Der Milliardär als Papa - Buchumschlag

Der Milliardär als Papa

Yoland Zawadi

Zwei

ISABELLA

Beim Betreten meiner Wohnung finde ich Ian schlafend auf der Couch. Sieht aus, als hätte er auf mich gewartet. Ich verdrehe die Augen und gehe, nachdem ich mir frische Klamotten geholt habe, ins Bad. Ich streife mein Kleid ab.

„Bella? Baby, bist du da drin?” Ich verdrehe die Augen, ärgere mich sofort über ihn. Natürlich bin ich hier, unter der Dusche. Ich beschließe, ihn zu ignorieren. Ich bin jetzt nicht bereit, mich mit diesem Mist auseinanderzusetzen.

Zwanzig Minuten später bin ich fertig; ich gehe in die Küche. Ich gehe geradewegs zum Kühlschrank, um mir etwas zu Essen zu suchen, ich finde aber nur ein paar Eier.

Sieht aus, als müsste ich Lebensmittel kaufen gehen, denke ich seufzend.

Ian drückt seine Brust gegen meinen Rücken und versucht, mich zu küssen, aber ich stoße ihn weg. Früher habe ich es geliebt, wenn er das tat, aber jetzt kann ich es nicht mehr ertragen. Ich drehe mich zu ihm um. „Ich dachte, du wärst schon weg. Ich kann deinen Anblick gerade jetzt nicht ertragen. Du machst mich krank”, blaffe ich ihn an.

Ich hatte Ian geliebt. Aber wie sehr ich es auch versuchte, das Bild von ihm, wie er mich betrügt, konnte ich nicht aus meinem Kopf bekommen.

„Ich habe mir Sorgen um dich gemacht...”

Ich schnaube. „Besorgt? Du hast dir Sorgen um mich gemacht? Der Witz des Jahres, Leute.” Ich weiße, ich wirke ein wenig wie eine Drama-Queen, aber das behauptet er ja ohnehin.

Das ist es also, was er bekommen wird. Ich hebe meine Hände und drehe mich im Kreis, als würde ich zu einer Menschenmenge sprechen.

Ian seufzt genervt. „Ich meine es ernst, Bella. Wo warst du?”

Ist er verärgert? Gut. Er hat es verdient. Ich bewege mich langsam auf ihn zu und schaue ihm in die Augen. Ich grinse, als ich mich mit meinem Mund langsam und dramatisch seinem Ohr nähere, was ihm den Atem nimmt.

Ian weiß, ich bin schüchtern, wenn es um Verführung und Sex geht, aber ich fühle mich jetzt so mutig. Liegt es daran, weil ich keine Jungfrau mehr bin? Oder vielleicht bin ich einfach seine Spielchen leid.

„Ich bin in denselben Klub gegangen, habe mich betrunken und Sex gehabt. Und ich habe dich vergessen. Weißt du, was das Beste ist?”, ich mache eine Pause, um seine Angst zu steigern. Als er sich nicht rührt, rücke ich näher an ihn heran.

„Es hat mir riesig Spaß gemacht”, sage ich in einem flüsternden Ton. Ich entferne mich von ihm und drehe mich um, ohne ihn anzuschauen.

Ich schwinge übertrieben meine Hüften und ignoriere ihn. Ich bin so was von fertig mit ihm. Ich beschließe, auszuziehen, anstatt zu warten, dass er geht. Aber zuerst werde ich eine neue Wohnung finden müssen. Ich habe nächsten Monat ein Vorstellungsgespräch.

Mein Magen knurrt und erinnert mich daran, dass ich ihn noch nicht gegessen habe.

Ich gehe in unser gemeinsames Schlafzimmer, um meine Handtasche zu holen, aber noch, ehe ich meine Schuhe angezogen habe, schließt sich die Schlafzimmertür mit einem Knall.

Ich verdrehe die Augen, Ian ist so kindisch. Ich sehe ihn gar nicht erst an, aber plötzlich nimmt er mich und wirft mich quer durchs Zimmer - im wahrsten Sinne des Wortes.

Mein Kopf schlägt auf dem Bett auf und ich bin sicher, dass ich eine Gehirnerschütterung habe. Ich blinzle die aufkommenden Tränen instinktiv weg. Die Schmerzen in meinem Kopf sind unerträglich.

Ian stellt sich vor mich und hockt sich auf meine Höhe.

„So ein hübsches Gesicht”, gurrt er und streichelt mir seitlich übers Gesicht. Ich fühle mich angewidert. „Zu schade, dass es niemand je wieder sehen wird.” Oh mein Gott! Ich ziehe die Verrückten förmlich an. Erst mein Vater und jetzt das?

Ich bleibe ruhig, denn ich weiß nicht, was er als Nächstes tun wird.

Mein Vater hat für gewöhnlich meine Mutter verprügelt und irgendwann beschloss meine Mutter, aufzugeben und wegzulaufen, und ich blieb allein mit ihrem verrückten Ehemann zurück. Später starb sie an einer Überdosis.

