
The Warrior Princess (Deutsch)
Kapitel: 28
Lesezeit: 3 Std.
Milly Gray, halb Hexe und halb Wolf, strebt danach, eine ebenso erfolgreiche Kämpferin zu sein wie ihr Vater Diego Gray, der Eiserne Soldat, Alpha-König des Blue Moon Rudels. Sie arbeitet hart und lässt keinen Raum für Fehler, keinen Raum für einen Gefährten. Dies stellt ein Problem für sie und für Wyatt dar - den erstgeborenen Sohn des Lunar Rudels, nächster in der Thronfolge als ihr König - der Millys Schicksalsgefährte ist. Als Gefahr in Form von Abtrünnigen, Hexen und dem Blood Moon Rudel Milly, Wyatt und ihre Familien bedroht, müssen sie gemeinsam kämpfen, um alle zu retten. Werden sie auch einander retten?
Altersfreigabe: 18+ (Übergriff, versuchte Vergewaltigung, Folter, gewaltsamer Tod).
Kapitel 1.
KANE
„Prinz Alexander und Prinz Matthew, zusammen mit Prinzessin Milly vom Blaumond-Rudel, sind hier, um Sie zu sehen, Eure Majestät.“
Ich blickte von meinen Unterlagen auf und gab meinem Boten ein Zeichen, sie hereinzulassen.
Nixon, mein Beta, beobachtete von seinem Schreibtisch aus, wie die drei Gäste eintraten.
Die Prinzen waren stattlich, fast zwei Meter groß, während die Frau mit etwa einem Meter fünfundsechzig eher durchschnittlich war.
Sie unterschied sich deutlich von den Männern. Während diese hellbraunes Haar und Augen hatten, fielen bei ihr schwarzes Haar und strahlend blaue Augen auf, die einen regelrecht zu durchbohren schienen.
„Willkommen im Blutmond-Rudel. Ich hoffe, Ihre Reise war angenehm?“, sagte ich, erhob mich und reichte den Prinzen die Hand. Die Frau verzog das Gesicht, als ich ihre Hand nicht schüttelte.
„Ja, danke der Nachfrage“, erwiderte einer der Brüder.
Ich musterte sie genauer.
„Verzeihen Sie, aber ich kann Sie nicht auseinanderhalten.“
Sie lachten gemeinsam. Die Frau beäugte jede meiner Bewegungen misstrauisch.
Sie schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich bin Alexander, und das ist Matthew“, erklärte der Zwilling links von der Frau.
Ich nickte. „Danke. Ich werde mein Bestes geben, Sie nicht zu verwechseln.“
„Keine Sorge. Das passiert häufig. Wir sind es gewohnt.“ Alexander schmunzelte.
Nixon kam herüber und begrüßte die Brüder, dann wandte er sich der Frau zu.
„Warum trägst du eine Lederrüstung?“, fragte er und berührte einen Riemen an ihrer Brust.
Sie richtete sich auf und funkelte ihn an. „Ich bin eine Kriegerin. Das erfordert, dass ich eine Kriegeruniform trage.“
Nixon lachte schallend. „Eine Frau als Kriegerin! Jetzt habe ich wirklich alles gehört und gesehen.“ Er sah zu mir und wischte sich die Augen.
Ich versuchte vergeblich, meine Belustigung zu verbergen.
„Du bist ein –“ Sie wollte vortreten, doch Alexander und Matthew hielten sie zurück.
Ich lachte leise in mich hinein. Ich kehrte zu meinem Schreibtisch zurück und bat sie, Platz zu nehmen.
Alexander und Matthew setzten sich, während die Frau zwischen ihnen stehen blieb.
„Was führt Sie zu meinem Rudel?“, fragte ich, lehnte mich in meinem Stuhl zurück und ignorierte die aufgebrachte Frau.
„Unser König denkt, dass gute Beziehungen zu den Nachbarrudeln in Zukunft von Vorteil sein könnten“, erklärte Matthew, während Alexander zustimmend nickte.
