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Teufel vs Alpha

Mädchenträume

2. November 1516
London

ANGELINE

Ich konnte nicht glauben, wie staubig die Böden dieses Herrenhauses wurden. Erst am Abend zuvor hatte ich die Böden der Bibliothek gewischt und hier war ich nun und tat genau dasselbe wieder!

Man sollte meinen, im Jahr 1516 hätte jemand eine Möglichkeit gefunden, Holzböden sauber zu halten.

„Angeline! Angeline, komm schnell!“, rief Claudice atemlos vom Eingang.

„Was ist denn?“, fragte ich und verstaute den Staubwischer. Ich wusste, wenn eine der Mägde dieses Hauses aufgelöst war, hatte sie einen guten Grund.

„Er ist zurück!“, flüsterte sie mit großen Augen.

„Schon jetzt?“

„Komm schon“, drängte sie mich und zog mich beinahe aus der Bibliothek.

Wir liefen den dunklen Gang entlang und dann die Treppe hinunter in die Küche, dann hielten wir inne und richteten unsere Röcke und Schürzen wieder.

Die Küche war voller Köche, die das Abendessen vorbereiteten, und sie waren nicht glücklich, dass wir ihnen im Weg standen.

„Bewegt euch!“, befahl uns ein rundlicher Koch mit einem Rollholz, also gingen wir ein paar Schritte näher an die Tür.

Und da hörten wir es, das unverkennbare Geräusch, wenn etwas Schweres zu Bruch geht. Claudice und ich sahen einander erschrocken an.

Lord Maynard war an einem normalen Tag schon schlimm genug. Aber heute war kein normaler Tag.

Die Küchentür flog auf und Farrah wirbelte herein. „Mädchen!“, flüsterte sie uns harsch zu. „Worauf wartet ihr?“

Da bemerkte ich das Blut, das ihr von der Hand tropfte, und das Taschentuch, das sie auf die Wunde presste. „Farrah!“, stieß ich aus und lief zu ihr.

„Mir geht es gut, mir geht es gut.“ Sie winkte ab. „Los!“

Sie schenkte mir einen Blick, den ich mittlerweile gut kannte. Farrah hatte sich um mich gekümmert, solange ich mich erinnern konnte.

Sie hatte mich in Empfang genommen an dem Tag, als mich meine leibliche Mutter dem Herrenhaus verkauft hatte.

Ich war noch ein Kind, erst drei Jahre alt, und meine Mutter hatte von den anderen Frauen, die im Bordell arbeiteten, gehört, dass Lord Maynard für kleine Mädchen gut bezahlte.

Besonders für kleine Mädchen mit blonden Haaren und blauen Augen.

Farrah hatte mich von meiner Mutter bekommen und sich um mich gekümmert, bis ich alt genug war, um einen Besen zu halten und selbst zu arbeiten.

Nun war ich vierzehn und Farrah leitete den Haushalt. Sie war das nächste, was ich an Familie hatte. Sie hatte mir beigebracht, eine gute Magd zu sein, natürlich, aber sie hatte mir auch das Lesen und Schreiben beigebracht.

Sie war die liebevollste Frau, die ich je kennengelernt hatte, aber sie nahm auch kein Blatt vor den Mund. Seit ich klein war, hatte sie mich davor gewarnt, älter zu werden, als ob ich darauf Einfluss hatte.

Denn ich war wunderschön. Außergewöhnlich schön.

Ich war nicht etwa eingebildet, aber meine Schönheit sorgte für mehr Aufmerksamkeit bei den Männern, als mir lieb war.

Männern wie Lord Maynard.

„Angeline, komm schon“, flüsterte Claudice und zog wieder an mir.

Wir gingen durch die Türe und endeten im Speisesaal, wo wir auf Zehenspitzen zu den anderen Mägden gingen, die dort vor der Wand kauerten. Die Mägde hatten die Köpfe gesenkt.

Auch ich hielt meinen Kopf gesenkt, aber ich spähte, soweit ich konnte. Ich konnte die Stelle auf dem Boden sehen, wo die Glasvase zerbrochen war. Es lagen Tausende von kleinen Scherben überall auf dem Holzboden.

Ich sah ein paar dunkelrote Tropfen auf dem Glas und dem Boden – Blut. Farrahs Blut, vermutete ich. Sie hatte vermutlich gerade aufgeräumt, als –

„Sind alle da?“, bellte er von der anderen Seite des Raums, ein paar Zentimeter hinter den Scherben. Ich riskierte einen Blick zu ihm.

Er stand immer noch mit dem Rücken zu uns, sein langer schwarzer Mantel war vollkommen durchnässt. Es war stürmisch gewesen heute, aber er war ihr dennoch hinterher.

