Alpha and Aurora: The Finale (Deutsch) - Buchumschlag

Alpha and Aurora: The Finale (Deutsch)

Delta Winters

Herausforderung

RORY

Marthas blanke Kriegserklärung entfacht die Wut unserer Rudelkrieger. Die Luft ist erfüllt von einem Aufruhr aus Knurren, Heulen und Aufforderungen, zu kämpfen.

"Ruhe!", bellt Everett und hebt seine Hand. Der Lärm verstummt, aber ihre Nackenhaare sind immer noch aufgerichtet und die Waffen stehen weiterhin bereit. "Wir sind das Shadow Moon-Rudel! Wir respektieren die Tradition! Wir ehren das Gesetz."

Martha betrachtet das Chaos kühl, aber irgendwie nicht eingeschüchtert. "Ich bin froh, das zu hören, Alpha. Vielleicht kommst du ja doch noch zur Vernunft." Sie schenkt ihm ein falsches Lächeln, klettert in ihr Auto und fährt los.

Sam, ein Truppführer, spuckt ihnen hinterher und zieht sein Schwert mit einem lauten Klappern heraus. "Wie kann sie es wagen, so mit dir zu reden! Du hättest sie gleich herausfordern sollen."

Everett wendet sich mit ernster Miene an die versammelten Krieger. "Wir werden nicht diejenigen sein, die Schande über uns bringen. Sie sind unter der Flagge des Waffenstillstands gekommen und werden dieses Treffen genau so wieder verlassen."

"Sag nur ein Wort und wir sorgen dafür, dass sie es bereuen, sich hier blicken gelassen zu lassen", knurrt Delilah, eine andere Gruppenführerin. Ihre Leute nicken ihr zu, in der Hoffnung, dass die Schlacht ausgerufen wird.

"Ich weiß." Everett drückt Sam kurz die Hand. "Ihr seid alle loyal und die besseren Kämpfer."

Er macht dasselbe mit Delilah und den anderen Kriegern. "Aber wir gewinnen nichts, wenn wir angreifen. Unser Rudel, unsere Gesetze, unsere Traditionen, das macht uns stark. Das macht uns besser als sie."

Die Gemüter sind immer noch erhitzt, aber langsam beruhigen sich die Krieger. Sie sind kämpferisch, aber auch stolz. Everett versteht es, ihre Werte anzusprechen und ihnen zu vermitteln, dass edle Krieger besser sind als feige Kämpfer.

Egal, wie aggressiv sie werden oder wie gedankenlos sie sprechen, er begegnet ihnen allen ruhig, mit Bestimmtheit: ein perfekter Alpha.

Auch Everett ist wütend. Ich kann es an der Anspannung in seinem Nacken sehen, an der Dunkelheit in seinen blauen Augen. Aber er zeigt nichts davon vor dem Rudel. Er ist selbstbeherrscht als alle anderen, die ich kenne, egal ob Wolf oder Mensch.

Doch wenn er verärgert ist, muss das bedeuten, dass Marthas Behauptung stimmt. Sonst würde er sie einfach auslachen oder ihre Herausforderung annehmen.

Was ich nicht verstehe, ist, wie das sein kann. Wie kann sie das Recht haben, mich und mein Baby mitzunehmen? Ich lege meine Hände auf meinen Bauch, krank vor Sorge um meinen kleinen Jungen.

"Hey, Rory!" Ich schaue auf und entdecke Freya, die sich ihren Weg durch die Wolfsschar bahnt. Sie wirft ihre Arme um mich, sobald sie mich erreicht, und ich lehne mich in die Umarmung und entspanne mich ein wenig.

"Was zum Teufel, Mädchen? Ich lasse dich für ein paar Stunden schlafen, und plötzlich drohen dir böse Wölfe, dich zu entführen?" Sie lacht und lässt mich los. "Ich dachte, dein Leben würde endlich langweilig werden!"

Ace kommt an der Seite seiner Gefährtin zum Stehen. "Du hast zugehört?" Er wirkt unglücklich darüber. Ich bin sicher, Freya hätte drinnen bei den anderen Nichtkämpfern bleiben sollen.

Sie verdreht die Augen. "Nun, ich wollte nicht einfach zu Hause sitzen und dich alles regeln lassen. Vor allem nicht, als ich hörte, dass sie hinter meiner besten Freundin her sind."

"Hey, ich kann mich um die Dinge kümmern", erwidert Ace und schmollt ein bisschen. Dann sieht er mich mit grimmigem Blick an. "Ich kann dir garantieren, dass ich nicht zulasse, dass uns jemand unsere Luna wegnimmt."

Lucius nickt und starrt immer noch dem Auto hinterher. "Ja, Rory, mach dir keine Sorgen. Wir werden dich beschützen."

"Ich weiß", erwidere ich und versuche zu lächeln, aber ich hasse diese Situation wirklich. Ich habe es so satt, dass die Leute um mich kämpfen, dass sie überhaupt kämpfen. Ich will nicht, dass mein Kind auf diese Weise auf die Welt kommt.

