Der Funke

Pflaume

Ich umarme mich selbst und lasse meinen Blick schweifen. Das Sonnenlicht fällt auf mein großes Bett mit weißen Laken - leer, niemand darin.

Ich runzle die Stirn und stelle ihn mir vor.

Er liegt dort, seine kräftige Brust unbedeckt; flacher Bauch; und ein attraktives Gesicht.

Die Laken bedecken ihn kaum. Es sieht aus, als hätten wir gerade eine wunderbare Zeit miteinander verbracht, und ich fühle mich glücklich, dass ich der Grund bin, warum er so tief in meinem Bett schlummert.

Ich blinzle erneut, und wie von Zauberhand ist das perfekte Bild von ihm verschwunden. Ich seufze.

Ich wünschte wirklich, er wäre hier bei mir. Ich frage mich, wie es wohl gewesen wäre, wenn er sich damals für mich entschieden und uns eine Chance gegeben hätte, verstehst du?

Ich spüre einen Stich in meiner Brust, der mich traurig macht. Mein Magen zieht sich zusammen, und ich fühle mich einfach elend. Tränen steigen mir in die Augen, weil dieser Gedanke mich daran erinnert, wie einsam ich bin und wie sehr ich ihn vermisse.

Ich frage mich, ob er mich auch vermisst.

Mein Wecker klingelt und reißt mich aus meinen trüben Gedanken. Ich greife nach meinem Handy und überprüfe meinen Tagesplan. Ich schlucke meine Tränen hinunter.

Von Natur aus bin ich ein Frühaufsteher. Egal wie spät ich ins Bett gehe, ich bin immer früh wach. Ich beeile mich zur Dusche und drehe das Wasser auf.

Ich liebe heiße Duschen zu jeder Jahreszeit. Sie helfen mir immer, mich zu beruhigen, wenn ich besorgt bin. Ich weiß, komisch, oder? Ich hatte viele Probleme in meiner Vergangenheit und habe einiges durchgemacht.

Heute wasche ich meine Haare, weil ich sie glatt und lang haben möchte. Die Kunden für heute scheinen wohlhabend zu sein, und ich muss dafür sorgen, dass sie so viel Geld wie möglich ausgeben. Das gehört zum Job.

Ich bin in einer Familie aufgewachsen, die hauptsächlich aus Frauen bestand. Wenn es eine Sache gibt, die ich von ihnen gelernt habe, dann ist es, sich auf niemanden für irgendetwas zu verlassen.

Wenn du nett, freundlich oder einfach nur gut zu Menschen sein willst, werden sie deine Freundlichkeit ausnutzen. Sie werden dich schlecht behandeln und dich zum Narren machen, wenn du es zulässt.

Diese Lektion habe ich vor langer Zeit gelernt. Wenn du dich auf niemanden verlässt, können sie dich nicht verletzen. Du behältst die Kontrolle. Es ist leicht zu erkennen, wer sich wirklich um dich kümmert und wer nur da ist, weil er dich ausnutzen will.

Ich habe sehr hart gearbeitet, um dahin zu kommen, wo ich jetzt bin. Ich gebe alles, um das zu erreichen, was ich will, und es tut mir leid für jeden, der mir in die Quere kommt.

Ich trockne mich ab und gehe in meinen großen Kleiderschrank. Ich betrachte mich im Spiegel und lächle; aber dann drehe ich mich um, und diese negativen Gedanken kommen auf - die wirklich schlimmen.

Du kennst die Gedanken wie "Ich bin nicht gut genug", "Wer wird jemanden wie mich lieben", "Werde ich jemals den Richtigen finden, denjenigen, der mich ganz will, nicht nur meinen Körper, egal ob groß oder klein?"

Ich fühle mich jetzt leer, wenn ich darüber nachdenke - toll. Meine Güte, ich brauche eine Pause. Ich atme tief ein und aus und schaue wieder in den Spiegel.

Ich habe mittellanges Haar und meine Haut ist hellbraun. Ich habe große DD-Brüste. Mein Oberkörper hat Größe 38 und mein Unterkörper Größe 40.

