Make-up in die Kiste. Ihre Haarstyling-Utensilien waren bereits in einem Korb, den sie obendrauf legte. Ihre Duschsachen stopfte sie an die Seite.
Mit der Kiste in der Hand sah sie sich ein letztes Mal um. Ihr Bademantel hing an der Tür, den nahm sie mit, als sie hörte, wie die Tür ins Schloss fiel.
Ihr Herz raste, während sie versuchte zu atmen. Sie kämpfte gegen die aufkommende Panik an, als sie Schritte hörte, und umklammerte die Kiste. Abel kam herein und blickte sie und die Kiste an.
„Press? Was geht hier vor?“, fragte Abel mit wütender Stimme.
Er starrte sie schweigend an. Seine Brust begann sich schnell zu heben und zu senken. Presley wusste, dass er kurz davor war, auszurasten. Sie musste hier raus. Sofort.
Er trat einen Schritt vor, sie einen zurück.
„Ich habe dir eine Frage gestellt, Presley“, sagte er zornig. „Antworte mir, du dumme Schlampe. Ich weiß, du bist langsam, aber es ist eine einfache Frage.“
Normalerweise war Schweigen die beste Strategie. Allein ihre Stimme konnte ihn wütend machen, aber sie sah seinen angespannten Kiefer und wusste, dass das jetzt nicht helfen würde. Sie holte zitternd Luft und versuchte, sich zu beruhigen.
„Abel—„
„Sprich lauter!“, brüllte er und schnippte mit den Fingern vor ihrem Gesicht.
„Ich gehe“, sagte Presley fest und sah ihn an. „Ich bin gekommen, um meine Sachen zu holen und dir deinen Schlüssel zurückzugeben.“
Sie konnte Tally in ihrem Kopf hören, die ihr sagte, sie solle stark sein. Sie versuchte, an ihm vorbeizugehen, aber Abels Arm hielt sie auf.
„Du wolltest dich also heimlich davonschleichen? Du wolltest, dass ich nach Hause komme und deine Sachen weg sind? Nach allem, was ich für dich getan habe, du undankbares kleines Miststück.“
Sie sah den Schlag nicht kommen, aber sie fiel zu Boden. Die Kiste fiel um und ihr Inhalt verteilte sich überall.
Abel beugte sich über sie, sein Gesicht dicht an ihrem. Er krempelte seine Ärmel hoch, aber sie sah nur, wie sich seine Krawatte bewegte.
„Du magst es, mich schlecht dastehen zu lassen, nicht wahr?“, fragte er und knackte mit den Knöcheln. „Du hast es nicht anders gewollt, als du dachtest, du könntest mich verlassen.“
Der Schlag kam so schnell, dass sie sich nicht sicher war, ob er passiert war, bis sie Blut schmeckte. Ein Tropfen fiel von ihrer aufgeplatzten Lippe.
Presley versuchte, sich zu schützen, aber er schlug ihre Arme weg und ohrfeigte sie. Ihre Nase schmerzte, wo sein Ring sie aufgeschnitten hatte.
Sie rollte sich zusammen und versuchte, an etwas anderes zu denken als den Schmerz und seine Schläge. Sie verdiente Liebe, nicht das hier. Er zog sie an den Haaren hoch und schleifte sie zum Spiegel.
„Sieh dich an! Steh auf und schau in den verdammten Spiegel!“
Sie schrie und versuchte, seine Hand wegzuziehen. „Hör auf! Bitte, Abel!“
Ihre Zähne klapperten, als er sie schüttelte. Seine Hand war in ihren Haaren. Sie versuchte, ihn zu kratzen, aber er schlug sie erneut, bevor er ihr Gesicht ins Waschbecken drückte. Ihr Kinn prallte hart auf, aber auch ihr Kopf traf den Wasserhahn.
Sie keuchte, als er sie hochzog, doch dann presste er ihr Gesicht gegen den Spiegel und verschmierte das Blut überall.
Presley hörte ihr Handy klingeln. Es war Tallys Klingelton. Ihr Herz raste, als es aufhörte, weil sie wusste, dass ihre beste Freundin die Polizei rufen würde. Sie musste nur noch ein bisschen durchhalten.
Abel ließ sie auf den Boden fallen. Blut tropfte auf ihre Jeans, als sie sich am Schrank abstützte.
„Du hast eine verdammte Sauerei gemacht. Putz das weg, bevor es Flecken gibt. Ich will wegen dir nicht meine Kaution verlieren“, sagte er wütend, als er den Raum verließ.
Sie hörte, wie der Fernseher anging und die Mikrowelle startete. Sie zog die Knie an und weinte.
Das war das Schlimmste, was je passiert war, aber sie wusste, es würde noch schlimmer werden. Hier war sie nicht sicher. Sie war sich nicht sicher, ob sie es je gewesen war.
Ein lautes Klopfen an der Tür erschreckte sie. Das musste die Polizei sein, oder? Sie hörte Abel fluchen und ihr befehlen, still zu sein. Es klopfte erneut.
„Polizei, öffnen Sie!“

















