Everett zieht mich dicht an seine Seite, sein Griff um meinen Arm ist fast schmerzhaft. "Wir werden sie nicht damit durchkommen lassen."

"Wir können immer noch zur Grenze gehen und die Sache zu Ende bringen", erwähnt Delilah und erntet zustimmendes Gemurmel. Ich weiß, dass sie selbst Kinder hat, deshalb ist sie wahrscheinlich besonders aufgebracht.

"Nein!", schreit Everett und seine Stimme schallt über den Platz. "Wir werden eine Rudelversammlung einberufen, um zu entscheiden, wie wir vorgehen sollten. Bis dahin unternimmt niemand etwas."

Bei dieser Ankündigung geraten alle in helle Aufregung. Es gibt nichts, was das Rudel lieber mag als ein Treffen, eine Chance, gehört zu werden und wichtige Entscheidungen zu treffen. Es ist eine gute Idee, eine einzuberufen.

Doch dabei gibt es ein Problem. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und flüstere Everett etwas ins Ohr. "Ich will jetzt nicht zu einem Treffen mit einem Haufen wütender, brüllender Wölfe gehen. Ich brauche Zeit, um zu verarbeiten, was gerade passiert ist."

"In Ordnung, Kleines. Wenn es das ist, was du brauchst." Er küsst mich, wirft dem Baby einen Kuss zu und geht zu Lucius und Ace, um die Strategie zu besprechen.

Alle sind zu sehr damit beschäftigt, sich auf das Treffen vorzubereiten oder darüber zu reden, als dass sie sich um mich kümmern würden. Beth, eine meiner üblichen Wächterinnen, hält einen gewissen Abstand ein, während sie mir folgt.

Sie ist ziemlich gut darin, auf mich aufzupassen, ohne mich zu bedrängen, und ehrlich gesagt können Everett und ich diese Sicherheit gut gebrauchen, wenn Martha noch so nah ist. Also versuche ich nicht, sie abzuschütteln, sondern verdränge sie einfach aus meinen Gedanken.

Ich brauche meine Zeit im alten Rudelhaus jetzt noch mehr. Martha hat mich so verunsichert, dass meine Hände immer noch ein wenig zittern und mein Magen sich gegen mich auflehnt. Ich stolpere ein paar Mal, aber ich merke es kaum, zu aufgeregt bin ich.

Im alten Rudelhaus ist es wie immer ruhig, es steht zu weit weg von den anderen Gebäuden, als dass jemand hierherkommen würde. Ich atme den Geruch von Staub und Kiefernholz ein und lasse die Vergangenheit dieses Ortes auf mich wirken und mich beruhigen.

Mein Bauch ist mittlerweile so dick, dass ich nicht mehr alleine aufstehen kann, wenn ich mich erst einmal hinsetze, also stehe ich stattdessen und hoffe, dass meine Füße nicht zu bald anfangen zu schmerzen.

So viele Wölfe lebten hier ihr Leben: Alphas und Lunas, Betas, Gammas, Krieger, Lehrer und Eltern, bis hin zum kleinsten Kind.

Das sind meine Vorfahren. Das ist mein Rudel, meine Familie, egal was Martha behauptet. "Hallo, wieder einmal. Ich wünschte, ich wäre nur hier, um wieder über die Mutterschaft zu reden. Ich schätze, in gewisser Weise hat es mit der Schwangerschaft zu tun."

Ich berühre wieder meinen Bauch. "Sie wollen mein Baby. Ich weiß, wenn sie ihren Willen bekommen, werden sie es mir wegnehmen und ich werde es nie wieder sehen." Ich schließe meine Augen, überwältigt von dieser Aussicht.

Der Wind flüstert durch die Bäume, und ich stelle mir vor, dass es die Stimmen der Vergangenheit sind. Ich nehme einen tiefen Atemzug. "Ich weiß, dass ich nicht allein bin. Dass jeder hier für meinen Sohn kämpfen wird, als wäre er ihr eigener. Aber ich habe Angst."

Ich bekomme wie immer keine Antwort, aber es tut gut, meine Probleme zu teilen. Hier scheint nichts unmöglich zu sein. Diese Mauern haben die größten Sorgen und die größten Freuden erlebt.

Der Schmerz trifft mich wie ein Schlag in den Magen und lässt mich stolpern. Meine Muskeln verkrampfen sich so sehr, dass ich kaum atmen kann. Einen schrecklichen Moment lang bin ich mir sicher, dass etwas schiefgelaufen ist, dass das Baby verletzt ist.

Dann wird mir klar – das hier ist eine Wehe. Die Wehen sind zwei Wochen zu früh. Ich muss zurück zum Rudelhaus, mein Telefon holen und Everett Bescheid sagen ...

Eine weitere Welle des Schmerzes trifft mich und ich kann kaum noch denken, geschweige denn mich bewegen. Ich wimmere. Ich wusste, dass es wehtun würde, aber so sehr? Was ist, wenn am Ende doch etwas nicht stimmt?

Ich falle auf meine Knie. Ich kann nur noch versuchen zu atmen und hoffen, dass jemand kommt.

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