Die Schattenmond Serie - Buchumschlag

Die Schattenmond Serie

Rain Itika

Kapitel 3.

LARA

Ein überwältigendes Gefühl, das sie noch nie zuvor erlebt hatte, durchströmte ihren Körper. Es erweckte einen Teil in ihr, der lange Zeit geschlummert hatte.

Ihre Münder fanden gierig zueinander, während ihre Hände den Körper des anderen erkundeten. Eine Hand vergrub sich in seinem weichen Haar und zog ihn näher. Die andere strich über seinen Rücken, verlangte nach mehr. Sie sehnte sich danach wie nach Wasser in der Wüste.

Überall, wo er sie berührte, schien ihre Haut zu prickeln, als würden kleine Funken überspringen. Seine Hände wanderten über ihre Arme hinab zu ihren Beinen. Er half ihr, die Beine um seine Hüften zu schlingen, was sie begierig tat.

Er packte fest ihren Hintern und gab ihm einen spielerischen Klaps, während er sie weiter küsste. Sie spürte seine Erregung an ihrer heißen Mitte und ein leises Stöhnen entfuhr ihr.

„Meine Gefährtin ...“, raunte er in ihr Ohr. Diese Worte ließen sie innehalten.

Plötzlich wurde ihr klar, was hier geschah. Wie konnte sie nur in dieser Lage mit diesem Mann sein? Sie sollte ihn zur Strecke bringen, nicht mit ihm schmusen.

Mit aller Willenskraft zwang sie sich zum Handeln. Sie wand sich unter seinem Gewicht, um in die richtige Position zu kommen. Ein tiefes Grollen entfuhr ihm, als sie ihr Bein zwischen seine schob.

Bevor er ihre Brüste berühren konnte, trat sie mit voller Wucht zu. Sie wusste, dass es höllisch wehtun würde.

Und wie es das tat. Sofort rollte er von ihr herunter, die Hände schützend vor seinem Schritt. Sein Gesicht war schmerzverzerrt.

Sie sprang auf und rannte zurück, woher sie gekommen war. Ein wütendes Knurren ertönte hinter ihr. Ohne sich noch einmal umzudrehen, schwang sie sich über das Geländer.

Während sie sich abstieß, hoffte sie inständig, dass die Büsche noch dort waren, wo sie sie in Erinnerung hatte. Andernfalls würde sie sich nicht nur ein paar Kratzer und blaue Flecken holen, sondern riskieren, sich alle Knochen zu brechen.

ROLAND

Roland konnte kaum glauben, dass sie ihm so heftig in die Kronjuwelen getreten hatte.

Dieses Mädel hatte wirklich Mumm.

Als der Schmerz nachließ und er sich wieder rühren konnte, sprang er auf und folgte ihren Spuren zur offenen Tür. Mit einer Mischung aus Kummer und Zorn sah er zu, wie sie in einem Auto davonbrauste, die Lichter in der Dunkelheit verschwanden.

Obwohl er kein Mensch war, konnte er nicht schnell genug rennen, um ein Auto einzuholen.

Mit einem letzten Blick, als sie aus seinem Blickfeld verschwand, stieß er einen Seufzer aus. Gemächlich schlurfte er zurück zum Bett, schnappte sich ein Handtuch und wickelte es um seine Hüften. Dabei achtete er penibel darauf, seine ohnehin schon schmerzenden Weichteile nicht weiter zu malträtieren.

Danach griff er nach seinem Handy auf dem Nachttisch und drückte die Kurzwahl, um seinen Helfer Mark anzurufen. Nach ein paar Klingeltönen meldete der sich.

„Mark von den Heiligen hier, wie kann ich Ihnen heute Übles tun?“, scherzte die Stimme am Telefon lachend.

„Ich bin's. Hol das Video aus meinem Zimmer von vor zwanzig Minuten bis jetzt und finde raus, wer die Person ist“, sagte Roland emotionslos und benutzte seine Alpha-Stimme, um den Ernst der Lage zu unterstreichen.

„Bin schon dabei, Alpha. Wir melden uns, sobald wir was haben“, erwiderte Mark, nun ernst statt scherzend. Er wusste, wenn sein Alpha diesen Ton anschlug, würde etwas Großes im Busch sein.

Roland drückte auf „Auflegen“ und warf das Handy achtlos aufs Bett.

Er blickte erneut in die Nacht hinaus, ungläubig, dass er sie gefunden hatte ... doch tief in seinem Inneren spürte sein Wolf, dass etwas an ihr faul war.

Kein Wolf, nicht mal ein Alpha, war je mit einem Menschen zusammengekommen. Der Geruch, den er wahrgenommen hatte, war eindeutig nicht ganz menschlich, was bedeutete, sie musste Magie benutzt haben, um ihn hinters Licht zu führen.

Ein großer Fehler ihrerseits. Er würde sie aufspüren und zur Strecke bringen, egal wer sie für ihn war.

Das Bild, wie er ihr das Leben aus dem Leib presste, geisterte durch seinen Kopf, während er sich anzog. Er musste das Haus verlassen; es war nicht mehr sicher. Viele wussten von diesem Ort, sowohl Menschen als auch Wölfe.

Während er in seine Klamotten schlüpfte und seine wenigen Habseligkeiten zusammenpackte, konnte er nicht anders, als weiter über das Mädchen nachzugrübeln. Statt sich ihren Tod auszumalen, sah er sie immer wieder splitterfasernackt unter seinem Körper, wie sie lustvoll stöhnte.

„Verdammt nochmal.“

Die Tür splitterte und der untere Teil brach ab, als er sie auftrat. Er stieß ein wütendes Knurren aus, während widersprüchliche Gefühle in ihm hochkochten.

Sein Stolz verlangte danach, die Frau ins Jenseits zu befördern, die es gewagt hatte, ihn anzugreifen, aber sein Körper drängte ihn dazu, sie zu der Seinen zu machen.

Ohne einen Blick auf das Chaos zu werfen, das er hinterließ, ging Roland zu seinem Auto und stieg ein. Das laute Dröhnen des Motors beruhigte seinen Geist, und er verdrängte die Frau komplett aus seinen Gedanken. Er konzentrierte sich darauf, so schnell wie möglich zu seinem Rudel zurückzukehren.

Die Scheinwerfer erleuchteten die leere Straße vor ihm. Während er mit Vollgas vorwärts preschte, beobachtete er, wie der Tachometer immer weiter nach oben kletterte. Die Geschwindigkeit ließ sein Herz schneller schlagen und seinen Kopf frei werden.

Nächstes Kapitel
Bewertet mit 4.4 von 5 im App Store
82.5K Ratings
Galatea logo

Eine unlimitierte Anzahl von Büchern, die süchtig machen.

Galatea auf FacebookGalatea InstagramGalatea TikTok