Alpha Ethan (Deutsch) - Buchumschlag

Alpha Ethan (Deutsch)

Holly Prange

Kapitel 2

SCARLET

Ich renne dem Lärm entgegen und verwandle mich zurück, bevor ich zu nah herankomme. Ich schnappe mir denRucksack, den ich in einer der verlassenen Ecken der Stadt versteckt halte, und ziehe mir schnell eine Jeans und ein T-Shirt an.

Als ich um die Ecke biege, runzle ich sofort die Stirn. Eine Gruppe von Männern redet und lacht, während sie ihre scharfen Messer von frischem Blut reinigen. Der Geruch von Blut mischt sich mit dem Gestank von Schweiß und Müll und dreht mir den Magen um.

Einer von ihnen ist ein Werwolf namens Ray Jones – er und seine Gang suchen ständig Streit.

„Was zum Teufel habt ihr getan? Was waren das für Schreie?“, rufe ich.

„Hey, Scarlet Baby. Hast du dich endlich entschieden, dass du daran teilhaben willst?“, fragt Ray mit einem bösen Grinsen, legt einen Arm um meine Schultern und zieht mich nah an sich heran. Er macht sich gar nicht erst die Mühe, meine Fragen zu beantworten.

Einige seiner Männer kichern abseits. Diese Arschlöcher genießen mein das hier.

„Definitiv nicht“, antworte ich angewidert, schiebe seinen Arm weg und versuche, mich den Schreien zu nähern. Schnell macht er einen Schritt zur Seite, um mir den Weg zu versperren.

Ich hasse diesen Kerl“, knurrt meine Wölfin in meinem Kopf.

Ich auch“, antworte ich, während mir ein Schauer über den Rücken läuft. Die meisten Leute, die im Hinterland leben, passen aufeinander auf, aber Ray und seine Gang von Schlägern kümmern sich nur um sich selbst. Sie geraten ständig in Schwierigkeiten.

Es ist schwer genug, im Hinterland zu überleben, auch ohne die zusätzliche Bedrohung von Leuten wie Ray.

„Komm schon, Baby. Sei nicht so. Schon bald werde ich dich meinen Namen schreien lassen“, drängt er, während er sich mir erneut unangenehm nähert und meine Hüften packt.

„Ekelhaft. Lass mich in Ruhe, Ray. Ich bin nicht interessiert“, beharre ich, während ich meine Hände auf seine Brust lege, um ihn wegzuschieben.

Plötzlich hält er mir einen blutigen Dolch an die Kehle, der Griff immer noch in das Tuch gewickelt, mit dem er ihn abgewischt hat.

„Versuch doch, mich dazu zu zwingen“, knurrt er leise.

Mein Gesicht verzieht sich vor Wut und Ekel. Wie kann dieses Arschloch es wagen, mir ein Messer vorzuhalten! Zum Glück bin ich eine starke Kämpferin mit schnellen Reflexen. In wenigen Sekunden halte ich das Messer in meine Hand, und er bleibt mit einem schmutzigen Lappen zurück.

Ich dränge an ihm vorbei in Richtung der Schreie, doch er greift grob nach meinem Hintern. Sofort drehe ich mich um, packe seine Hand und drehe sie so heftig, dass er zusammenzuckt, bevor er seine Fassung wiedererlangt.

„Ich sagte, VERSCHWINDE, ARSCHLOCH“, knurre ich, während ich meiner Wölfin erlaube, ihre Kraft durchscheinen zu lassen.

Er tritt sofort von mir zurück und hebt die Hände als Zeichen seiner Unterwerfung.

Ich will mich abwenden, halte aber inne, als Schreie und Knurren vom anderen Ende der Straße ertönen. Mehrere Rudellose rennen die Gasse hinunter, verfolgt von Männern in Schwarz.

„Scheiße!“, höre ich Ray hinter mir sagen, und ich drehe mich schnell zu ihm um.

„Bist du schuld daran?“

Er macht sich nicht die Mühe, mir zu antworten, sondern schenkt mir nur ein böses Grinsen, bevor er und seine Männer sich aus dem Staub machen.

Ich runzle die Stirn, bevor ich mich umdrehe und sehe, wie sowohl Wolf- als auch Menschengestalten am Ende der Gasse kämpfen. Die Luft ist erfüllt von Angst und Aggression, jeder Atemzug schmeckt nach Verzweiflung.

Ich laufe schnell in ihre Richtung, Rays blutigen Dolch noch immer in der Hand. Ich beobachte, wie ein Mann in Schwarz einen der rudellosen Männer niederschlägt und tötet, bevor er sich einem anderen zuwendet.

Mein Herz zieht sich vor Wut und Trauer zusammen. Diese Rudellosen waren zur falschen Zeit am falschen Ort. Egal, was heute Nacht passiert ist, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie es verdient haben zu sterben. Mein Beschützerinstinkt setzt ein.

Ich mache einen fliegenden Sprung zum Angriff und werde plötzlich von einem starken, überwältigenden Duft von Vanille und Zitrus umhüllt.

Gefährte!~“, ruft meine Wölfin in meinem Kopf.

Meine Entschlossenheit verdampft und Verwirrung übermannt mich, aber ich habe keine Zeit darüber nachzudenken, was das bedeutet. Bevor ich realisiere, was passiert, dreht sich der Mann, der mein Ziel war, und tritt mir entgegen.

Wir sind nur Zentimeter voneinander entfernt, als Schmerz in meinem Bauch explodiert. Ich schaue nach unten und sehe einen schwarzen Griff, der aus mir herausragt, das Blut breitet sich bereits aus. Der Mann nimmt seine Hand vom Dolch und ich schaue auf, um in seine Augen zu blicken.

Ich spüre so viele Emotionen, die durch seine wunderschönen saphirblauen Augen wirbeln: Verwirrung, Schock, Traurigkeit, Angst, Wut. Ich bekomme nicht die Chance, darüber nachzudenken, als ich rückwärts taumle und das Bewusstsein verliere.

Und dann wird alles schwarz.

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