Mein Blick wanderte von der Frau, die zwischen ihnen stand, zurück zu den Brüdern.
Nixon räusperte sich hinter mir. Wir tauschten einen vielsagenden Blick.
Raphael war ein guter König, sogar ein hervorragender. In jüngeren Jahren war er streng gewesen und hatte viele junge königliche Wölfe in der Kunst des Herrschens unterwiesen, mich eingeschlossen.
Doch mit der Zeit war er weich geworden.
Er erlaubte Wölfen und Hexen, sich zu paaren – und verwässerte so die Blutlinien. Er duldete sogar Mischlinge, selbst in seiner eigenen Familie.
Er hatte die königliche Blutlinie beschmutzt und tausende Jahre reinblütiger königlicher Wölfe zunichte gemacht.
„Ja, wir pflegen stets gerne freundschaftliche Beziehungen zu unseren Nachbarn –“ Bevor ich den Satz beenden konnte, heulten im ganzen Land die Alarmsirenen auf.
„Menschen!“, rief Nixon, als er zur Tür stürmte. Ich folgte ihm dicht auf den Fersen. Ich spürte, wie die drei Royals uns nacheilten, als wir die Treppe hinunter und hinaus aufs Gelände rannten.
Meine Krieger brachten die Frauen und Kinder in Sicherheit. Die Männer sahen uns aus dem Rudelhaus kommen und deuteten in Richtung der Eindringlinge.
In der Ferne war eine Gruppe Menschen zu sehen. Sie überquerten unsere Grenzen, trugen blaue Masken, hatten rote Augen und große Messer in den Händen. Es spielte keine Rolle, ob es Männer oder Frauen waren. Sie würden heute ihr Ende finden.
Seit etwa einem Jahr bereiteten mir die Menschen große Sorgen. Jeden Monat drang eine Gruppe über die Grenzen ein. Jedes Mal töteten oder vertrieben wir sie, aber sie kehrten stets zahlreicher und stärker zurück.
Sie töteten all meine gewöhnlichen Wölfe. Die waren zwar leicht zu ersetzen, aber als König hasste ich es, irgendetwas an jene zu verlieren, die unter mir standen. Und Menschen standen definitiv unter mir.
Ich wollte mich umdrehen, um der lästigen Prinzessin zu befehlen, sich mit den Frauen in Sicherheit zu bringen, doch bevor ich den Mund öffnen konnte, rannte sie an mir vorbei und stieß Nixon beiseite.
Die Zwillinge folgten ihr auf dem Fuße und zogen im Laufen ihre Schwerter.
Die Frau sprintete schneller und sprang in die Luft. Sie drehte sich und landete auf Händen und Füßen, wobei sie den Boden erzittern ließ.
Die Erde bebte unter ihr. Wenige Augenblicke später, als sie aufstand und ihr Schwert zog, wurden die Menschen einige Meter in Richtung Wald zurückgeschleudert.
„Man muss zugeben, die Frau ist ziemlich beeindruckend“, murmelte Nixon düster neben mir.
Ich nickte und presste die Kiefer fest zusammen, entschied mich aber, zu schweigen. Es ließ sich nicht leugnen, dass alle drei hervorragende Kämpfer waren. Nun ja, sie waren Diego Grays Kinder.
Sie bewegte ihre Hände vor sich und schleuderte weitere Menschen über die Grenze.
Meine Krieger sahen mich fassungslos an. Eine Frau als Kriegerin war in meinem Rudel ein Ding der Unmöglichkeit. Es grenzte fast an ein Verbrechen.
Sie schnitt mühelos durch die Reihen der Menschen, die Zwillinge arbeiteten so gut zusammen – es war beeindruckend.
„Steht nicht wie angewurzelt herum! Kämpft!“, brüllte ich meine Krieger an. Nixon und ich stürmten nach vorn.















































