Dante's Posession (Deutsch) - Buchumschlag

Dante's Posession (Deutsch)

Ivy White

Kapitel 5

HAZEL

Ich bin schließlich zurück zu Chloe gegangen, um zu erfahren, dass sie ausgegangen ist – und ich weiß auch mit wem. Ich kann Rhianne nicht ausstehen, weil sie ignorant und obendrein noch dämlich ist.

Manchmal kommt es mir so vor, als wären sie und Chloe beste Freundinnen und als würde Chloe sich nur um mich kümmern, weil ich ein miserables Leben führe und sie Mitleid mit mir hat.

Ich laufe zur Bushaltestelle, ziehe das wenige Kleingeld heraus, das ich noch habe, und trödle weiter, bis ich an der Stelle bin, an der der Bus einen einsteigen lässt.

Ich lehne mich mit dem Rücken an das Fenster der Bushaltestelle und warte geduldig mit gesenktem Kopf, während ein paar Jungs sich so wie immer verhalten.

Sie spucken ständig auf den Boden, haben die Hände in der Hose und haben generell keinen Respekt vor ihren Mitmenschen.

Der Bus fährt an der Haltestelle vor, ich steige ein und mache mich auf den Heimweg. Die Gruppe von Jungs geht direkt nach hinten durch und ich setze mich nach vorne, um ihnen aus dem Weg zu gehen.

Als ich die Haustür geöffnet habe, gehe ich nur zögerlich ins Haus. Ich fürchte mich. Als ich meinen Kopf durch die Wohnzimmertür stecke, sehe ich meine Mutter mit ihren Freunden.

Einer von ihnen ist ein hässlicher alter Kerl, den ich schon ein paar Mal gesehen habe. Ich gehe ihm aus dem Weg, weil er mir Angst macht.

Als ich die Treppe hochlaufe, höre ich den Mann hinter mir schreien, aber ich ignoriere ihn und schließe die Tür hinter mir ab, damit niemand hineinkommen kann.

Als ich mir meinen Schlafanzug überwerfe, höre ich ein Knarren auf der Treppe und einen plötzlichen Schlag mit der Faust gegen meine Tür. Ich halte mir die Ohren mit den Handflächen zu und wickle die Bettdecke um meine Beine, um mich zu beruhigen.

"Hazel, du bewegst besser deinen Arsch hier raus, oder ich schwöre bei Gott, ich werde dir in den Arsch treten und dich verblutend aus der Tür werfen."

Ich schließe meine Augen, während mir heiße Tränen übers Gesicht laufen und an meiner Oberlippe hängen bleiben. In meinem Kopf hämmert es, mein Körper hört nicht auf zu zittern und ich muss mich hin und her wiegen, um einen Schrei zu unterdrücken.

Dieses ständige Kreischen, das meinen Körper erstarren und mich um Hilfe bitten lässt, auch wenn ich weiß, dass mir niemand zuhört.

Oh, wie sehr wünschte ich, eine Familie wie die von Chloe zu haben, die voller Liebe, Fürsorge und Großzügigkeit ist. Ich wünschte, ich könnte mich mit meinen Eltern hinsetzen und einen Film schauen, so wie bei dem Mädelsabend mit Chloe und Annette.

Ich wollte schon immer mal in einem Restaurant essen gehen oder meine Noten feiern. Aber meine miserable Existenz beschert mir eine drogensüchtige Mutter und ein leeres, gebrochenes Herz

Ich höre Schritte auf der anderen Seite der Tür und warte darauf, dass er geht. Ich weiß, dass er es ist. Das muss er sein, denn er liebt es, zu sticheln.

Ich steige aus dem Bett und schnappe mir meine Sporttasche, die ich seit etwa vier Jahren habe. Ich durchstöbere meine Schubladen und fülle die Tasche mit so vielen Klamotten, wie ich hineinbekomme.

Als ich den Stoff berühre, muss ich an den Tag denken, an dem ich mit Annette einkaufen ging, weil mir alle Kleider, die ich hatte, zu klein waren. Ich verdanke dieser Frau mein Leben.

Ich warte, bis es unten still wird und lausche, ob alle schlafen gehen. Das tue ich auf Zehenspitzen, denn mein Leben hängt von diesem Plan ab.

Ich stehe am Rande einer Klippe und nur ein Schritt nach vorn lässt mich fallen, bis ich auf die harten Felsen treffe, die unten am Boden verstreut sind. Ich fühle mich wie in einem Film.

Ich schließe meine Tür auf und schleiche die Treppe hinunter, bis ich die Tür sehe. Ich prüfe das Wohnzimmer und stelle fest, dass alle schlafen und verlasse das Haus.

Wenn ich bis morgen dort bliebe, würde dieser Typ seine Ankündigung wahrmachen und mich in der angekündigten Art und Weise demütigen. Den morgigen Abend würde ich nicht erleben, deshalb muss ich hier raus.