Er hob einen Arm, drehte sich um und zeigte auf uns. Nun sah ich, dass auch sein dunkles Haar völlig durchnässt war und Wasser auf das Holz tropfte. Ich hatte ihn noch nie so bleich gesehen und seine Augen funkelten vor Zorn.

Ich sah mich um und dachte, Farrah war womöglich immer noch in der Küche, aber dann sah ich sie in der Gruppe, nur ein paar Mägde neben mir. Sie musste sich reingeschlichen haben.

„Ich habe gefragt“, er schwankte ein wenig und zeigte immer noch mit dem Finger auf uns, „sind alle da?“

„Ja, mein Lord“, antworteten wir im Chor, noch verängstigter. Denn er war nicht nur wütend, er war betrunken.

„Wie ihr wisst, hat Lady Charlotte das Herrenhaus … verlassen.“ Nach einem kurzen Moment sah er uns wieder direkt an.

„Ja, mein Lord“, wiederholten wir.

„Das Miststück will die Verlobung aufkündigen.“ Neben mir drückte Claudice meine Hand. Es waren schreckliche Neuigkeiten.

Es war natürlich damit zu rechnen gewesen, aber wir hatten den Tag gefürchtet. Denn während Lady Charlotte im Herrenhaus residierte, hatte Lord Maynard sein Verhalten gezügelt.

„Anscheinend“, fuhr Lord Maynard fort, „ist die Lady der Meinung, ich sei ihr untreu gewesen. Dass ich ein Ehebrecher sei. Ist das denn zu glauben?“ Er musterte uns.

„Wie kann eine Frau so wenig vom Charakter eines Mannes in meiner Position halten? Wie kann ihr Vater, Lord Oswald, mich für so unzivilisiert halten? Ist das denn gerecht?“

„Nein, mein Lord“, antworteten wir.

„Nein!“, brüllte er uns an. „Ganz genau. Und verdammt, wenn das kleine Miststück recht hatte. Aber nun habe ich den Anspruch auf das Anwesen und Vermögen der Oswalds verloren. Farrah, mehr Wein!“

„Vielleicht solltet Ihr Euch ausruhen, mein Lord, den Wein für das Abendessen aufsparen?“, fragte Farrah vorsichtig und ging auf ihn zu.

„Ich habe gesagt … mehr Wein“, sagte er und seine Stimme zischte gefährlich.

„Ja, mein Lord. Sofort.“ Sie nickte einer der älteren Mägde zu, die in die Küche lief und ein paar Sekunden später mit einem bis zum Rand gefüllten Glas wiederkam.

Sie gab Farrah das Glas, die es Lord Maynard reichte. Er setzte es an und trank den Wein in hastigen Schlucken. Ein paar Spritzer landeten auf dem Boden und hinterließen weitere rote Tropfen auf dem Holz.

„Also ich denke ja“, sagte er, als er den Wein hinuntergestürzt hatte, „dass eine von euch kleinen Schlampen Lady Charlotte diesen Floh ins Ohr gesetzt hat. Eine von euch ist für mein Dilemma verantwortlich.“

Um mich herum brach entsetztes Geflüster unter den Mägden aus, ich traute mich nicht, den Blick vom Boden zu heben.

„Lord Maynard, ich verspreche Euch, die Mädchen hatten nichts mit Lady Charlottes Entscheidung –“

„RUHE!“, schrie er und unterbrach Farrahs Bitten. Sie hielt abrupt inne. Es wurde still im Raum und ich war mir sicher, man hätte den Flügelschlag einer vorbeischwirrenden Fruchtfliege hören können.

Lord Maynard sah von Farrah ab und sein Blick landete auf uns.

Er musterte jedes einzelne Gesicht und ließ den Blick über die Gewänder einiger jüngerer Mägde gleiten. Als er in der Hälfte angekommen war und weitersuchte, spürte ich, wie meine Hände anfingen zu schwitzen.

Mein Herz begann zu rasen. Ich war bisher nie das Objekt seiner Begierde gewesen. Ich war zu jung gewesen.

Aber nun war ich vierzehn. Und Farrah bemerkte jeden Tag, dass ich immer hübscher wurde.

Sie sagte es in einer Weise, die mich nichts Gutes ahnen ließ, ich es für etwas Schlechtes, Gefährliches hielt.

Lord Maynards Blick landete auf Claudice neben mir und ich drückte ihre Hand. Er fing auf ihrem Scheitel an und ich beobachtete, wie sein Blick an ihr herunterglitt, Zentimeter für Zentimeter, bis er bei ihren Füßen angekommen war. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf mich.

Ich hörte, wie Claudice aufatmete. Erleichtert, dass er sie nicht ausgewählt hatte.

Während es mir vorkam, als hätte er die anderen Mädchen minutenlang gemustert, hätte ich schwören können, dass er mich stundenlang anstarrte.

