Two Years Gone (German) - Buchumschlag

Two Years Gone (German)

Kelsie Tate

4: Kapitel 4

ELLA

Endlich war der Tag der Abschlussfeier gekommen – nach den gefühlt längsten anderthalb Wochen meines Lebens. Nachdem Zane mich als Gefährtin abgelehnt hatte, hatte ich mich weiter zurückgezogen, sodass mich niemand belästigen würde. Mein Schmerz und meine Traurigkeit hatten sich in Wut verwandelt. Nicht, dass ich irgendetwas dagegen hätte tun können. Er war ein Alpha und ich eine Omega. Ich würde nie in der Lage sein, ihm meine Meinung zu sagen. Ich würde ihm nie sagen können, wie sehr ich ihn hasste.

Wenn ich früher über die Highschool-Abschlussfeier nachgedacht hatte, hatte ich mir immer vorgestellt, dass meine Familie zusammen dort sein würde. Mein Vater war allerdings vor zwei Jahren gestorben und ich vermisste ihn so sehr. Zu wissen, dass er nicht dabei sein würde, schmerzte unendlich. Zum Glück war meine Mutter, mein größter Fan, für mich da.

Nach der Zeremonie war meine Mutter völlig aufgelöst: "Schätzchen, ich bin so stolz auf dich!" Sie umarmte mich ganz fest. "Ich liebe dich so sehr."

"Ich hab dich auch lieb, Mama." Ich lächelte und erwiderte die Umarmung.

"Gut, wir sollten zurück. Wir müssen noch etwas zu Essen vorbereiten, bevor heute Abend die Alphaparty steigt. Zane bricht morgen Früh zum Training auf."

Bei seinem Namen zuckte ich zusammen.

"Tut mir leid", sagte Mama und kniff sich in ihre Nase.

"Ist schon in Ordnung. Ich werde mich daran gewöhnen müssen. Er wird ja schließlich der Alpha sein."

Wir machten uns auf den Weg zurück zum Rudelhaus und bereiteten die letzten Sachen für die Party zu. Zane ging auf einmal durch die Küche – ich spürte seinen Blick auf mir. Ich zitterte und hoffte inständig, dass die Anziehungskraft während seiner Abwesenheit verschwinden würde. Vielleicht würde ich sogar jemand anderen kennenlernen. Aber ich wagte nicht zu hoffen. "Ich bin nichts", flüsterte ich mir zu. Wenn Zane mich nicht wollte, wollte mich niemand.

Am nächsten Morgen versammelte sich das komplette Rudel, um Zane ins Training zu entlassen. Das war Pflicht, sonst wäre ich gar nicht erst dort hingegangen. Ich stand mit gesenktem Kopf da, während sich alle von ihrem zukünftigen Alpha verabschiedeten.

Ich sah auf, als er ins Auto stieg, und wir stellten Blickkontakt her. Sein Blick verweilte auf mir, doch ich wandte mich ab. Auch wenn ich ihn hasste, wollte die Gefährten-Verbindung, die ich immer noch spürte, dass ich ihn umarmte und liebkoste.

Den Sommer über arbeitete ich hart und lernte alles, was mir meine Mutter beibringen konnte. Ich hatte beschlossen, als Hilfsköchin für das Rudel zu arbeiten, um hoffentlich die Nachfolge meiner Mutter antreten zu können, wenn sie einmal in Rente gehen würde.

Ich arbeitete jeden Tag hart – von morgens früh bis abends spät.

Die Monate vergingen, und obwohl ich jetzt, da ich nicht mehr in der Schule war, weniger misshandelt wurde, blieb der Umgang mit mir gnadenlos.

Diejenigen, die mich in der Schule gequält hatten, kamen immer noch ab und zu vorbei und erinnerten mich an meine Position innerhalb des Rudels und ich konnte nur den Kopf einziehen und es hinnehmen.

Ich war froh, dass Zane zum Alpha-Training gegangen war. Es wäre unerträglich gewesen, die ganze Zeit in seiner Nähe zu sein. Die Zurückweisung tat immer noch weh und es war mir klar, dass es einige Zeit dauern würde, bis die Bindung an den Gefährten nachlassen würde.

Ab und zu fühlte ich einen anderen, sonderbaren Schmerz in der Brust und ich wusste, dass das Gefühl der Verbundenheit mit meinem Partner schwächer wurde. Manchmal bemerkte meine Mutter, dass ich zusammenzuckte und ein besorgter Blick huschte über ihr Gesicht.

