Die Schattenmond Serie - Buchumschlag

Die Schattenmond Serie

Rain Itika

Kapitel 2.

ROLAND

Er nahm den Geruch wahr, bevor er etwas hörte. Es war weder menschlich noch wölfisch.

Neugierig fragte er sich, wer oder was vor dem Bad lauerte. Doch seine Wut überwog und am liebsten hätte er den Eindringling sofort zur Strecke gebracht.

Roland drehte den Wasserhahn voll auf. Mucksmäuschenstill lauschte er den näherkommenden Schritten. Er legte sein Ohr an die Tür und vernahm den schnellen Herzschlag auf der anderen Seite.

Als die Person direkt neben der Tür stand, handelte Roland blitzschnell.

Er riss die Tür mit solcher Wucht auf, dass sie fast aus den Angeln flog. Auge in Auge stand er dem Fremden gegenüber.

Vor ihm stand einer der kleinsten Männer, die Roland je zu Gesicht bekommen hatte. Der Kerl reichte ihm kaum bis zur Schulter. Er trug von Kopf bis Fuß Schwarz und eine Maske.

Roland kochte vor Wut über den Eindringling in seinem Haus. Wie angewurzelt starrte er dem Mann in die Augen.

Er musste dem Kerl Mut zugestehen, sich dem Alpha zu stellen. Doch das würde er mit dem Leben bezahlen.

„Wer zum Teufel bist du?“, knurrte Roland mit tiefer, bedrohlicher Stimme. Als er dem Mann seinen durchdringenden Alpha-Blick zuwarf, voller Macht und Zorn, bemerkte er etwas Glänzendes in dessen Hand.

Dieser schwache Mensch will mich, einen Alpha, umbringen, dachte Roland. ~Dem werde ich eine Lektion erteilen.~

Ohne dem Killer Zeit zum Luftholen zu lassen, stürzte sich Roland auf ihn und rammte seinen weichen, kleinen Körper.

LARA

Sie traute ihren Augen kaum. Vor ihr stand ein Mann von atemberaubender Schönheit. Das Foto, das sie zuvor gesehen hatte, wurde ihm bei Weitem nicht gerecht, besonders seinen Augen nicht. Er hatte eine beeindruckende Statur und wirkte wie dem Bilderbuch entsprungen.

Sie war so gefesselt von seinen grünen Augen, dass seine Worte an ihr vorbeizogen. Erst ein tiefes, zorniges Knurren holte sie in die Wirklichkeit zurück.

Ihr Auftrag fiel ihr wieder ein und sie hob die Hand mit dem Messer. Er bemerkte es ebenfalls und stürzte sich auf sie.

Trotz ihres besseren Trainings wich sie nicht schnell genug zur Seite aus. Seine harte Schulter traf ihren Arm und das Messer entglitt ihr.

Sie drehte sich, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und sah sich einem sehr großen, wütenden Mann gegenüber.

Blitzschnell holte sie aus und schlug so fest sie konnte zu. Ihre Faust traf sein Gesicht, schien ihm aber nicht im Geringsten wehzutun. Nur ihre eigene Hand schmerzte.

Der muss ja unverwundbar sein, schoss es ihr durch den Kopf.

Sie erblickte etwas Glänzendes und wirbelte herum, um das Messer vom Boden aufzuheben.

Jetzt kann ich die Sache zu Ende bringen, dachte sie bei sich.

Doch ihm den Rücken zuzukehren, erwies sich als Fehler.

Er riss sie mit seinem massigen Körper zu Boden und ließ sie das Messer fallen. Bevor sie aufschlug, drehte er sie, sodass sie auf dem Rücken landete.

Der harte Aufprall raubte ihr den Atem. Ihr Kopf dröhnte und für einen Moment sah sie Sternchen.

Als sich ihr Blick klärte, lag er auf ihr und drückte sie nieder. Er hielt ihre Hände fest über ihrem Kopf.

„Wer hat dich geschickt?“, fragte er mit tiefer, rauer Stimme.

Zum ersten Mal war jemand, den sie ausschalten sollte, ihr so nahe gekommen. Sie wusste nicht, was sie erwidern sollte, und schwieg. Normalerweise waren ihre Opfer tot, bevor sie den Mund aufmachen konnten.

Ihr Schweigen machte ihn wütend und er verstärkte den Griff um ihre Handgelenke. Sie wusste, dass es blaue Flecken geben würde.

Sie versuchte, seinem Blick auszuweichen, was ihn nur noch mehr reizte. Sie musste dringend einen Ausweg finden.

Seine Augen wurden für einen Moment pechschwarz, sogar das Weiße. Dann wechselten sie rasch zurück zu dunkelgrün.

Fasziniert von diesem Phänomen sah sie ihm direkt in die Augen. Ihre Farbe löste ein seltsames Gefühl in ihr aus.

Sie spürte etwas Neues in sich, den Drang, diesen Mann an sich zu ziehen und nie wieder loszulassen.

„Unmöglich ...“, hörte sie ihn leise murmeln.

Plötzlich wurden seine Hände sanft. Er hielt ihre Handgelenke mit der Linken fest und berührte mit der Rechten zärtlich ihr Gesicht.

Wie erstarrt beobachtete sie seinen Blick und sein Tun. Zu spät erkannte sie seine Absicht.

Er zog ihr die Maske vom Gesicht und entblößte mehr, als sie preisgeben wollte.

Als sie sich wehrte, drückte er sich fester an sie. Sie spürte seine nackte, muskulöse Brust an ihrer.

„Mein“, war alles, was er sagte.

Seine Züge wurden weich und seine Augen leuchteten auf. Der Zorn war verschwunden, stattdessen sah er sie nun begehrlich an.

Sie wusste, dass sie in der Klemme saß.

Blitzschnell küsste er sie. Der Kuss war hart und fordernd. Seine Zunge drängte in ihren Mund.

Überrascht öffnete sie die Lippen. Seine Zunge erkundete sie, während er sie fest umschlungen hielt.

Es weckte ihr Verlangen und sie erwiderte den Kuss. Sie verspürte einen nie gekannten Hunger. In der Erregung lockerte sich sein Griff und ihre Hände waren frei.

Statt ihn wegzustoßen, zog sie ihn näher an sich heran.

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