Ich habe einige Selbstverteidigungstechniken erlernt, während mein Vater im Gefängnis saß und ich aufgrund meiner Minderjährigkeit in einer Pflegefamilie war.

Ian hat einige Muskeln, was ich mag, aber der Mann ist eine faule Kröte.

Ich hatte mich gefragt, woher er seine Muskeln überhaupt hat, aber dann erfuhr ich, es liegt an den Genen - sein Vater ist auch sehr muskulös. Aber der ist fleißig.

Ian zieht ein Messer aus der Gesäßtasche und ich werde ganz ruhig. Er bemerkt meine Reaktion und ein höhnisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.

Er spielt mit dem Messer und bewegt es von meinem Gesicht hinunter zu meiner Kehle und wieder hoch.

„Ian? W-Was machst du da, Baby?” Er lacht kurz, was mir einen Schauder über den Rücken jagt.

„Weißt du, was mir an dir gefallen hat, Bella? Du warst diese Füchsin mit einem sexy Körper und einem hübschen Gesicht, aber du warst so verdammt unschuldig. Als ich erfuhr, dass du noch Jungfrau bist, war ich hin und weg.”

Er streicht mit seinen schmutzigen Händen über meinen Körper.

„Ich wusste, dass ich dich brechen musste. Ich ertrage dein freches Mundwerk und deinen Hang zum Dramatischen, tagein, tagaus. Ich habe versucht, mit dir Sex zu haben, aber du hast dich geweigert, jedes verdammte Mal. Also habe ich gewartet.”

Mein Herz schlägt so schnell, es fühlt sich an, als würde es aus meiner Brust springen. Ruhig Blut, Herz. Ich brauche dich.

„Als ich gestern zurückkam und dich mit diesen beiden Frauen fand, war ich so verletzt, Ian. Du hast mich mit zwei Frauen gleichzeitig betrogen, Ian.” Tränen brennen in meinen Augen, aber ich weigere mich, Schwäche zu zeigen.

„Ich war gestern bereit, mich dir hinzugeben.” Meine Stimme ist so leise, dass ich nicht sicher bin, ob er gehört hat, was ich gerade gesagt habe.

„Aber du gingst und hattest mit einem anderen Mann Sex. Ich werde es kurz machen.”

Er nimmt das Messer, das direkt neben meinem Kopf liegt und schneidet mir in die Haut. Ich stoße ihn mit solcher Kraft, dass er rücklings stürzt, das hat er nicht kommen sehen.

Ich springe auf und trete ihm auf die Nase, sodass er grunzend wieder zu Boden geht.

Ich knie mich nieder und verpasse ihm einen Schlag ins Gesicht, der ihn außer Gefecht setzt. Ich schnappe mir das Messer und renne zum Schrank, in dem ein Seil ist. Ich nehme das Seil und laufe wieder ins Zimmer zurück.

Ich fessele Ian und stecke ihm einen Waschlappen in den Mund. Ich suche mein Handy, ich kann es aber nicht finden, also renne ich zu Herrn Browns Haus nebenan. Ich schlage verzweifelt gegen seine Tür.

Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnet er die Tür, er sieht aus, als hätte er geschlafen. Er bemerkt meinen zerzausten Zustand.

„Kann ich Ihr Telefon benutzen, Herr Brown? Ich habe meines verloren.” Er zögert eine Sekunde, bevor er schnell ins Haus geht. Ich folge ihm hinein und nehme es ihm schnell aus der Hand, um die Polizei zu rufen.

„Wie haben Sie gesagt, war sein Name?”, erkundigt sich die Person am Telefon. Allmählich werde ich ungeduldig. Ian könnte jederzeit aufwachen und sich von seinen Fesseln befreien.

„Ian. Ian Conner.”

„Ian Conner? Wir suchen bereits seit zwei Jahren nach ihm. Danke, Frau Styles. Eine Streife ist bereits unterwegs. Sie wird in fünf Minuten da sein.”

Ian ist ein Krimineller? Oh mein Gott! Ich lasse das Telefon auf den Tresen fallen und murmle ein kurzes Danke. Ich eile zurück zu meinem Haus und gehe geradewegs in mein Zimmer. Ich komme genau in dem Moment, als Ian wieder zu Bewusstsein kommt.

„Die Polizei ist unterwegs. Was hast du getan, dass sie nach dir suchen?” Seine Augen sind so weit aufgerissen, dass die Augäpfel aus den Höhlen zu fallen drohen.

„DU SCHLAMPE!”, schreit er. Ich höre die Sirenen in unserer Straße und danke dem Himmel.

Wie erwartet kommt keine Antwort von ihm, und ich sitze da und warte. Zwei Minuten später klingelt es an der Tür und ich stehe auf, um diese zu öffnen. Ich führe die Polizisten zu Ian.

„Das wirst du bereuen, Bella.” Genau dasselbe hat mein Vater zu mir gesagt. Ich verdrehe die Augen und winke zum Abschied.

Nachdem ich meine Aussage gemacht habe, gehe ich zurück in meine Wohnung und weine.

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