You Left Me (Deutsch) - Buchumschlag

You Left Me (Deutsch)

Kachi Okwesa

Kapitel 4

Coral

'Nikolai, das kannst du nicht machen', rief Coral.

'Schon passiert. Raus, das ist eine Warnung.'

'Nikolai, ich bin schwanger …’ Nikolai unterbrach sie.

'Raus jetzt! Lass all deine Kleidung, deine Schuhe, dein Auto, deine Taschen, deine Kreditkarten zurück, man wird dich auszahlen. Verlasse das Haus nur mit dem, was du gerade trägst.'

Coral starrte ihn nur schockiert an.

Nikolai ging an ihr vorbei und stieß absichtlich mit seiner Schulter gegen ihre, um sie einzuschüchtern.

Sie setzte sich auf das Bett und dachte darüber nach, was zum Teufel gerade passiert war. Wie konnte er einem bescheuerten Foto mehr glauben als ihr?

Sie holte ihr Telefon aus der Tasche und wählte die Nummer von Alice. Es klingelte achtmal, bevor die Mailbox anging. Sie wählte die Nummer noch einmal; diesmal nahm Alice nach dem vierten Klingeln den Hörer ab.

'Hey, Mädchen, was ist los?'

'Ich bin obdachlos.'

'Quatsch! Du wohnst in einem Palast.'

'Nikolai will sich scheiden lassen. Kann ich zu dir kommen und bei dir pennen, bis er sich beruhigt hat?'

'Mein Gästezimmer ist besetzt, tut mir leid.'

'Oh.'

'Aber du hast es verdient. Hat dein Mann etwa eine Affäre und er will nichts mehr mit dir zu tun haben? Das hast du davon, dass du denkst, du wärst besser als alle anderen, oder?'

Coral beendete den Anruf und wählte die Nummer von Morris. Nach dem ersten Klingeln nahm sie den Hörer ab. 'Hallo. Warum hast du so lange gebraucht? Ich habe schon ewig auf diesen Anruf gewartet.'

'Ich habe Alice angerufen und weißt du, was die Schlampe gesagt hat?'

'Du bist eine Schlampe, weil du diese Idiotin vor deiner besten Freundin angerufen hast?'

'Tut mir leid, das A kommt vor dem M, Morris.'

'Ich verstehe. Was hat die Schlampe gesagt?'

'Sie hat mir gesagt, dass ich es verdiene, dass Nikolai sich von mir scheiden lässt.'

'Moment mal, was meinst du damit, dass Nikolai sich von dir scheiden lässt?'

'Er hat gesagt, dass ich eine Betrügerin bin.'

'Ist es wegen des Fotos?'

'Woher weißt du das?'

'Komm schon, es war gestern in den Nachrichten. Sehen du und Nikolai keine Nachrichten?'

'Meinst du nicht, dass es gut gewesen wäre, mir das heute Nachmittag mitzuteilen?'

'Das bist doch nicht du, oder?'

'Natürlich nicht.'

'Ich sag’ dir was – du kannst zu mir und Vivek ziehen. Wenn du einen festen Job hast, werden wir es zusammen mit der Welt aufnehmen.'

'Ich kann nicht. Er hat gesagt, wenn er mich findet, verklagt er mich bis auf den letzten Cent.'

'Sag mir nicht, dass du vor Nikolai weglaufen willst? Er ist einfach impulsiv. Vielleicht tut er ja gar nichts.'

'Ich habe keine Wahl.'

'Ich gebe dir mein Ticket nach Europa, und du kannst dort bei meinem Cousin leben.'

'Ist das dein Ernst?'

'Ja, verschwinde einfach aus dem Haus. Ich will nicht, dass Nikolai dir oder dem Baby etwas antut, okay?'

'Okay, ich komme rüber.'

Coral ging an den Kleiderschrank und packte dann Klamotten ein, die nicht wirklich darauf hinwiesen, dass sie aus einem luxuriösen Haus kam. Sie zog sich eine Jeans und ein schwarzes T-Shirt an.