Ich wusste nicht, wohin ich sehen sollte, also starrte ich gerade nach vorne und versuchte nicht zu blinzeln.

Ich spürte die Last seines Blicks auf mir. Wie er auf meinem Körper auf und ab und wieder zurück wanderte. Er wandte sich an das Mädchen neben mir und ich wollte gerade erleichtert aufatmen, als –

„Du“, sagte er und zeigte mit dem Finger auf mich. Claudice drückte meine Hand so fest, dass ich befürchtete, sie könnte abfallen, aber ich war wie versteinert. Ich konnte den Druck nicht erwidern.

„Hast du mich nicht gehört?“, fragte er und ging einen Schritt auf mich zu. Ich sah zu Farrah, meine Augen flehten um ihre Hilfe.

„Lord, sie ist erst vierzehn –“

„RUHE!“, dröhnte er erneut, sah mich dann lüstern an und kam wieder näher. „Du. Komm zu mir.“

Ich holte tief Luft und versuchte meine zitternden Glieder unter Kontrolle zu bringen. Dann ging ich einen Schritt auf ihn zu. Und noch einen.

„Mit vierzehn ist man eine Frau“, sagte er, als ich nur noch einen knappen Meter von ihm entfernt war. Ich konnte den Alkohol in seinem Atem riechen, sogar aus dieser Entfernung.

„Und eine Frau muss Verantwortung für ihr Handeln übernehmen.“

Er betrachtete mich weiter lüstern, ließ seinen Blick unverhohlen über meinen Körper gleiten. „Meinst du nicht auch?“, fragte er mich mit einem schmutzigen Grinsen.

„Ja, mein Lord“, brachte ich stotternd hervor.

„Was war das?“

„Ja, mein Lord“, wiederholte ich etwas lauter. Ich spürte, wie mir die Tränen kamen, aber ich presste kurz meine Augen zusammen und zwang sie zurück.

Da fühlte ich, wie er seinen Arm um meine Taille schlang. Er war hinter mich getreten und presste sich von hinten an mich.

Seine Hände hatte er vor meinen Hüften verschränkt und sein Kopf war direkt über meinem. Er drehte uns, so dass wir beide die anderen Mägde ansahen.

Ich sah zu Farrah, ihre Augen waren rot.

„Heute Nacht“, begann er und sprach zärtlicher als zuvor, „wirst du die Konsequenzen tragen. Ich werde dich zur Frau machen.“

Es war wie in einem Albtraum, aber es geschah tatsächlich. Es war wirklich wahr.

Da klopfte es auf einmal laut an der Tür und alle Aufmerksamkeit richtete sich auf die Eingangstür. Farrah lief los, um sie zu öffnen. In der Tür stand der schönste Mann, den ich je gesehen hatte.

Er hatte ungezähmtes, dunkles Haar, ein kräftiges Kinn und entschlossene Augen, die vor Kraft zu strotzen schienen. Sein Anblick ließ Lord Maynard von mir zurückweichen und nervös werden.

Ich hatte meinen Lord noch nie zuvor nervös gesehen.

Der wunderschöne Mann kam auf uns zu und Lord Maynard verbeugte sich. „Alpha! Alpha des Millenniums. Wie kommen wir zu dieser Ehre?“

Alpha des Millenniums? Das konnte nicht sein!

„Ich habe gerade das Anwesen der Oswalds besucht. Man berichtete mir von verstörenden Neuigkeiten“, sagte er.

„Lady Charlotte fühlt sich nicht wohl, Alpha“, beeilte sich der Lord zu erklären. „Sie ist hysterisch. Was auch immer sie behauptet hat, man darf dem keinen Glauben schenken!“

„Genug davon!“, sagte der Alpha und hob die Hand. Dann wandte er sich an die Gruppe von Mägden und er musste ihre Furcht wahrgenommen haben. Ich sah, wie er auf die Scherben am Boden blickte und die Blutstropfen und Weinspritzer bemerkte.

Er wandte sich wieder an Lord Maynard, aber bevor er etwas sagen konnte, landete sein Blick auf mir. Und in der Sekunde spürte ich es. Spürte ich es wirklich.

Auf vollkommen andere Weise, als mich je der Blick eines Mannes berührt hatte. Hitze überlief mich, aber nicht die Hitze der Furcht und der Sorge. Eine Hitze, von der ich mehr wollte.

„Wie heißt du?“, fragte er mich und blickte mir noch immer fest in die Augen.

„A-Angeline“, stotterte ich überrascht.

„Gut.“ Er lächelte. Dann wandte er sich wieder an Lord Maynard. „Ich werde eine Weile hierbleiben, um alles im Blick behalten zu können, Lord.“

„Hier?“

„Ja. In Eurem Herrenhaus. Und sie“, sagte der wunderschöne Mann, der Alpha des Millenniums, und zeigte auf mich, „gehört jetzt mir.“

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