Instinkt - Buchumschlag

Instinkt

Lina Darling

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Chapter
15
Age Rating
18+

Zusammenfassung

Bei einem Kletterausflug in die Berge bekommt Annabelle mehr als sie je erwartet hätte, als sie auf den verletzten Blake Stone stößt. Blake lebt auf dem wenig bekannten North Mountain. Vor seinen Dämonen versteckt, gelingt es ihm, der Zivilisation zu entfliehen, bis er von Annabelle gefunden wird. Annabelle wollte eigentlich nur ihren Kopf freibekommen, doch ein unerwarteter Schneesturm fängt sie während ihrer Klettertour auf einem abgelegenen Berg ein. Auf der Suche nach Unterschlupf stolpert sie über den verletzten und attraktiven Blake, einen Mann, der sich auf dem North Mountain vor der Gesellschaft versteckt. Während sie gemeinsam ums Überleben in der Wildnis kämpfen, offenbart Blake Teile seiner Vergangenheit, eine Geschichte, die Annabelle nur allzu gut kennt. Kann sie ihm helfen, seinen Namen reinzuwaschen, bevor ihre Romanze abkühlt?

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20 Kapitel

Kapitel 1

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 4
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Kapitel 1

ANNABELLE

Ich keuchte auf, als ich abrutschte. Meine eiskalten Finger klammerten sich an den Felsen, während das Kletterseil mich sicherte. Ich hörte, wie mein Herz raste, als ich nach unten blickte und wieder festen Halt fand.

Der Eis- und Schneeregen machte jede Bewegung zu einem Wagnis. Was, wenn meine Kamera auf der vereisten Oberfläche abrutschte ? Ich könnte abstürzen und am Fuß dieser Klippe verletzt herumliegen, hilflos der Witterung ausgesetzt und auf Rettung hoffen müssen.

Oder Schlimmeres, dachte ich. ~Ich könnte sterben~.

Ich schüttelte den Kopf, holte tief Luft und atmete langsam aus. Nein, das würde nicht passieren. Ich würde es schaffen. Ich musste nur den Gipfel erreichen und Schutz finden, bis der Sturm vorüber war.

Eine Windböe fegte durch die Bäume am Hang und wirbelte mir Schnee ins Gesicht. Ich zitterte, als Schweiß meine Wangen hinablief, und versuchte, das mulmige Gefühl in meinem Hals herunterzuschlucken.

„Fast geschafft“, murmelte ich, während ich durch zusammengepresste Lippen ausatmete, mich hochzog und nach dem nächsten Haltemöglichkeit tastete.

Ich ignorierte meine vor Schmerz brennenden Muskeln. Ich war erschöpft, aber der plötzliche Sturm zwang mich weiterzumachen und am Gipfel Schutz zu suchen.

Ich blickte zum bleigrauen Himmel auf und sah meinen Atem in der zunehmenden Kälte. Der heulende Wind umtoste mich, während immer mehr Schnee fiel und der unerwartete Schneesturm von Minute zu Minute stärker wurde.

Was als erfrischende Klettertour geplant war, wurde nun zum Kampf ums Überleben. Ich lachte bitter auf. Ich hatte nur raus und die Geschichte ein wenig aus dem Kopf schlagen wollen, an der ich das letzte Jahr gearbeitet hatte.

Niemand hatte erwartet, dass ein Schneesturm aufziehen würde, dachte ich, während ich einen Klemmkeil in den Riss vor mir platzierte.

Nachdem ich fest daran gezogen hatte, um sicherzugehen, dass er hielt, befestigte ich mein Seil daran und kletterte weiter. Normalerweise hätte ich die Aussicht und die frische Luft genossen, aber jetzt galt meine ganze Konzentration dem Erreichen des Gipfels.

Nach einer gefühlten Ewigkeit zog ich mich endlich über die Kante. Ich stieß einen kurzen Seufzer der Erleichterung aus. Ich löste mich vom Seil und stand vorsichtig auf, achtete auf meine Schritte auf dem vereisten Fels und hielt Ausschau nach einem Unterschlupf.

Ich schlang die Arme um mich, versuchte, mich zu wärmen, während Adrenalin durch mein Herz pumpte. Ich sah mich um und hoffte, irgendeinen Ort zu finden, an dem ich bleiben konnte, aber ich sah nichts. Meine Gedanken schwirrten und Panik stieg in mir auf. Dann entdeckte ich einen schmalen Pfad mit Bäumen entlang der Klippe.

Es war bitterkalt hier oben auf dem Berggipfel und ich zitterte in meiner nassen Kleidung, die an meinem Körper klebte. Die Lage wurde mit jeder Minute bedrohlicher. Mir war bewusst, dass ich Gefahr lief, zu unterkühlen, wenn ich mich noch länger im Freien aufhielt.

Vorsichtig folgte ich dem Pfad und war erleichtert, als er breiter wurde und in den Wald führte. Ich ging weiter und rieb meine Arme.

Vielleicht gibt es hier eine Höhle oder eine leere Hütte. Beides wäre jetzt ein Geschenk des Himmels.

Dann, über dem lauten Wind und dem Knirschen des Eises unter meinen Schuhen, hörte ich etwas, das wie eine Stimme klang. Sie war so leise, dass ich zuerst dachte, ich hätte sie mir eingebildet, aber dann hörte ich sie erneut.

Mir lief ein Schauer über den Rücken und ich ging schneller. Bildete ich mir das ein? War ich schon so unterkühlt? Was, wenn es ein verrückter Killer war wie in Filmen, der versuchte, mich in seine gruselige Waldhütte zu locken?

Die Stimme rief erneut, diesmal näher, und ich erstarrte. Da war definitiv jemand, der genau wie ich hier festsaß, und er klang verletzt.

Ich zögerte. Ich konnte die Person nicht einfach ignorieren. Sie könnte in einem Sturm wie diesem sterben. Ich musste helfen.

„Du schaffst das, Annabelle“, murmelte ich zu mir selbst, während ich den schwachen Hilferufen folgte und hoffte, dass es keine Falle oder Schlimmes war. „Bitte sei kein Mörder.“

Ich ging in Richtung der Hilferufe, mein Unbehagen wuchs, je lauter sie wurden. Ich schob einen kleinen Zweig beiseite und erstarrte, als ich etwas sah.

„Oh mein Gott“, sagte ich und trat näher.

Mir schnürte sich die Kehle zu, als ich das bleiche, schmerzverzerrte Gesicht eines verletzten Mannes sah, der im Schnee lag und sein blutendes Bein umklammerte.

„Bitte …“, sagte er mit schwacher Stimme zwischen zusammengebissenen Zähnen, seine hellbraunen Augen flehten mich um Hilfe an. „Bitte … Hilfe …“

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