NORSE (Deutsch) - Buchumschlag

NORSE (Deutsch)

Lulu Waters

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Chapter
15
Age Rating
18+

Zusammenfassung

Lief, Torsten und Erik suchen seit Jahrhunderten nach ihrer geliebten Königin, nachdem ein böser Zauberer sie verflucht hat, ohne sie zu leben. Sie haben die Hoffnung fast aufgegeben... bis eines Tages bei einer archäologischen Ausgrabung in Norwegen ein Mädchen mit schneeweißem Haar auftaucht und neue Hoffnung auf ein Ende ihrer Suche weckt. Runa Liv ist mit den Geschichten ihrer Großmutter über drei Könige und ihre geliebte Königin aufgewachsen und sehnt sich danach, deren wahres Ende zu erfahren. Sie weiß nicht, worauf sie sich einlässt, als drei gutaussehende Riesen sie verführen, aber bald scheint es, als könnte das Ende der Geschichten ihrer Kindheit ganz allein von ihr geschrieben werden. Mit drei stattlichen Wikingerkönigen, die ihr zu Füßen liegen, erscheint der Kampf ihres Lebens zu verlockend, um zu widerstehen.

Altersfreigabe: 18+.

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61 Kapitel

Kapitel 1

Prolog

Kapitel 2

Kapitel 1

Kapitel 3

Kapitel 2

Kapitel 4

Kapitel 3
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Prolog

RUNA—15 JAHRE FRÜHER

. . . . . . NEUENGLAND, USA

Das Feuer im Kamin knistert und flackert, während ich mich in mein Bett kuschle und gespannt auf meine Lieblingsgeschichte zur Schlafenszeit warte.

Oma Naynay erzählt die allerbesten Geschichten, aber die von der Wikingerkönigin ist einfach unschlagbar.

"Erzähl mir mehr von den Königen und ihrer Königin, Oma!", rufe ich aufgeregt und rutsche ungeduldig hin und her.

Mit einem leisen Lachen und einem warmen Lächeln setzt sich Oma auf meine Bettkante. Sie duftet nach frisch gebackenen Keksen und süßem Zucker - zwei meiner Leibspeisen.

Das Feuerschein spiegelt sich in ihrer Brille und lässt sie fast ein bisschen unheimlich aussehen, aber ich weiß, es ist nur meine liebe Oma.

Bei ihr zu übernachten ist das Größte. Sie erzählt mir Geschichten aus ihrer Heimat, und ich darf in diesem Zimmer schlafen, das voller Bücher und alter Wikingersachen ist.

Ich habe Oma versprochen, dass ich das alles später mal erforschen werde. Sie schmunzelt dann immer, aber ich meine es todernst.

"Wo waren wir stehengeblieben?", fragt sie und zupft meine Decke zurecht, während ich mich in mein kuscheliges Kissen schmiege.

"Du hast von der Königin mit den drei Punkten hinterm Ohr erzählt und wie ihre drei Könige sie retten wollten."

Zumindest glaube ich, dass wir da aufgehört haben. Ich kenne die Geschichte schon in- und auswendig.

Sie hebt den Zeigefinger, nickt und kichert leise. "Ach ja, stimmt. Jetzt fällt's mir wieder ein. Die drei Könige verneigten sich jeden Abend vor ihr und erfüllten ihr jeden Wunsch.

"Ach, wie sehr diese Könige sie liebten. Ihre Liebe zueinander war stärker als alles andere auf der Welt. Nichts und niemand konnte sie je trennen. Habe ich dir schon erzählt, dass sie füreinander bestimmt sind?"

Ich schüttele den Kopf und tauche wieder in die Geschichte ein. In Gedanken sehe ich die Königin auf ihrem prächtigen Thron, zu dem die Könige ehrfürchtig aufblicken.

Ich finde, sie ist die beste Königin, die es je gab. Gerecht und gütig, aber auch stark und mutig. Kein anderes Dorf oder Volk legt sich mit ihr an.

"Oh ja. Die drei Könige finden ihre Königin in jedem neuen Leben. Aber diese Geschichte nimmt eine traurige Wendung und sie werden einander alle verlieren.

"Ein böser Zauberer kann die vier nicht ausstehen und belegt sie mit einem Fluch", sagt Oma mit unheimlicher Stimme, die mir eine Gänsehaut beschert.

"Oh nein!", rufe ich und schüttele heftig den Kopf. Ich stelle mir den bösen Zauberer vor, mit Hühnerknochen um den Hals und schwarz-weiß bemalt, genau wie in meinem Lieblingswikingerbuch.