'Habe ich dir nicht gesagt, du sollst deine Sachen hier lassen?'

'Nikolai, es sind nur ein paar Sachen.'

'Coral, hau einfach ab. Dich anzusehen, ist schon widerlich genug.'

Coral schnappte sich den Koffer. Als sie an ihm vorbeiging, hauchte sie ihm einen Kuss auf die Wange, woraufhin sich seine Muskeln anspannten.

Sie nahm den 12 Millionen Dollar teuren Bulgari-Ring ab, den er ihr an dem Tag an den Finger gesteckt hatte, an dem er ihr die Versprechen gab, die er nun brach.

'Hier, den hast du mir geschenkt und versprochen, mir immer zu vertrauen, aber du hast alles andere getan.’ Sie reichte ihm den Ring.

'Behalte den Ring.'

'Danke dir.’ Sie ließ den Ring vorsichtig auf das Bett fallen und ging an ihm vorbei.

Nikolai schaute zum Fenster; seine Kehle schmerzte und seine Augen tränten. Er hob den Ring vom Bett auf und legte ihn in die Schublade des Nachttisches.

'Wo wollen Sie jetzt hin, Frau Giovanni, mit einem Koffer? Zum Flughafen? Ich rufe Stephen an, damit er den Privatjet bereit macht', sagte ihr Leibwächter Léon.

'Nein, ich bin auf dem Weg zu Morris.'

'Mit einem Koffer?'

'Ja, ich bin nicht mehr Frau Giovanni, ich bin Coral'.

'Wie meinen Sie das?', fragte er erneut.

'Wir lassen uns scheiden.'

'Wow, das tut mir leid.'

'Braucht es nicht, es ist nicht deine Schuld.'

'Soll ich Sie fahren?'

'Ich will aber nicht, dass du gefeuert wirst. Ich kann einen Bus nehmen. Es ist sowieso schon zu lange her.'

'Léon, fahr sie zu Morris', sagte Nikolai, als er ihr Gespräch mitbekam.

'Es ist schon gut, Léon.’ Coral lächelte

'Wenn sie mein Grundstück zu Fuß verlässt, bist du gefeuert.'

Léon sah sie mit flehenden Augen an.

'Also gut, du kannst mich fahren.'

'Welches Auto möchten Sie nehmen?'

'Der Toyota Camry ist genau richtig.'

'Sie nimmt den Bugatti.’ In diesem Moment dachte sie, dass er nur versuchte, sie in Verlegenheit zu bringen.

'Ich hole ihn.’ Léon ging schnell zur Garage und tippte den Passcode ein.

Bald darauf kam er mit dem Auto heraus und sie ging, ihre Tasche hinter sich herziehend, zu ihm. Sie hob die Tasche in den Kofferraum, stieg ebenfalls ein und sie fuhr dann schnell durch das Tor.

Sie seufzte noch einmal. Léon setzte sie vor dem Haus von Morris ab. Es war groß, aber nicht so groß wie das, in dem sie früher gewohnt hatte.

'Hey, Mädchen', sagte Morris und nahm ihr den Koffer ab. 'Der Flug geht nächste Woche, also bleibst du erst mal bei mir, okay?'

'Okay. Also Morris, wie schwanger bin ich denn?'

'Auf einer Skala von eins bis neun, zwei.'

Coral seufzte und setzte sich auf die Couch. Vivek setzte sich neben sie und legte seinen Arm um sie. 'Wie geht es meiner Freundin heute?'

'Mir geht's gut.'

'Du siehst nicht so gut aus.'

'Heute war es hart.'

'Schade, vergiss Nikolai einfach, er hat dich nicht verdient.'

'Ja, Vivek hat recht. Nikolai wird es bereuen, dass er sich von dir scheiden ließ und du wirst herausfinden, wer das Mädchen ist, das sich für dich ausgegeben hat.

'Dann rasierst du sie kahl. Sie hat deine tollen Haare auch nicht verdient', sagte Morris und brachte Coral damit zum Lachen.

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