
Nach der Begegnung mit Zane und Mariah, die zeigte, dass sich nichts geändert hatte, kehrte ich in die Küche zurück.
„Was ist denn passiert?“, fragte meine Mutter und blickte auf das verschüttete Essen.
Ich seufzte. „Jemand hat eine Tür aufgemacht und mich erwischt.“
Meine Mutter schnalzte mit der Zunge, und wir machten uns daran, ein neues Tablett vorzubereiten. „Kannst du Declan dieses Wasser bringen? Er hat fast keins mehr.“
„Klar“, sagte ich. Ich schob den Wasserwagen in den großen Saal zur Bar. „Hier ist dein Wasser, Dec.“
„Danke Ells, du bist ein Schatz. Die Leute trinken schneller, als ich mixen kann.“
Ich lächelte ihn an, bevor ich den Saal verließ.
Plötzlich prallte ich gegen einen Hünen von Mann.
„Entschuldigung, tut mir leid“, ich schaute zu Boden und hoffte, er würde mich durchlassen. Ich hörte ein Brummen und als ich aufblickte, sah ich wieder Prinz Zane.
Meine Augen wurden groß und ich wich unwillkürlich zurück. „Verzeiht, Eure Hoheit ...“, murmelte ich, bevor ich hastig aus dem Raum flüchtete.
Ich rannte zurück in die Küche. Mein Atem ging schnell. Meine Mutter kam besorgt auf mich zu: „Ells Bells, was ist los? Was ist passiert?“
„Ich pack das nicht“, sagte ich atemlos. Ich fuhr mir übers Gesicht und durch die Haare. Ich setzte mich auf den Boden und umarmte meine Knie.
„Was packst du nicht?“, fragte meine Mutter verwirrt. „Ella, was ist denn los?“
„Ich kann das nicht nochmal durchstehen. Ich kann ihn nicht bedienen und so tun, als hätte er nicht alles kaputt gemacht“, sagte ich und versuchte, normal zu atmen. „Aber er ist überall ...“
Meine Mutter kniete sich vor mich und legte ihre Hände auf meine Knie. „Du wusstest, dass es hart wird. Es war sehr enttäuschend. Atme einfach tief durch und denk dran, dass du stark bist.“
„Niemand will mich, Mama. Ich bin nichts. Nur ein kleines ... Nichts“, sagte ich leise.
„Ella, du bist NICHT nichts! Wer hat dir denn so einen Unsinn eingeredet?“, fragte Sophie bestimmt.
„Alle, Mama. Du hast doch gesehen, wie manche Leute mich behandeln. Seit Papa tot ist und wir alles verloren haben, hat mir jeder im Palast gezeigt, wo ich hingehöre. Deshalb hat Zane mich abserviert. Ich war nicht gut genug ... War ich wahrscheinlich nie.“
Ich konnte sehen, dass meine Mutter sauer aussah. Sie holte tief Luft und strich mir durchs Haar.
„Schätzchen, für den Richtigen bist du mehr als genug.“
Nachdem ich noch ein paar Minuten Trübsal geblasen hatte, beschloss ich aufzustehen und weiterzumachen. Der Abend ging ohne weitere verrückte Zwischenfälle zu Ende und ich sagte meiner Mutter, sie solle nach Hause gehen.
„Ich räum die Küche auf, geh du heim und ruh dich aus. Ich bin bald da“, ich küsste meine Mutter und sie ging.
Ich räumte auf und packte die Tabletts zusammen, verstaute die Essensreste, spülte das Geschirr und putzte die Küche. Ich stellte alle Kisten in die Ecke, um sie morgen ins Lager zu bringen. Ich zog meine Schürze aus und verließ den Palast. Als ich die Tür öffnete, um rauszugehen, wäre ich fast wieder mit ihm zusammengestoßen. Typisch mein Pech.
„Hallo nochmal, Kleine“, Zane blickte auf mich herab und lächelte leicht.
Ich war müde und hatte keinen Nerv für sowas.
„Ich hab einen Namen“, sagte ich, als ich an ihm vorbeiging und den Hügel runter lief.
„Na und?“
„Also benutz ihn.“ Ich drehte mich zu ihm um, „Verfolgst du mich?“
„Ja.“
„Dann lass es bleiben.“
Er packte meine Hand und ich zuckte zusammen. „Ich dachte, wir hätten schon darüber geredet, wie du mit deinem Prinzen zu reden hast.“
Ich seufzte. „Ich bin hundemüde, können wir das sein lassen? Oder besser, lass uns morgen drüber reden ...“
„Was sein lassen?“, er sah verwirrt aus.
„Du bist doch offensichtlich hier, um mir weitere fiese Sachen an den Kopf zu werfen, Eure Hoheit“, sagte ich wütend. „Du hast mich schon abserviert, lass mich einfach in Ruhe.“
„Ella“, er sah mir direkt in die Augen. „Ich bin nicht hier, um fies zu sein.“
„Natürlich bist du das“, ich lachte, „Warum sonst würdest du mit mir reden?“ Zane zuckte mit den Schultern. Ich zog meine Hand weg und ging wieder los. „Eben. Also, wenn's nicht um dein Frühstück morgen geht, lass mich bitte einfach in Frieden. Du hast schon genug Schaden angerichtet.“
Zane machte ein genervtes Geräusch, bevor er den Hügel wieder hochstapfte.
Ich konnte es kaum fassen. Ich lag in meinem Bett und starrte die Decke an.
„Kannst du glauben, wie unhöflich der Kerl ist?“, sagte ich laut. „Warum lässt er mich nicht in Ruhe?“
Ich fragte mich, ob er vielleicht bereute, unsere Abmachung beendet zu haben.
„Ach Quatsch ...“, sagte ich zu mir selbst und lachte, während ich einschlief.