Er ist richtig gruselig und gemein - der Bösewicht schlechthin in der ganzen Geschichte.

"Doch, leider. Er verfluchte sie, für immer getrennt zu sein. Weißt du, der Zauberer war grün vor Neid auf die Liebe, die sie alle füreinander empfanden.

"Er konnte es nicht mehr mit ansehen - wollte sie auseinanderbringen - also belegte er die Könige mit einem Fluch und schickte die Königin fort... Weit, weit weg."

"Aber sie besiegen ihn doch, oder?", frage ich hoffnungsvoll. Der böse Zauberer darf einfach nicht gewinnen.

Die Königin und ihre Könige sind doch stärker, oder?

"Tut mir leid, mein Schatz, aber nein. Weißt du, auch wenn die Königin sehr stark ist, hat sie nicht all die Zauberkräfte wie der Zauberer.

"Und ihre Könige hatten nur ihre normalen Waffen, um gegen die Magie zu kämpfen."

Ich werde ganz mucksmäuschenstill, während ich an Omas Lippen hänge. "Was ist mit ihnen passiert, Oma?"

"Das weiß niemand so genau, aber die Geschichten, die ich von meiner eigenen Großmutter gehört habe, besagen, dass die Königin in eine völlig andere Zeit und an einen anderen Ort geschickt wurde. Ihre Könige blieben zurück und mussten fortan ohne sie leben.

"Manche sagen, die Könige leben jetzt unter uns wie ganz normale Menschen, aber niemand hat die Königin je wieder gesehen."

Mein Herz wird schwer. Sie müssen für immer ohne ihre Königin leben? Aber sie sind doch füreinander bestimmt! "Oma, sie müssen den Zauberer doch irgendwie besiegen können!"

Sie lächelt und streichelt meinen Kopf. "Der einzige Weg, den Zauberer zu besiegen, ist leider, dass die Könige ihre Königin und die besondere Halskette mit den magischen Symbolen finden, damit sie alle nach Hause zurückkehren können."

"Was werden sie tun, wenn sie dort ankommen?"

Sie zuckt mit den Schultern, steht auf und gibt mir einen Gutenachtkuss. "Da endet die Geschichte, mein Schatz. Die Könige haben ihre Königin oder die Halskette nie gefunden, also kann ich es dir nicht sagen.

"Aber ich denke, sie würden einen Weg finden, diesen gemeinen, bösen Zauberer ein für alle Mal zu besiegen." Sie zwinkert mir zu.

Ich nicke, bin aber traurig, weil ich daran denke, wie der Zauberer alles kaputt gemacht hat. "Das ist nicht fair. Sie sollten ein Happy End haben, Oma."

Ich bin richtig sauer. Obwohl dies meine Lieblingsgeschichte ist, ärgert es mich, dass die Könige ihre Königin noch nicht gefunden haben, und ich bin wütend, dass der Zauberer ungestraft davonkommt.

"Ach Liebling, wir alle wünschen ihnen ein glückliches Ende, aber es ist ihnen noch nicht vergönnt." Sie geht zur Tür und macht das Licht aus. "Schlaf jetzt schön."

Aber bevor sie geht, frage ich: "Wie sollen sie ihre Königin je finden?"

Ein warmes Lächeln huscht über ihre Lippen. "Manche sagen, es steht alles in der alten Geschichte. Ihre Königin wird Haare haben, weiß wie Schnee, ein Herz so groß wie die Ozeane und diese drei kleinen-"

"Punkte hinter dem Ohr!", rufe ich aufgeregt.

Sie lacht. "Genau. Jetzt schlaf schön, Liebling." Oma verlässt das Zimmer.

Ich beobachte die tanzenden Schatten an der Decke, die das Feuer wirft, und kann nicht aufhören, an die Königin zu denken. Wohin wurde sie verschleppt? Vielleicht könnte ich helfen, sie zu finden.

Wenn sie eine so starke Königin ist, wie die Geschichten sagen, wieso wurde sie noch nicht gefunden?

Dann denke ich an die Könige und wie traurig und einsam ihr Leben ohne sie wohl gewesen sein muss.

Ich drehe mich zur Wand und lasse meine müden Augen zufallen, aber ich grübele weiter über die Geschichte nach.

Eine Frau mit schneeweißem Haar. Ich kann sie mir vorstellen, wie sie auf einer Wiese tanzt und ihr weißes Haar frei im Wind weht.

Wenn ich groß bin, werde ich den Königen helfen, ihre Königin zu finden, und wenn es das Letzte ist, was ich tue.

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