Ich habe einen großen Hintern. Meine Hüften und Oberschenkel sind an den richtigen Stellen kurvig - schön und rund.

Ehrlich gesagt, trainiere ich, wann immer ich kann. Ich habe einen niedlichen Bauch, der in manchen Kleidungsstücken gut aussieht, und in anderen hoffe ich einfach, dass es niemand bemerkt.

Es ist 7 Uhr morgens, und ich bin bereit zu gehen - meine Haare fließen schön, und ich trage ein dunkelblaues, enges Kleid, das meinen Unterkörper betont.

Wir wollen ja nicht zu viel zeigen, oder? Ha ha ha!

Genau in diesem Moment ruft meine Assistentin an.

"Hallo, Miss Plum."

"Hallo, Eva", antworte ich.

"Ich hoffe, es geht Ihnen gut und Sie sind bereit für heute; wir haben einige Kunden für Sie eingeplant. Ein besonderer Kunde hat allerdings um ein Treffen um 18 Uhr gebeten.

"Es handelt sich um ein Firmenkonto, keine Einzelperson, und ihr Budget für die bevorstehende Veranstaltung ist sehr hoch.

"Ich wollte bei Ihnen nachfragen, ob Sie es einrichten können. Deren Assistent ruft ständig an und braucht eine Antwort."

Ich seufze. "Entschuldigung, Eva - hast du 18 Uhr gesagt?"

"Ja, Ma'am. Ich weiß, dass Sie normalerweise keine Kunden zu dieser Zeit treffen, aber... ähm... ich dachte, Sie würden diesen Termin wollen."

"Was?!" schreie ich.

"Owww", sagt sie unsicher und ängstlich.

"'Owww'?! Du kennst doch meine Regel. Ich erwarte, dass du sie am besten von meinem ganzen Team kennst!" schreie ich. "Ich treffe niemanden nach Feierabend - egal was!

"Ich verstehe das nicht. Was ist daran unklar? Du solltest das inzwischen wissen, Eva - das geht gar nicht!"

"Aber, Miss Plum, ich habe Ihnen gerade geschickt, wie viel sie zahlen werden. Schauen Sie es sich an. Es ist sehr hoch, selbst für unser Geschäft."

Ich fühle mich, als hätte mich jemand vor den Kopf gestoßen. Kannst du glauben, wie unverschämt das ist? "Kann Maggie sie nicht treffen?"

Maggie ist meine Partnerin, und wir teilen uns die gesamte Arbeit gleichmäßig.

"Ich habe gefragt, und der Assistent sagte, es müsse ein Treffen mit Ihnen allein sein, Miss Plum. Ich kann auch mitkommen, wenn Sie Hilfe brauchen, da ich diejenige bin, die Ihren Zeitplan ändert."

"Warum sollte ich dich mitbringen? Du hast bereits einen großen Fehler gemacht! Ich mag das nicht, besonders wenn du mein Leben planst, ohne mich zu fragen" - ich schaue auf den Geldbetrag und lächle leicht - "aber ich werde es tun, nur dieses eine Mal!"

"Juhu!"

"Aber ich warne dich verdammt nochmal - das darf nicht wieder vorkommen, egal wie viel sie zahlen. Wir treffen uns, wenn ich es sage, oder wir treffen uns gar nicht. Das ist eine Regel, die ich für niemanden breche, ist das klar, Eva?" sage ich wütend.

"Ja, Ma'am, wir verstehen das vollkommen."

"Gut." Ich lege auf.

Ich nehme meine Sachen, ziehe meine hellen High Heels an und greife nach meiner Tasche.

Während ich zum Aufzug gehe, beschließe ich, dass ich heute von jemandem gefahren werden möchte - Eva hat mir die gute Laune verdorben. Ich rufe meinen Fahrer an, damit er mich vor dem Gebäude trifft.

Ich verlasse das Gebäude, steige ins Auto, und er fährt mich zur Arbeit.