Aber ich war fest entschlossen, das Band zu kappen. Wenn er nichts mit mir zu tun haben wollte, würde ich auch nichts mit ihm zu tun haben wollen.

***

EIN JAHR SPÄTER

Ich ging um 5:30 Uhr zum Rudelhaus, zur gleichen Zeit wie jeden Morgen. Ich trank einen Kaffee und begann, die Sachen für das Frühstück zusammenzusuchen. Außer den Köchen war niemand so früh wach. Normalerweise waren es nur ich, meine Mutter und ein oder zwei andere Omega-Köche. Heute Morgen war ein großes Frühstück für Alpha Daniels Geburtstag geplant. Das ganze Rudel würde daran teilnehmen, also hatten wir zusätzliches Personal.

"Hallo! Wo soll ich aufbauen?"

Ich blickte auf und sah einen großen, dunkelblonden Jungen vor mir stehen. Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen – und als Köchin kannte ich praktisch jeden.

"Also, was möchtest du denn aufbauen?", erwiderte ich.

"Es soll eine Smoothie- und Sekt-Bar fürs Frühstück geben. Ich muss die Bar aufbauen."

"Oh, ich glaube, da drüben wäre es gut." Ich zeigte auf einen Platz zwischen Küche und Speisesaal.

"Danke." Er lächelte strahlend und ging hinüber. Ich warf ihm einen Seitenblick zu, bevor ich mit meiner Arbeit fortfuhr.

Das Frühstück verlief wie die meisten Rudelveranstaltungen. Es war laut und geschäftig und alle amüsierten sich, während meine Mutter und ich kochten.

Schließlich waren alle versorgt und wir konnten uns hinsetzen, um selbst etwas zu essen.

Ich unterhielt mich gerade mit Mama, als zwei Smoothies vor uns abgestellt wurden. Ich blickte auf und sah den blonden Jungen.

"Smoothies für die zwei wichtigsten Leute des Rudels", sagte er und zwinkerte schelmisch.

Mama lachte und nahm einen Schluck.

"Ich bin Declan. Ich bin gerade von einem anderen Rudel weiter westlich hierher gewechselt."

Ich lächelte warmherzig. "Ich bin Ella, das ist meine Mutter Sophie."

Declan nickte. "Ich freue mich, dich kennenzulernen. Wenn ich eines weiß, dann, dass man sich immer mit den Köchen gut stellen sollte."

Ich lachte. "Verstehe, du willst einfach einen VIP-Ausweis."

Declan grinste. "Auf jeden Fall."

Sophie lächelte und schüttelte den Kopf. "Wo lebt deine Familie, Declan?"

Declan runzelte die Stirn. "Ich fürchte, es gibt nur noch mich. Meine Eltern wurden letztes Jahr bei einem Anschlag getötet. Das ist einer der Gründe, warum ich hierhergezogen bin."

Sophie legte ihre Hand auf seine. "Bleib bei uns, Liebes. Du wirst immer willkommen sein. Hast du einen Platz zum Bleiben?"

Declan nickte. "Alpha Daniel hat mir ein Zimmer im Rudelhaus gegeben. Er sagte, dass ich mich nach einem Jahr um eine eigene Wohnung bewerben kann."

Ich war froh, einen neuen Omega in der Nähe zu haben. "Das ist gut. Warum kommst du nicht heute Abend vorbei? Wir werden eine Willkommensparty für dich schmeißen!"

Sophie lachte. "Das bedeutet einfach, dass wir Popcorn essen und einen Film schauen."

Declan lächelte. "Das wäre großartig. Ich bin schon ein paar Tage hier und niemand hat groß mit mir gesprochen."

Ich senkte meinen Kopf. "Das liegt daran, dass du ein Omega bist. Die einzigen Leute, die wirklich mit dir reden, sind andere Omegas."

Declan stieß einen Seufzer aus. "Das ist schade. Ich kann jetzt schon sagen, dass die anderen etwas verpassen ..."

Mit einem Grinsen sah ich zu ihm auf. "Uhh, wie charmant."

"Ja, oder?", antwortete Declan und lachte.

Nach diesem Morgen wurden Declan und ich schnell Freunde. Meine Mutter hatte ihn praktisch adoptiert.

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