Ich laufe durch die Straßen, um mich warmzuhalten, weil ich nicht in den Schuppen gehen kann. Es ist viel zu dunkel, um jetzt alleine im Wald herumzulaufen, und außerdem würde ich erfrieren, wenn ich heute Nacht dort bleibe.

Ich laufe stundenlang umher und halte meinen Körper warm, bis die Dämmerung einsetzt. Mir ist eiskalt. Während ich in meinem leichten Pyjama herumlaufe, werden meine Hände rot und meine Unterlippe zittert.

Nichts kann die Qualen beschreiben, die ich in den Spitzen meiner Finger und Zehen spüre. Ich muss einen Ort zum Aufwärmen finden.

Ich beschließe, in eine Bar in der Nähe zu gehen, weil die Temperatur unter null liegt und ich meine Hände und Füße kaum noch spüren kann.

Ich würde gern bei meiner Mutter ausziehen, aber ich kann mir eine Mietwohnung in Arlington einfach nicht leisten.

Wohnen ist hier teuer, also habe ich mich online nach einer WG umgesehen, aber selbst die Miete für ein Zimmer ist unmöglich zu zahlen, vor allem, wenn ich keinen Job finde. Ich habe alles in meiner Macht Stehende versucht, einen zu finden.

Ich habe mich beworben und habe jedes Mal eine Absage bekommen. Offenbar bin ich nicht qualifiziert genug, um Regale zu füllen – lächerlich. Und meine Mutter würde mir den Besuch eines College nie bezahlen.

In der kleinen Gasse neben dem Club ziehe ich eine schwarze Hose und ein langärmeliges Oberteil über meinem Schlafanzug an.

Als ich die Bar betrete, ziehe ich meine Tasche heraus und seufze, als mir einfällt, dass ich gar kein Geld bei mir habe. Unbeirrt lehne ich mich an die Theke und warte auf den Barkeeper, der schneller als erwartet zu mir kommt.

"Was kann ich dir bringen?"

"Ein Glas Wasser aus dem Wasserhahn, bitte. Danke." Ich lächle ihn an, und er wirft mir einen mitfühlenden Blick zu, bevor er meine Kleidung checkt und weggeht.

"Sicher, Miss."

Ich schaue an meinem Outfit hinunter, um zu sehen, ob mein Schlafanzug unter dem Stoff hervorschaut, aber ich kann nichts erkennen, was “Flittchen” schreit.

Er kommt mit selbstbewussten Schritten zurück zu mir und ich schaue auf die Theke, verlegen darüber, wie ich angezogen bin, aber ich hatte keine andere Wahl.

"Bitte sehr, Miss." Er stellt ein Glas mit irgendetwas vor mir ab, zusammen mit einem Glas Wasser, und ich schiebe es zu ihm hinüber.

"Nein, das kann ich nicht annehmen, das wäre nicht fair. Ich habe das nicht bestellt."

"Es gehört Ihnen. Ich befolge strikte Anweisungen, tut mir leid, Miss." Meine Augen suchen schnell den Raum ab, bis ich eine Drehung um dreihundertsechzig Grad vollzogen habe und wieder beim Barkeeper lande.

"Strenge Anweisungen von wem?", frage ich ihn. Ich bin verwirrt. Wer würde dem Barkeeper befehlen, mir Alkohol zu geben, ohne ihn bar zu bezahlen?

"Ich weiß es nicht, Miss. Der Drink gehört Ihnen", sagt er, aber er ist selbst verwirrt. Ich verziehe das Gesicht.

"Sie erhalten Befehle von einer unbekannten Quelle?"

Er zuckt mit den Achseln und geht weg, während ich an der Bar stehe und grüble. Die Drinks werden mir immer wieder nachgeschoben und ich trinke einen nach dem anderen.

Ich werde sie nicht zurückgehen lassen, aber ich kann mir keinen Reim auf die "Du kannst Alkohol trinken und brauchst nicht bezahlen"-Situation machen. Das ergibt für mich keinen verdammten Sinn. In dieser Welt ist nichts umsonst.

Sobald ich ein Glas ausgetrunken habe, wird mir ein weiteres gereicht. Ich fühle mich ziemlich betrunken und fange an, auf der Clubfläche zu tanzen und meinen Körper zur Musik zu bewegen. Ich habe meine Tasche auf dem Barhocker vergessen und als ich zurückkomme, ist sie hinter der Bar.

Ich habe die Nacht durchgetanzt und einen Drink nach dem anderen runtergeschüttet. Wer würde das nicht tun, wenn er einen ständigen Strom an Getränken von der Bar zur Verfügung hat?

Ich tanze mir gerade den Hintern ab, als ich spüre, wie jemand meine Hüften packt und anfängt, sich mit mir zur Musik zu wiegen. Ich werde herumgewirbelt, bis ich auf braune Augen treffe, meine Sicht ist mittlerweile ganz verschwommen.

Das merkwürdige Gefühl ignorierend, tanze ich weiter mit ihm, bis sich ein Arm zwischen uns schiebt und mich von ihm trennt.

"Was glaubst du, was du da tust?" Ich halte defensiv meine Hände nach oben.

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